Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 256-281 (1. November 1905 - 30. November 1905)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.16474#1075

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Erstes Vlatt

47. Jahrgaug. — Nr. 267

^Dienstag. 14. November 1905.

^rscheint täglich, Sormtags auSg«iommem, Prei» vrit FamilienLlättern monatlich bO Pfg. in's Hans gebracht, bei üer Expedition und den Zweigstationen abgeholt 4V Pfennig.

Durch die Post bezogen vierteljährlich 1,35 Mk. ausschlietzlich Zustellgebühr.

^nzeigenpreis: 20 Pfg. für die Ispalttge Petitzeile oder deren Raum. Rellamezeile 40 Pfg. Für hiesiige Geschäfts- und Privatanzeigen ermähigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen
nn besttmmten Tagen wird keine Berantwortlichleit übernommen. — Anschlag der Jnserate aus den Plakattafeln der Heidelbevger Zeitung u. den städt. Anschlagstellen. Fernspr. 82.

^ der Aussperrung von 40000 Textil-
arbeitern

sckm' „T. R." aus 'Greiz geschrieben: Nun ist der
h Schlag Loch gefaüen: 40 000 Textilarbeiter', d.
^ alle Weber und Weberinuen des sächstsch-thüringischen
^ereiverbastdes. iowie die Arbeiter der säcksiicb-tbüriu-

^ ichen Färberkonveirtion sanden am Samstag die Tore
^ Fabriken geschlossen; wie es heißt, bis Ende d-es
salls bis dahin die Arb'eiterschaft sich nicht eines
ben ^ besonnen hat. Es blieb der Leitunig der Ar-
^ geber-Verbände nichts an-der-es übrig, als ihve An-
wahr zu machen. Datz anch! die Färberkonven'tion
dvo 20 000 Arbeitern dem Sperrbeschluß beitrat,
vus 'dem Kartcüstatut, war abcr außerd-em cin
,, ot Notwendigkeit, da der Färber nichts zu tun
^ , wenn ihm der Weber teine Wäre liefert. Jir letzter
Dk noch der Nersuch gemacht word>en, deir Geraer

^düvgermeister sür einen Vermittlungsversuch zu ge-
scheiterte äber an der katsgoris-chen Erklärung
^ . Kabrikanten, daß ein weiteres Entgegenkommen mit
p./'ssüst auf die imm-er klarer zutage 'getretene Tatsache
h^^ügkich sei, daß!die Arbeiterschaft völlig in den Hän-
^ozialdemokratischer Hetzer ist. Diese haben all-erdjngs
^ -üiäglichstes -getan, die Arbeiterschaft nicht zur Besin-
m ko-mmen zu lassen, und alle Leidenschaften aufzn-
^ steln, DaA Charakteristischste dabei ist, daß jetzt dic
Iw^ststeh'er hxx ganzen Bewegung, burchl eine Veröffent-
^-Uiig hgx Fabrikanteii gezwungen, zu-g-eben miissen, bei
st ^rglei-ch des Geraer mit dom Meeraner Lo'hntarif,
sollc ^H^brer in einer Anzahl Positionen viel höher sein
k>olm äer erstere, mit falschen Zahl>en operiert zu

Deutsches Reich.

jy. 'F', Auf Anregung Iahans sind die deutsche nnd die
„,^'ülche Regierung schon vor einiger Zeit übereingekom-
s „ 'ü die u m w a ii d l u n g der beiderseitigen G e -
sütsch § ften m Tokio und Berlin in B o t-
är v^e n in die Wege zu leiten. Wie vevlcmtet, wivd
E eihxrx v. Mumm, jetzt Gesandter in Peking, Bots-chaf-

^!

ln

und an seiner

der sttzjgx Kolonialdirektor


telle soll als Gesandter nach-
tübel gehen. Herr

cilZ ü>nr früher Geiieral-llonsul in Schnnghai iin'd grit
d'n -guter Keiiner chinesischer Vevhältnisse.

Baden.

ÜUsn ^br Landtag sotl zunächst uur einige Tage
^uen-bleiben, um die Wahlprüfungen' vorzilnehmen
loh bas pravisorische Steuersechstel zu b-öwilli.gen. Dann
'stim^ vertagt wevbeu bis zu dem Zeitpunkt, wo d-er
zu Ende gesührt ist.

T i e K u n d-g e b u u g des Militär-
e j ^ in s - V e r b a n d s wird von der liberalen Presse
iv^,^ükig Perurteilt; der sozialdeinokrati'sche „Vokt's-
„hxx dagegen begrützt es bezeichnenderweise, da-ß
^iein i.m! Nollen" sei. Ietzt heiß-e es biegen oder
dex Ter klerikale „Bad. B e o b." gefällt sich in
^ llolle des Tu'gendb-oldes, die dem Korrektor des be-

Nathaniel Hawlhorne.

Ug iru Hebbel-Vercin, gehalten- von Schiuldirektor Wm.

MüIler aus Newyork.

Bortragendc ken-nzeichnct Hawthorne äls cinen der
?Ljn, Nllsten und gedankenreichsten' amerikanischen Tichter.
wk l^k5lHeinen> seiner Werke tzabcn ihnen die Kritiker einig-e
„dp^ustgen Etiketten mit anf den Weg. Sie nannten
Ekeiss/U Kün-stler nnter ben neuweltlichen Dichtern", den
^alt^'^ber psychologischcn Analhse", einen „amerikcm!ischen
«U- und glanb-tcn dam-it ihre Au>fyahe g-elöst zn ha-

'hNnF^ ist Hälvthorne etwas von allem diescn, d<och diese
Mlt^„ chnung erschöpft seine Tiefe nicht. Anderc Beurteiler
Ache erl . k>en Romantikern 'bei, so die ausgezeichnete eng-
^iNg,,,chuiststcllerin Mrs. Hu'inphre-Y Wabd. Mit -den! grotzcn!
^chnd des 'vrrflossencn Jahrhunderts, mit Chatcan-

s^itzUn» EiUlter «eott un-d Victor Hugo hat Halvthorne die
jchleier^ ^um Gehcimmisvollen, dic -Vorl'iebe für einen ver-
s-lle i)t,u und doch cuiendlichen Horizont, vor allcm die glü-
ch^iich't ^chÜchrun-g. für das Schöne gemein. Er handhaibt tai-
jlphe u lünen drei großcn Romanen „The Searlet Lettcr",
jch> änstpwe of the seven Elables" und „Tche Alarble Faun",
!> k>ie,>„ Ä? Appstrat 'der Ro-mautik. Doch der Grcmdge'danke
m chtern- Werken ist der Glanbc, den Jbsen auch in' den Ge-
n U'de,, "tu'stricrt — vaß die sün>den der Väter heiingesucht
mchÜanjÄ, ^ch^iudern. Allein Hawthorne zeigt dies mit dem
<'s rxk-Mn Temperament. Was aber bei seinen Vorfahren
Bekenntnis zu-r Grimd'lage des morattschcn Le-
^chkuna das -gibt bci i'hm seinem dichterifchen- schaffen
n .ÜL«? und Färbung.

Vü uns darbietet, chat Hawthornc !n se-ineni! erstcn

llilde k>er Wirklichkeit geschaut. Toch das dichterische
da-ri^n ^ nns entro-llt, sind Vrsionen, die -das Lc'ben
° einen sostdern' symboldsieren. Deshalb darf man ichn
-"lystikcr kennzcichüen. Er bechandelt dasselbe Pro-

rüchtigten KarlsruH-er W-nhlflngblattes so gut ansteht. Er
schreibt:

Glallbt das- Prä'si'dMin vielleicht, dah die nnn vorzuue'h-
menbe ÄufKärnng Lc-r Mititäovoreinsmitglieder -in d'iesem
Äinne ir'gend' etwas nützen wird-? Wir- glauden cs nicht!
Wer soll dctin anftl-ären? D'ie Gauvorsitzenden, Äie w-olhl 'da
nnd 'dort selbst z-ur Wah'l eines- Sozialdemotratvn mittzcwirtt
haben und e-invvrstabden- waren« m-it dern nati'0na'lli!beMl-
sogialdeniokratischen BündniS ? Na, das wä-re iuns> eine fehr
wirksame Aufklär'ungl Wir hal-teln unter solchen Umständen
scchr wenig von dem Kampf dc'r Militävvercine Wgen die So-
zialidemokratie. Das nationa-le und monarchistische Bewutzt-
se'in allein' ohne den festen, Grund' Let positiv christtichcn
WeWlmschaäMntz hat sich bercits als zn ffchwach crwiesen im
Kampf 'miit der Sozialdeniökra-tte.

Bekanntlich 'hat -die positiv -christliche WÄtanschmi'Urrg
die Anhänger d-er Wald'inichelp-a-rtei in Karlsiruhe, Lörrach
nn-d Durl-ach nicht abg-ehalten, a-nr Stichwahltage die
„Hochzeitssacksl anzustecken und >d-em Block sein Lieb zuzu-
führen". — Mair nimint -a-llgenrein an, daß. in der An-
-gelegenheit der frühere V-erbandsvorsitzen-de Geneval d.
Jns. Freih-err R ö d e r v o n- D iersbu r g die treibende
Krast ist, derselbe Reaktionär, der im vorigen J-ähr in
'der Ersten- Kammer gegen 'die Einsührun-g des direkten
Wahlrechts gestiimmt und jetzt -auf eine Kandidatur vsr-
zichtet hat, verinntlich weil er nicht mit den „Pleb-ejern"
iin- badischen Oberhaus zus-ammensitzen, wollte. Es ist sebr
bedauerlich-, daß die bürgevlichen Viorstan-dsmitglieder, die
zum Teil sehr en-ergisch ihr-e Stimlme gegen die unh-eil-
volle K'undgebung erhobeii!. mit ihrer Ansicht nicht durch-
gedruiigen sind. Auf die weitere Entwicklung des Falles,
der alle Gemüt-er in hochgradig-e Aufregnng! versetzt hat,
ist man sch-on gespannt. Wjenn d-ie Verbandsleitung wirk-
lich mit Maßregelung-en vorgeht, ist ein-e Der o u t e im
M i l i t ä r v e r e i n s v e r b a n d unausbleiblich.

K arIs r uhe , 13. Nov. Die Bezirkstier -
ärzte waren sür die Wochen vom 30. Oktober bis 5.
Äcovember vom Ministerium des I-mvern a-ngewiesen, die
in dieser Woche vorgenomlmenen Schlachtungeu und die
Preise Pro 30 Kilo L-eb-en'dgewicht in> ihrem Amtsbezirk
festzustellen. Die Feststellungen sollen iir V-erbindung mit
den allgemeinen Erhebungen- der Bezirksämtcr das Bild
iiber den gsgenwärtig-en- Stand der Fleischfrage im Groß-
her.zogtum vervollständi-gen.

— S a n d h ause n, 12. Nov. Gestern ALend sand
hier im G-ästhaus „zum Lamm" eine zählreich besuchte
Versammlu'Ng statt, iir welcher' sich Laädtagsabgeordneter
Pfeiffle seinen Wählern vorstellte. Zu Anfang seiner
11/^stündigen Rede spvach Herr Pfeiffle seinen Dauk für
die ihm g-ewährte Unterstützung bei der Wahl aus, beto-
nend, 'd-aß auch die Einwohner von Sandhausen sich w-ohl-
beivußt waren, um was es sich ha-ndle. Des w-eiteren be-
faßte si-ch der Red-ner zunr größten Teil mit d-cr „Poli-
tisch-en Reichslag-e" nnd kam zum Schlusse seiner Ausfüh-
rungen kurz anf die Politik Ba-d-ens zu sprech-en. Ilnsere
Attsicht-en in- der Reichspolitik g-ehen init denen des Red-
ncrs weit a n s e i n a n d e r. Jn B-ezug auf Laädes-
politik trug er vieles vor, was auch ini liberalen Pro-
grainm stcht. Anf dieses bezugnchmend, ergriff Lehrer
W u n s ch das Wort, den Redner ersuch-en'd, im Land-
tage dähin zu wirken, daß diese versähnliche Politik, die

-blem-, das schoii! iScuikt Augustin, Luther un-d Calvin so schwcre
innerc Kämpfe nnd- Gewissensbisse verursachte. Wenu ab-er
die neuercn Dichter und Künstler gerne mit der Sünde koket-
ticre-n, odcr sic als die Sphinx darstellen, die -ihre Opfer mit
ihren Küssen bcrauscht, um es mit den Tatzcn zn zcrflcischen,
so herrscht bei Hawthorne — und das ist seine Stärke, wie
seine Be-vorzugnng — der puritanische Stan-d-punkt v-or. Jhm
ist die -Sünde eine schwere BelastuNg des Gewissen-s-, und- man
kön-nte deshalb den Werken Hawthorne's als Motto dic -L-chl-utz-
zeilen vorsctzen, mit destcn- -Schillers erschütternde Schicksals-
tragödie ausklingt:

„Das Leüen ist der Güter höchstts iiicht,

Der Uebcl 'größtes a-ber ist Lie Schuld."

Nun darf „,-an durchaus nicht Iden Ein-druck gcwinnen,. als
ob die Ncigung zum didaktifchen bei Hawthorne an-fdttnglich-
zn Tage tretc. Jm Gegentcil. Das letzte Ziel seineZ Schnf-
fcns gilt nicht der Anbahnung ethischer Reformen, sonder». dcr
Schöiihci-t, nn-d -der Aioralist geht bei ihm> im-mer im Dichten
auf.

Fm L'ichte dieser Auffassuing belcuchtet nun der Vortragcnde
die drei Romane Hawthornc's, den- „'Schiarlachbuchstaben", „das
sicbengiMige Haus" nnd „'dc-N Marmorfann", von> dencn das
crstere als das Meisterwerk der erzählenden- amcrikanischen
Dichtung betrachtet werden- darf. Jn diesen Romanen spiegclt
sich das Den-ken und Fühlen der Puritaner getreu -wieider, jenes
Gefchlcchtes, das !dcr We-lt weise Gesetzgebe-r, 'helldenmüti-gc
FreiheitSkämpfcr und schlaue Kanflente, doch auch selbstquä-
lerischc Fin'sterlin-ge, scheinheilige Pharisäer nn-d un-du'ldsame
Glaubcnseiferer gegeben hat.

Dcr Äiedner gibt dann noch eine vergleichendc C'harakteri-
stik des- DichterS Hawthorne, n»d 'dc-s- Ethike-rs E-nierison, die
darin übercinstimmtcn, daß sic kcine -Vertreter der mechanischen
Weltordn-ung warcn. Sie hegtcn vielmehr den Glanben an
ein sittliches Grundprinzip des W-cltlebcns, das nur auf dem
Wegc mnerer Ersahrung zu- erfassen sei.

der Abgeordnet-e jetzt an d-en Ta.g lege, au-ch von seinev
Part-ei angenommen wcr'de. Da- der Abgeor-dn-ete weder
die Schulsrage berührte, no-ch -verschiÄene andere wichtige
Fr-agen' ftreifte, so w-urdeii' idi-eselben von Lchrer Wunsch
angeschnitten. Jn seiner Erwid-erunig entf-ernte sich der
-Herr Abgeordnete uich-t weit von -d-em, was man auch in
liberalen Reden hört.

Prcußen.

-— Es wird erzähtt, daß um- Qstern ung-esähr bei dem
Z-entrum uach dessen Geneigtheit für 16 bis 18 000 Ton-
nen-Schi-fse -an-gefra-gt wurd-e, und d-aß die Autwort etwa
dahin ging: solang-e ihr -die preußis-ch,-e V o l k s--
s ch u l e o h u-e uns in den H-afen bringen zu könneu
meint, s'olange mögt ihr auch die Deplazementser-höhung
ohne uns durchzusetzen suchen. D-a fuhr de„ Herren der
Schreck in die Gtieder ; und 'der erste Vollmoud int F-rüh--
jahr säh -da-s bisher verär-gert beiseite stchende Zentrum
wieder in vergnügterer Laune. Es erhielt das Ver-
spvechen, daß man es in preußisch-en Schulsachen nicht so
vollständig -ausschalten werd-e, wie es d-er Kompromiß
beab-sichti-gte. Da-mit verbot sich! ein weiter-es Hand in
Handgehen mit den Nation-alliberalen von selb-st. Die Re-
-gierung ma-g tatsächlich -auch mit den Konservativen nicht
läng-er F-iMung unterhalten h-a-ben; sie konnte sich das
leisten, -weil sie aimehmen -darf, die'se P-artei ohn-e -weiteres
bereit zu fiiiden, w-enn es -gilt, mit deni- Zentrnm eino
klerikal-reaktionäre S-chulversasfung Zu ver-ein'baren.

Mis der KarLsruher Zeitung.

Karlsruh e, 13. Nov. Göstern Vormttta-g wohn-
tc» die Höchstcn Herrsch-a-fteä mit der K'önigin der Nieder-
laude nn-d 'deren Gema-HI, demi Prinzen Hsinrich der Ni-e-
derlande, dem H-auptgottesdien'st in der Schloßkapelle in
Baden a-n, wob-ei der Präsideiit d-es Ev-a'ii-gelischen Oder-
Nrchenrats Geheimrat I) Helbing die Predigt hielt. Zkach-
mitta-gs macht-en die Großh-erzo-glichen Herrschaften mit
den 'h-ohen Gästen B-esuch bei der Prinzessiir A-mÄi-e zu
Für'sten'ber-g. Darnach besichtigten dieselben die städtische
Saininilung und Lesuchten danii d-as Konversationsh'aus
und die dariii' befindlich'e Kunstaus'stellung. Jm- Bluinen-
saa-l trug> Hofopernsän-ger van> Gorkom- einige Lieder vor.
Beim Betreten -des K'onzertsaales spielte das- städtische-
Kurorchester zur B-egrüßung di-e iii'ederländische Hymne
uäd sodann die Onverture zu „Frei'schütz". Am Älbend
w-ohnten' di-e Groß'herzo-glichen Herrschaften mtt Jhren
'Gästen der Aufführung von „Figaros Hochzeit" im
Dheater in Baden an. Heute Vormittag 9 Nhr 40 Min.
erfolgte die Abreise -der König-in und -des Prinzgemahls
nach Stuttgart. Der Großherzo-g und die Gr-oßherzogin
geleiteten den Hohen Besuch znm Bäh-nhof. Heute Abend
begäben sich die Höchsten Herrschasten n-ach> illürnberg zur
Teilnabme -an der Enthnllung des daselbst -errichteten
Denkmals iür den Hochseligeii- Kaiser Wilh-elm 1.

Aus StadL Nnd LLKd.

HeiVelberg, 13. Novembcr.

)!( Bazar. Der hiesige „Allgcmeiiie evangel.-protestantische
Frauen-Missionsverein" veranstaltet am Mittwoch und

Der Vortragcirde wäes auch dcn Vor-wurf des Pr-ovinzialis-
-nrus zurück, den mnn- Häwthornc nmcht. W>ohl ist Lie Welt
eng, in die uns 'dcr Dichtcr führt. Seine Mcnschcn leiden oft
an 'beklemmender geistiger Unfreiheit. Doch die Leidcnschaften.
die sie bewegen, die Fragen, die sie -beschästigen, -die inneren
Kämpfe, die ihr Sein erschüttern, sind ein Crbteil unseres
Geschlechtes un-d werden !n allen Ländern nnd Zeiten unsere
Sympathie wachrufen.

Kleine Zeitunst.

— Hochschulnachrichtc». Der Universitätsdozent Dr. phitt
Walter G o e tz in München ist zum ordentlichcn Professor
für Gcschichte dc-s Mittela'ltc-vs an dcr Un-i-v-crsität T ülb i n g e n
ernannt tvorden. Er tritt nn Stelle von Prof. Dr. Georg von
Below, !dcr v. Simson-s Professur in Freibur-g- i. B. ü'bern-o-m-
mew hat.

— Das Dclekino. Aus Ma d r i d, vom 8. Novbr.,
witzd der „Frankf. Jtg." geschrieb-en: Di-e spanische Jn»
gein-eurw-issenschaft, 'die vor Jahren d-urch Kon-sttnktion
des ersten Ilnters-eebootes -ei-n-en freilich- nicht weiter ent-
wickelken Ersvlg crrun-geii h-atte, verz-eichnet iinnmehr
anf verlvandtem! 'Gebiete ein>e intcressante N-cuerung.
Wie vom! gestrigen Dage aus Bilb-ao telegraphiert wird,
wnrde a-nf dortiger R-eede ein-e „T-elekiiio" bermnnte Er-
find-ung d-es Iny-eiiieurs Torres On-evsdo crfolgreich de-
monstriert. Es han'delt sich um ei»-e Anivsn'dung d-er
Hertz'schen, in der Funken-tel-egraphie verwerteten elek-
trischen Wellen, um vom Land-e ans ein Boot oder eiir
Luftschiff zu l-enken. Arbeitsminister Gaff-et hatte seiner-
z-eit Pes. 200 000 zur Verwirklichung von Duevedos Ge-
 
Annotationen