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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 151-176 (1. Juli 1905 - 31. Juli 1905)
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Samstag, 8. Juli 1905.

Drittes Vlatt.

47. Jahrgang. — Nr. 157.

M'


^rscheint tägltch, Sonntags ausgenommen. PrelS mit Familtenblättern monatlich 50 Pfg in's Haus gebracht. bei der Expedition und den Zwelgstationen abgcholi 40 Pta Durch die Post

bezogen vierteljährlich 1,35 Mk ausschließlich Zustellgebühr.

^"zeigcnpreis: 20 Pfg. füp„die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschäfts- und Privatanzeigen ermäßigt. - Für die Ausnohme von Anzeigen
bestimmten Tagen wird keine Verantwortlichkeit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plackattafeln der Heidelberger Zeitun'g und deu städÜ'Keu Antch!naO?Nen F?rnsprecher 82.


Ue-ex tzie kathol. Studentenverbindungen

dwsessor Nippold in Jena, der zur Aeit der
gd,.-! „Sugambria" hervorgerufenen heftigen Ge-
Prorektor der thüringischen Universität war:
kos ^ gewöhnlich wird von der Jugend zunächft über
^isct hinausgeschossen. Eine Aufhebung der kathll'
'Studentenverbindungen ist ein Unding.

Anders

knrt d-cm Ausschlutz derselben aus den die übrige
jsy^,^"ienschaft vertretenden Ausschsisscn> und Aanz be-
d^rs mit der E n t z i eh un g d er Farbe n.

akademischer Senat h-atte die Frage prinzipiell.
nach mancherlei Beratungeir der Disziplinar-
^ision und der Verwaltungsdeputation dahin ent-
G-u öm- konfessionellen Verbindungen als sol-

^das Recht des Farbentragens nicht zustchen sollte.
^at "E Jena durchgeführte Lösung der Streitfrage
seither als derart nachhaltig bewährr, datz, wäh-
Be-- nunmehr beinahe alle Universitäten von der
gegen die konfessionellen Verbindungen ergrif-
dex E^n, irr Fsna volle Ruhe herrscht. Die Entziehung
^Farben ist in der Dat das' einzige ausreichende Mittel.
stens^ gonze Bewegung pro und' contra trägt, wenig-
tz-E, dier in Jena, übechaupt k-einen konsessionellen
(gerade di-e katholischen Stüdierenden in den
Verbindungen standen in Jena im Kampfe
tum' ^ ' sEdern hängt mii der, Satisfaktions- und Men-
^lle zusammen.

schrül ^ dersolge ernmal in der „Academia", der Zeit-
der ^er katholischen Stndentenverbindungen, die Listeu
f<rxh^"s^ude von alten Herren der nun bereits über 40
px» ^^?ogenden Vereine, welchen noch zwei aüdere Grup-
stehpH"s ebenfalls zahlreichen Einzelvereinen zur Seiie
^ie D Äähl-en Sie dann einmal obenan in Vayern d-ie
^Egi-ernngs- und V-erwaltungskreise bcherrschenden
3 reder ders-elben!

ye» ^ sei mir noch gSstattet, unseren Jenaer Erfahrun-
ds„ doppelte Lchre zu entnch-men. Es wär-e unwüt-
einzeln-en Mtgli-eder der' konfesfionellen Verbin-
^nter ihrem Standpunkte leiden zu lass-en. Sie
bndr^ ^ der glerchen Rücksichten erfreuen dürfen wie alle
okademis-chen Bürger. Ilnd auch das Vorgchen
sleirex ^ "der jene einzelne Korporation an dieser o'der
ey^r ^"ch^r.sität chätte keinen 'Sinn. Wir häben es mit
tvri^, desarnterscheinung au allen Ilniversitäten zrr tun,
rrchtig taxiert wird, wenn- man sie mit denr
dex ^^'.usuister Studt sür „unerfreulich" erklärt. Sollte
^ly-ammench-ang der Maricrnischen Kongregationerr
^utholischen Studenten'verbindungcn den Herren
dicht .preußischen Kultusminrsterium noch immer
U, » ?r sein? Dann erinnere ich die Herren an die
Dx»^ur Episkopat Zugegangen-e vertrauliche
iiirli ^ i ft, die die Bitte ausspricht, sämtIiche
Kiiy, onsIe ch r e r -hätten die A b i t u r i e n t e n
'b ! utritt rn die Ietzteren zu ermahnen.
^ligi ^Eser Ermahnrrng 'd-ie Rücksicht auf den in der

^. Segechenen ^r das Ubiturientenzeugnis

^»i^uerrnge Rolle spielt, darüber steht ebenfalls authen-

tisches Material Zur Verfügung. Die cheutige Bewegung
gegen die Universitätsverbindungen kann überhaupt nur
Erfolg habeu, wenn die Spionage und der Ter-
r o r i s m u s, welche die 'G y m n a f ia l - K o r p o r a.-
tionen bei Schülern und- Lehrern treiben, ganz anders

als bisher ins Auge gefatzt werden.

.. >! —

Aus Stadt und Laud.

)I( Schöffengerichtssttzung vo'-m> 6. Juli. WiiHelm Köbeler
un!d bessen E-Hefvau von Schöniaiui erhieAeni iweyxn> Jagdver-
gehin's je 10 Mk. Geldstrafe odev 2 Tage GefänigN'ls. Karl
Ohnimaeht voni RochrÄach erlhielt wegeini iSachbeschüdiMinlg 10 Mk.
Geildstrafe ader 2 Talge GefänigrmiA. Karl MiWmer von> Dofsen-
Iheiiml erhielt wegen 'Kövperveriletzlung: 10 Mk. Gekdstrafe older
2 Tage Gefängmiis-. Udam, Ralbe von lSchömau- erlhielt wegen
BeamtenbeleiAilgung 10 Mk. Gelldstrafle adeirl 2 Tage 'Gefängnirs.
G>ror-g Föhncr -von Spechbach, antzeklagt wegen KürperverleHung,
Wuvde freigesiprocheni; e-beNso LeoN'havd Ehr'harld 'von 'Steldels-
brunN-, angcklagt wegen, grolben Unfwgs. Heinrich. Kuhl in
'Haft erlhielt wegen Brnchs der Auswersung 14 Tagc Haft.
Die Verlhanldllung gcgen KaithariUa 'Schwager von hier, amtzx-
Wagt wegsn Untzucht, wurlde verta-gt. Jolhann Weber von Aalen
erhile'lt weigsn ÜnterschllaMng 10 Mk. Geldstra'se older 2 Tage
Gesänignlis. Gg WaleNltiln' 'Schneckenberger' von 'KlriNgemünd
erhieilt wetzen Unters'chlagunig 3 Tage Gefänlgnis.

Verlosungen.

Oesterreichischc Rote Kreuz-Lose von 1882. Ziehung vom
1. "'Juli. Hanptprei'se: Serie 11341 Rr. 26 30 000 Krrmen,
S. 11 407 Mr. 48 2000 Kr., S. 2358 Nr. 38, S. 8977 Nr. 1 je
1000 Kw, S. 185 Nr. 24, S. 5121 Nr. 24, S. 5791 Nr. 7,
S 6953 Nr' 10, S. 6966 Nr. 4, S. 7342 Nr. 22, S. 7453 Rr. 48,
S. 10 919 Nü 48, S. 11108 Rr. 49, 'S. 11 789 Nr, 4 je 200 Kr.,
S. 1084 Nr. 21, S. 1924 Nr. 40, S. 2382 Rr. 22, S. 3273 Nr. 3,
S. 3708 Nr. 37, S. 4880 Nw 35, S. 4390 Nr. 34, S. 5928
Nr. 3, S. 6036 Nr. 46, S. 6328 Nr. 28, S. 6631 Nr. 47,
S. 7300 Nr. 50, 'S. 7330 Nr. 17, S. 7677 Nr. 17, S. 8115 Nr. 32,
!S 8866 Nr. 46, S. 8905 Rr. 27, S. 9073 Nr. 50, S. 9567 Nr. 44,
S. 11 790 Nr. 36 je 100 Kronen. Almortisation>szicihnng: Seriie
'204 343 661 1047 1057 1338 1811 1815 1926 2062 2368 2572
,2639 2740 2994 8042 3202 3291 3331 3517 8549 3598 3642 3853

6902 4007 4126 4231 4576 4930 5208 5373 6016 6476 6737 7069

7105 7190 7318 7350 7495 7633 7674 8160 8499 8986 9492 9521

9554 9860 9882 10 201 10 313 10 432 10 789 10 801 11 173

11 401 11 761 11 776 11825 11988. Die iN diesen 62 Serien
enthallteneni 3100 Lose weydeN V0mi 4. Juli 1905 ab miit 30 Kr.
eimtzelölst.

Kleine Zeitung.

— Tcsla über seine Zukunftspläne. Jn letzter Zeit
sind über Tesla und seine Zukunftstdsen verschiiedene
Mitteilungen verbreitet worden, die svhr sensationell
klangen, weschalb män sich von erüster wissenschäftlicher
-Seite nich-t weiter 'damit befassen konnte. Nun nimmt
Tesla in -der wissenschastllichen Fachzeitschrift „Electrrcal
World and 'Eugineer" selbst 'das Wort und bemerkt, daß,
nachdem thm der Miliardär Pierpon Morgan und die
Niagara Company jetzt die Mittel zur Verfügung gestellt
h-aben, setne Jdeen ins Werk zu setzen, er sich- über seine
neuesten Erfindungen joweit dies im Augenblick verraten
werden könne, sclbst äußern -wolle. Auf Löng Jsland,
unw-eit Newyork, habe er einen Turm von 67 Meter Höhe
errichten lassen. Von diesem Turm soll elektrtsche Krast-
üb-ertr-agung ohne Draht- -od-er Kab'elverbinidung bis auf

einen Umkreis' von wenigstens 48 Kilometern versucht
werden, uüd zwär in einer noch nie Äagiewesenen Menge.
Die ganze Beleuchtung Newyorks sowie vieler Privat-
häuser, die Untergrund-, Stratzen- und Hochbahnen, die
Motorwa'gen, die Seeschtffe und auch Uhrschlagwerke sol-
len den erforderlichen elektrischen Strom von dieser
Zentralstelle cms empfang-en. 10 000 Pferd-ekräfte und
100 000 Volt Spannung sollen von hter NusstraM-eu unM
tn Teilen von fünf Pferdekräften verteilt werd-en können.
Für di-e Erhaltuug dieser euormen Meng-e elektrisch'er
Energi-e sei nur 'die 'Anwenduug eines Kuustgriffes erfor-
derlich, welchen er aber vorläufigl geheim halte, wie er
überhaupt über s-eiue Erfindung, über dte Erzeugung.
und Uebertragung der elektris-chen Kraft sich in vorfichtiges
Schweigen hüllt.

Verantwortlich für den redattionellen Tei'l A. M»nt««, ftir
den Jnseratenteil P. B»Iz. beide in Heidelberg.

lxiinlgvov?r»u«»i,«v»

s«dv»er»
vv»I»»s
fsevlgs

in unvergleichUch reicher tluewahl.

Jmmer dt« neuesten und schünlten. — Solide und sehr btllig.
« AuSstellungl-Medaill-n, e Hoflieferanten-Drplome.

vsutredliinils gevssl«, SpsrisI-SsiösngsscliSft

lüseki. SeillelizM-üVelisl'ei Mliels L öeeliii 8ÜÜ. 18

43 I-slxrigsr Stresee 43 >,Il, dlsrkxratrn-Stias»«.

> portoti-«! >

^ L. K. voii, ,

» sn ßros ----- Pgpikl-Kancllung ----- ou ästsil »

Dslspbon 415 Usiilsldsrg Umiptstr. 121.

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Merne Znresueinriclitungen
5cdreibmrrcl>inen
Vervielflltignngr-Hpsrste

siull niik loxer.

tlusstsUiulx moäslm »»»xvslsllelsr
lonsilrLliius ro dUUxvil Urvlss».

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Tslspdoo 756.

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LeLo V»«L6N8tr

8psri»IitNt: tlsniplstts IVoliinlv«:»- n»ü Notel-
kinricdtlinLsn, ksrtixs iisttsv, leppisks u. 8pisxsi.

Gib mir einen Menschen!

Sommergeschichte von Etta Lindner.

. (Fortsetzung.)

^ win .v-^nn- zut" lbrnmmte Horr Mavtiv'i. „Worauf
.Ädi,uberhauPt »och?"

war-

^ dlw^ ^bWul" sagw 'Hastlna, frühlich u'ud vcichte -Möllvr -die
^ ">en- 'llUd uu'n betzcmn auch fchon- bie Mafchi>ne

und -stch MveWfMi-g i-i« Wewe>gumtz> zu setzeN. Möller


Weiw neben' -dem Kuppee hcr, alls sich >die Räder
^ un!d 'schnelltzr drehiten, mutzte er nottzedrun'gen
A-un vitz er sein' Tuch aus !der Bvusttaschc un'd
toNGchxv h wachnsin'n'ig, unld als vom Zug bereits 'ketn
I>i,^N'der zu sehen war, 'stanv- er uoch immer voll

'"(?^ne>r aüf Ide-m Perro-n uwd- wim-kte, —- -vnn> er
L.. -Ein Marti'ui- tw'S.

hw^ksei«aZ"^^dmer Monfch," 'meinte Herr Martini, des
wvh^N^Nke-nd, machte es stch i.n sei-ner Ecke beMem u-uld
^ Mta-llitz Ein' paar 'RauchwöMhc.U' in 'die Lufk. Dtznn
ZeÄw^, Idie ar veirfehentl'ich ails Si-tzgele-genhe.it
U n-d „ - ^ sie -u'MstäiMich au.seM'a>n!dcr und — war''be-
^ns ^UM-höben-

drs ij, Hanna. tat, wax, !dah sie dte Bonbonnierc

U-S Tiefen' ihrer Re-ksc-tÄscho versenNe und daiür

juüe heraus'höl'te. Varerst äber 'solltenie nnchl viel
dq-s ^ch^nen. Dex Zug saustc 'durch hüg-c'lige's Wäld-
,.->u si^ui-ä'^u-M'igen Wicfen abwcchse'lto und Hanna wur>de
^ . ucheu Billd -derma.tzen gefesselt, datz fic> Pctöfi völlitz
sti, 'Unld ^u'al^rcgnete cS, aiber zwischend-ve'in -lachte >die
d-k! 'Urit M-nfU^ 'StvaMenkinber hu'schten- 'h-in un'd hcr nnd Lau-
hä,'Bah» Achpfig^xgm ein Regrnlbo'gento-r, 'd-as zur 'Seite
Wuchte'm 'W-iesengrun!d emparwuchs' un!d sich
auftat. Ube!r der fau!chen>de Zug> bcachtc.te
kaum, fon-derin tzli'tt rasselnd da-ran voriiber.
w^'Uerr ^r>: Bantzcn, 'M alte. WeNden!sta>d>t mit ihrcn

men nnd Mgue.rn, tauchtc auf, unid' dann, in«


'Abendidämmsrn, wurde Gör'litz sicht!ba>r und die Landeskrone.
Dichte-r Wäld- betzan-n' zn> be-ijdeN -Seiiten zu dunke'ln, un!d schlan-k-
fützitze. Relhe ästen- furchtlos an« desscn Sau'm. Und plötz'lich gistg
dcr Mond- auf — grotz und- rund, eine mächtige, oraugefarbene
Kugel, die, >ihr Licht still he,M-ie>de.ryoh auf die entfchlummern-de
'Erde. De,r AnGlick war 'so 'wnnderb-ar, f-o za-uberihaft fchön, datz
unwillkürilich ein> loifeis Jauchzen Web Hannas Lippen kam.
Her>r. Mart-Mi fuihr fchlaftrunken aus seiner Ecke empo-r.

„Was ist?"

„Der Monch, Bäter, sieh doch —"

„H-äb' tch fchon öfterS -gesehyn/' muxrte er. und fchlotz dis
Au ge'n, a ufs neue.

J.n Brc.Hla>u> war Aufenthalt. Dort mutzte auf deu Oder-
!be.r>gcr> Schnellzug gewartet werdeu. Hgmna fatz im -Bahuhofs-
re.staurMt ü>e'm. Vate-r be>iim. Tee getzemülber, und während Herr
Märtini fch!läfr-i>g >vor stch hinb'linzclte, fchante fie m-it wochen
MutzM in,- das 'GewühII. Dai zuckte sic^ zufamMen, wie von e'inem
ele-ktrifchen Funken berühwt. Durch de.n> Wartefaa'l ging schnek-
Ien> Schr>itte.s ciin chochjgewachfener, dunLellbärtitz.'r Mann und
trät, d>ie iMigeinüberilieigeübe Tür mit ei'ne'm rafche-n Rnck öff-
ne-nd, 'iinis Fr-eie. Doktor Marküsl So ungehe uerliw Hamna
se'iNe Anwese.nheit auch hier erfchien-, fie wutzte trotzdem -geuau,
datz sie stch. N'icht' jgetäuscht hatte. Jhin verkannte sie -nicht.

DoVtoir Markus wandcrte drautzcu auf unld nieder. Hanna
fah seiüen fchwätzzen, 'flatternIdeN. Mantel ün kurzeu Zwifchen'-
röuimeu vor dem 'Fe'nster auftaüche'n und wieder 'verfchw>iuden,
uud >da> sie nichls besscre's z!u tun hatte, fo richtete ste ihre .ganze
Aulfmerksamkeit auf ebeni jenes Fenster uNd- war ganz dabei,
>den, MaNn zu Leneideni Sie wäre ja 'auch taulsendam'l tieber
da drautzen hertimtze'laüfeu, als hier iu der heitzen,, staubitzen
L-uft dcs 'menfchentzefüllten Wartefaa'les zu -sitzen. Er darf sich
nntzeh>i!n!dert -i-n> der Albrndfrifche ergehen,, dc'nn er ist eim Mann,
und sto >darf es n-icht, denn sie ist ja uur, eiu- Weib, 'das Frau
Sch'icklichkcit auf Schritt und Tritt in übergrotzer Fürforge
gänMkn zu müsscn tzlaubt. Und wie ste nuin> hier sitzt, und ihre
Wicke' fort >und> fort den, flatterüden Schatten hinter de-m

Fenster verfo'lgen, rcdet ste sich iu einen heitzeu Zorn g-egen die
Ketteu, die trotz der Fräuenbewsgunig die Weibessecile doch noch-
iü taüsend- Fälleu a.m Wode-n festhalten -umd jc-de Freiheit ver-
hinbern' — denn vieil Gltern 'suchen das Heit ihrer Töchter ja
itnme-r a-uf dem allteni Wetze. und stnd- ftälz au'f ihren Kouser-
vatismus l Datz ste sich durch denfe>lben> Puppen erziehen oder
Geschöpfe, 'die nicht zur Marheit über sich selbst kommen kön-
nen, die zwischen, Sehnen' uinid Nichtdürfen hist- ur.L hcrgersisen
tverdcn- und fchlietz'lich Aeichgültig alles gehen lassen, wie es-
elc-ni -geht, LaS -merke.u die .verb>len>deten Glte-rn ilicht, oder wenn
ste «s mcrken, finde.n sie e,s ganz i.n Ordnung. Sie sind zwi-
fche'n deu alteu Gcsetzcn aufigewächfe.n und haben sich glücklich
tzetühlt, waru-m nicht auch Hve Kinder? Und dicfe jiungcn
K'ndcr müsse.n sich unter verältete Geieye beugcn, wcil in den
meüstdw d.ie gefunde, stetzhafte Kraft wohnt, die es 'ihnen er-
müg-licht, stch durchzusetzen, wv cs n-ötig ift. Bi'elleicht al>er be-
satz Hänna Mamti.nt diefe' Kriäft, denn, 'in jener Stun'de erfatzt>e
sie eiu unbezwingliiches Verlantzen, alleir Schicklichkeit cntgegeu
hinauszulaufen iü> die Finsternis und zu tun, wie der iNauu.

(Fortfetzrmg folgt.)

kscnci - Lncu.V/^cncnci

MUP7SM:66 -Tcikfofii u? 5Ä)
 
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