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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-203 (1. August 1905 - 31. August 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16474#0249

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Kaufm«nn Betz. Der Bürgerausschu-tz genehmigte in seiner
^etzten Sitzung einstimmig den Kwischen- dern Stadtrat und
Hausetgentümern bereits abgeschitossencn Vertrag. Der
^Lortführer ider Sozialdemokraten erklärte, schon deshalb für
me Erweiterung der Rathausräumlichkeiten ftimmen zu müs-
4en, weil der bisherige Sitzungssaal, in dem der Bürgeraus-
fchuß tagt, nicht einmal so grotz sei, daß Tische zum Schreiben
vufgestellt werden könnten. Auch im Gewerbegericht und inr
Kaufmannsgericht fehlt es an- notwendigen Räumen.

Hornberg (Schwarzwald), 1. August. Am Samstag fand
Ver unter Lem Borsitz ldes Geh. Regierungsrats Salzer-
^-mmendingen die Generalve rsam mlun g Ides Ver-
vandes badischer Ge fl-üge I zuch t v e r e i n e statt,
^vozu die Vcrtrcter bon 20 Wereinen erschienen waren. Nach
^rstattung des Rcchenschaftsberichts, i>er als günstig bezeich-
^ret wurde, rief der Antrag Rastatt betreffend Gründung von
tlnterberbänden- eine lebhaftc Debatte herüor; der Borfitzendc
^edauerte Lte Gründung des Schtvarztvaldganes, denn Idadurch
fverde der Landesverbanld vernichtet. Schliehlich wurdc der
Antrag Raftatt mit grotzer Masorität abgelehnt. Auch wurde
«etout, >das grotzh. Miuisterium möge 'den Geflügelzuchtvereinen
Mgeuüber den Geflügelzuchtgenossenschaften und landwirt-
E-chnstlichen Bezirksvereinen mehr Gerechtigkeit angedeihen
^ssen. Eine begvnn-ene, fehr ausgiebige Debatte üiber dic
^fivssenwah-l wurde auf die nächste Verbaridsverfammlung ver-
fDt, tvas -wohl sehr scharfe AuseinaNdersehuNgen hervorrufen
^jrd. Dem Verband gehören zur Zeit 44 Geflügelzuchtvereine
rund 3000 Mitgliedern und 39 landwirtschaftliche Ver-
^we «n. Dic nächste Verbandsausstellung findet in Frei-burg
^nd die Veribandsversammlung in Achern statt. Ein gemein-
-nmes Mittagsmahl beschlotz die ausgedehnten Bcratuntzen.

Stetten, 1. August. (Hitzige Jtaliener.) Am lch-
^n Samstag Abend mvchten Jtalicner vor -dem Anwesen
kwes hiesigen Wauunternehmers Ra-dau, als sie mit der
^ohnzahlnntz nicht igvnz einverstanden waren. Als die Ein-
oringlingc den Polier nn Hof bedrohten nnd immer verwe-
NsNer wnrdcn, mutzte die Gendarmerie requiriert -wccden,
^le auch alsbald ers-chieu und die zwei Haupträdelsführer in
Knft nahm. Die übrigen Radanmacher wurden fpater ver-
Achtet. Die Haltung der heißblütigen Br-üder nah-m eine
bernr^ drohende Form an, datz der Besiher des Hauses uur
Aut dem Jagdgewehr in der Hand die aufgeregten Leute, die
dereits ein Steinbombardement eröffnet hatten, sich vom Leibe
"öalten konnte.

Eingesandt.

Heidclberg, 1. Zugust.

^ Die literar.-dramät. Abteiluntz der Heidekberger Freien
^tudentenschast brachte neulich in einem 'Rezitations-
^den-d das -Ergebnis 'des von ihr -vrranstalteten Wert-
EarnpfeS moderner Lyrik zur allgemeinen Kn'ntnis
T^nzn ist manches zu -bemerken. Vor allem ist gute Lyrik nicht
"Nnrer znm Rezitieren geeignet; es hätte also, wenn man sich
oas strwil ersi nach üem Rezitationsabend bilden sollte, heitzen
^üssen: Wettkampf -guter V o r t r a g sst ü ck e. Datz aber Liese
IUr Geltun-g kommen und gerecht bcurteilt werden, hängt vom
Bortragendcn ab. Nun stand der Freien Stndentenschafr in
östn, begabten 'Herrni Bruck ein Rezitator zur Vcrfüguug, der
ni-ne Aufgabe überrafchcnd gut löste; die von ihm vorgetrage-
äen Stücke fanden auch gebührenden Beifall. Welche Ungerech-
Ueit aber, einige Werke an Dilettanten auszu-ieferu.
^ollte mau denn üiesen Gedichten die Wirku.rg nehmen?
^o wäre das Resultat eines solchen Proisansschreibens schon
äach zweierlei Richtungen hinfällig. N-un tut auch der Zusall
Uh das Seinige, um Jrrtümer hervorzurufen. Dafür ein
"^rspiel: Jm Referat der „Heidelberger Zeitung" war — wohl
ÄNe Absicht — der Name „Johanna Friedber-g" dick gedruckr.
-^ieser llmstand wurde falsch gedeutet und so stand bald in
E'Ner Zeitung gu lesen, datz die Gedichte der Frau Fricdberg
o^n meistey- Anklcmg fa.rden, was durchauS nicht der -Wahr-
t^it entsprach. Man sieht also, welch falfches B-ild sich der Un-
^ieiligte von einer folchen Veranstältung machcn mutz. Selbst-
^adend gilt der Vorwurf allgemein und soll nicht -die literarisch-
^^«Matische Abteilung der Freiien Stuidentenfchast treffen, der
^Nan das Lob nicht vorenthalten kann, datz sie ihrc Aufgabe un-
d^ivöhnlich ernst nimmt und- antzerorde.rtlich vührig ist. Vicl-
^scht wird sie uns dankbar sciin, datz wir sie auf obige Mitz-
Nande aufmerksam gemacht ha'-ben, und wird bei einem ähnlichen
nnternehmen darauf bedacht sein, sie zn -vermeiden.

Geschäftliches.

- Gartenbesitzer und Blumenfreunde wivd es interessieren,
7^ß ein neues Katalog-Gartenbuch -vou M. Peterseim's Blu-
D^Ntzärtnereien in Erfurt crschtencn ist. Es wird eingeleiiet
"^>t den Worten:

„Grab' einen' Ouell' in Lürren Wüstensand, pflanz' einen
Waum in ödes Heidenland, auf datz cin Wandrer, der
nach vielen Jahren an Deinem Quell sich labt und

-Früchte bricht von Deinem Baume, fr-oh Dich segnend
fpricht: „Ein guter Mensch ist dieses Wegs gesahren."
Das Katalog-Gartenbuch wird — man 'wende sich direkt
ün die Gärtnereien Peterseim — kosten-los versandt.

Frieärick llimmi

llauptstrass« 90 LLuxt8tra88v 90

—- uuä Irväv^vr»»'«»»

disubsitsn in

V§»»I»«ir-L»U»^1«Il»

Iksslls SsLlsiruss« Sllllgs vnslss.

Kleine Zettung.

— Hochschulnachrichten. Der Oibevbibliothekar und Mathe-
mvtikprofessor Haußner an der Technischen Hochschule in
Karlsruhe hat einen Ruf 'nach Jena als Nachfolger
Guzncrs angenonnnen. Der Professor für darstelleTtde Geo-
metrie Schur hat einen Ruf nach Charlotten-bnrg
erhälten, ob er ihn annim-mt, ist noch ungewitz. Als Nachfol-
ger für den nach Berlin berufenen Or-dinarins für Archäologie
an der Universität Freibu-rg, Professor Puchstein, hat der
Privatdozcnt Thiersch in München einen Rnf erhalteN und
angenommen.

— Prügclei unter Geschwistern am Grabe der Mutter.

Bei -der Bestattung einer Frau in Mtona befanden sich unter
den Leidtragenden auch der erwachsene Sohn und dje erwach-
sene Tochter der Werstorbenen. Als nun die Tochter gerade
eine Schaufel Erde auf den Sarg der Muttcr gu werfen sich
anfchickte, stürzte der Bru-der hinzu und versehte ihr eme
schallende Ohrfeige. Rasch entfchlossen drehte die so ange-
griffene die Schausel um uud schlug damit auf den Bruder
eiu. Alsbald -beteiligte sich das ganze Trauergefolge an der
Schlägerei, ergriff teils für deN Bru-der, teils für die Schwe-
-ster Partei und kämpste erbittert miteinander, bis schlietzlilh
requirierte Polizei -die Kämpfenben trennte.

— Berlin, 2. August. Jm Nordseebad Scheveningen
hatte sich eine junge Dame aus Berlin trotz wiederholter
Warnung des Badeaufschers zu weit in die See gewagt
und ertrank. Der Badecmfscher, der der Dame zu
Hilfe kommen wollte, ertrarck gleichfalls.

— Dresden, 1. August. Das K'riegsgericht der 3. Di-
vision verurteilte den Hauptinann- von Hodenberz
vom Regiment 108 iwegen Beleidiguirg und vorschrifts-
widriger Behandlung Ilntergeben-er zu 3 Wochen uud
3 Tagen Strr'benarrest.

— Newyork, 1. April. Ein gewaltiger Sturm
ging gestern über -die Ostseöstaaten Amerikas n-ieüer. Auf
der Coney-Jnsel, -einem beliebten Kurort, wurden 6
junge Leute, die im Meer gebadet hatten, von einsm
Blitzstrahl getrosfen und getötet. Das Unglück wurde
von einigen Tausend entsetzten Zuschauern beobachtet.

Literarisches.

— 8 New-Uork die zwcitgrößic dcutsche Stadt. Auf einen
politisch bedentiamen Vorqang, der in Deuischland keine oder doch
nur qeringc Beachtung gefunden hat, wird in einem von der
„Deutschen Revue" (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt) im August-
Heft veröffentlichten Artikel über „Deiitschlanv nnd die auswärtige
Politik" aufmerksam gemacht. Dcr amerikanische Jndependence-
Day, der Nationalfesttag, war diesmal seitens der amerikanischen
Kolonie in London wegen des Ablebens des Staatssekretärs Hay
erst am 8. statt am 4. Juli begangen worden. An dem Festmahl
nahmen wie üblich Bertreter der englischen Regierung und Mit-
glieder der fremden Diplomatie teil. Lord Lansdowne hatte tn
einem Toast auf den Präsidenlen der Vereinigten Staaten der
angelsächsischen Gemeinschaft nnd der cngcn, auf gemetnsamcr Ab-
stammnng beruhenden Beziehungen der beisen Nationen mit sehr
herzlichen und warmen Worten gedacht. Der amerikanische Bot-
schafter dankte in nicht minder warmer Erwideruvg, wics aber
dann darauf hin, daß die Bkvölkerung, dle heute das amerikanische
Volk darstelle, kcineswegs nur britischer Abstammung sei. Er sagte
nnter anderm, er freue sich sehr, an diesem nationalen Festtage
dcn offiziellen Vertretern so vieler Ländcr zu begegnen, zu denen
die Beziehimgen Amerikas von Jahr zn Jahr enger werdcn, „nicht
nur durch Reise und Handel, sondern durch die aktnelle Ergießung
ihres Blutes in die nationalen Adern Amerikas", und erinnerte
sodann, daß mit einziger Ausnahme von Berlin New-Dork eine
größere deutsche Stadt sei als irgendeine im Deutschen Reiche. Am
Schlusse der Rede, die in einem Toast anf König Eduard als den großen

europäischcn Diplomaten und Staatsmann ausklang, wies der Bot-
schafter mit Stolz darauf hin. daß die Einfuhr Ainerikas 991
Mtllionen Dollars, die Ausfuhr 1,460 Milliarden Dollars erreicht
habe, betonte das schnelle Sinken der Staatsschuld seit dem Bür-
gerkriege und daß, „seitdem die Ozeane die Nationen nicht mshr
trennen, sondern verbinden", die Zahl der Nachbarn Amerikas sich
enorm vermehrt habe. „Wir berilhren uns nicht nur mit unseren
kanadischen Freunden im Norden und unsern mexikanischm Freun-
den im Süden, sondern von Manila aus blickm wir in die Augen
andrer Völker in Peking und Tokio, mit denen wir dauernd in
Freundschaft zu leben hoffen. Mit allm Nachdarn, ob sie öurch
geographtsche Lage oder durch das Blut uns nahe strhen, sind unsre
guten Beziehnngen im Wachsen, und w!r sind gliickiich im Frieden
mit allsr Welt, Yoffend, daß es so bleiben möge." Der deutsche
Botschafter erwiderte, daß, nachdem die Nationen der Alten Wslt
in der Neuen Welt gemeinsam eine neue große Welt gebildet hätten,
ste stch diese zum Beispiel nehmen, alle Differenzen, die etwr zwi-
schen ihnen noch bestehen, begraben und über den Ozean hinüber
Amerika eine vereinigte und freundschaftliche Hand darbieten sollten.
Jn der deutschen Presse stnd diese Redm die — nnmentlich in der
des amerikanischen Botschafters — manch: feins imd tntereffante
Pointe enthalten, fast unbemerkt geblieben. Früher würde ein
amerikanischer Botschafter schwerlich der englischm Rsgierung gegen
über New-Aork öffmtlich als die zwütgrößte oentsche Stadt nächst
Berlin bezeichnet haben. Es lag darin cin unmsgesprochenes
„Etwas", auf das hier ntcht näher eingegaiuen za werden braacht

Verantwortlich sür den redaktionellen Teil K. Montua, fiir den.

Jnseratenteil P. Bolz, beide in Heidelberg.

Lesckäfts-Verlegung.

Nsiü Osseüükt bsüncköt sisti jstrt

. SSASHÜVSI- Lsr IIsIvsrsltLt ------------

IlbrmaoberMkistvr.


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krelepbou 415 HD,

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^rtsn


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llllä I?Lll8Mpitzrs

^sl-Leinvsn-



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kllr retrolsnm-, 0»8- anck slsktr. Rslenolltan»,

in »IIsn 8t^l»rtsn nnck ssäsr krsislags.
^llsinvsrlcamk cker blrssuZaisss von L. N. Leiksrt L 6o., vrsscksn,
1,.^. kisckingsr, L.ngsdnrZ, sovis nncksrsr bsrvorragsnäsr k'irmsn.
lSrctra-MksrtiZunZ naob Zszsdsnsn 2siobauazsa; bsi Zanrsn
blinriobtungsn sntsprsobsncksr Itcbatt
^.IIs bsi mir Zsbuuttsn 1>»mpsn vvsräsn bostsnios autzgmaobt!

kckmllllä v«ll kSllitz, cirossb. Sotüskorktlit.

llslcksldsrg t öllvßbinllöl'öi, 8oii!kkgwss 8'

smpüsblt siob rur Hsrstsiiuug silsr Laobbincksr- unä in
äissss k'aeb sinsobiazsnäsa ^rbsitsn, bllnrabmsn v. Lilcksrn.
krompts biskernnZ. kacksllsz« ^n^kabrun;. lüliizsts kreiss.

Zsk. Lkr. Lov5, eoMorei, jlSAMr. M»

l'iliolon: Zspklsostroo»« 13 nnck llotirkaokorsrass« 2, nLoboi
----------------- cksm Lobnbok unck cksn kklimksn. - !- -

Vr«M2 MüNer ß SrSrrrez SperislgerLM M eiegame Nerren. «nck ünsven-Ssrckerode ß MüIIer

^ b!ob« cksr LsunmtsZLsss . . 87 . . Lvbs cksr Lnunmtsgssss " I F »

Amrs- und Krers-UerküllSrgungSvlatt.

^ UereinSregistsr.

das Vereinsregister wurde heute
iAetrogcn:

§-Z. 46 Band I:

<.»rnverein „Nordstern" Gan-
z"8?Iloch. Der Verein bat seinen Sitz
Gauangelloch. Die Satzung ist am
^ Juli 1905 errichtet.
x.«»r Vornahme von Rechtsgeschäften,
Gegenstcmd den Wert von 15 Mk.
^ersteigt, sowie zur Aufnahme von
Ztz?steden und zum Ecwerb oder zur
^^»>>ßerung von Liegenschaften ist die
I 'willigung der Mitgliedervcrsamm.
erforderlich.

H^Otstand des Vereins ist Zulius
ELirt und Metzgcr in Gan-
'h.^üoch (1. Vorstand), dessen Stell-
in ist Peter Franz, Maurer
Gnuangelloch (II. Borstand).
Hcidelberg. den 29. Juli 1905.

^Heoßh. AmtsgerichL

Güterrechtsregister.

- gxsOUm Güterrechtsregisler wurde cin-

^05 zn Band 11

Angust, Hotclbesttzer in Hei-
uiw Eltsabctha, geb. Classen.
ihi-K Ghegatten haben »ntcr Aufhebnng
Gk<-s° jeitherigen Güterstande« durch
vom 22. Juli 1905 die
1ttmn,"Eunung nach Maßrabe der Be-
ststg^'Nüe.i der M 1426-1431 B.G.B.

II. am 81. Jali 1905:

1> Z» O.-Z. 3 Band IH:

Ellcvsohn Joscph Anto», Pcivat-
mann in Heidelverg und Anna Maria
Napp, gsb. Buscher.

Durch Ehevertrag vom 5. Juli 1905
ist Gütertrennung gemäß 88 1426 ff.
B.G B. sestgesetzt.

2) Zu O.-Z. 4 Band III:

Zteglcr Adam Christia«, Wirt in
Hewelderg und Elisabcth, geb. Ziegler.

Die Eiegatten üaben unter Anf-
hebung ihres seitherigen Güterstandes
dnrck Ehevertrag vom 24. Juli 1905
die Gutertrennmig festgesetzt.

III. am 2. August 1905 zu O.-Z. 5
Band III:

Klüpfel Johann Georg, Steinmetz-
palier in Rohrbach b. H. und Helene,
geb. Hecker.

Darch Ehev:rtrag vom 21. Juli 1905
ist Gütertremiuni gemäß 88 1426 ff.
B.G.B. vereinbart.

Heidelderg, den 2. Augnst 1905.

Großh. Amtsgericht.

LeiksimlmsckMg.

Den Schutz der Brief
tauben nnd den Brief-
taub'-uvcrkehr im Kriege
betreffend.

Nr-30 6961!. Die Bürgermeister-
ämter des Bezirks machen wir auf die
Bestimmungen des Retchsgesetzes vom
28. Mai 1894 hiermit wiederholt auf-

merksam mit dem Anftrage, den Jn-
halt bes Gesetzcs, welches im Wort-
laut nachstehend abaedruckl ist, in orts-
üblicher Weise in den Gemeinden be-
kannt zn mochen-

8 1

Die Vorschriften der Landesgesetze,
nach welchen das Rccht, Tauben zu
hatten, beschränkt ist, und nach welchen
im Freien betroffene Tauben der freien
Zueignung oder der Tölung unter-
liegen, stnden auf Mitilärbrieftauben
keine Anwendnng.

Dasselbe gilt von landisgesetzlichen
Porschriften, nach welchen Tauben, die
in cin frcmdes Taubmhaus üocrgehen,
dem Eigentümer des letzteren gehören.

8 2.

Jnsoweit auf Grund landesgesetz-
lichcr Bestlmmnngen Sp.rrzeiten für
den Tanberflag bestehen, fiad:n die-
seiben ouf die Reiseflüge der Militär-
brieftauben kcine Anwendung. Die
Sperrzeiten dürfen sür Militärbrief-
tauben nur einen zusammenhüngenden
Zeitraum von höchstens je zehn Tagen
im Frühjahr und Herbst umfassen-
Sind länger als zehntägige Sperr-
zeiten eingeführt, so getten für Militär-
brieftauben immer nur die ersten zehn
Tage.

8 3.

Als Militärbrieftauben im Sinne
dieses Gesetzes geltea Brieftauben,
welche der Militär-(Marine-)Verwal-
tung gehören oder derselbm gemäß
den von ihr erlassenen Vorschriften zur

Verfügung gestellt und welche mit dem §
vorgeschriebenen Stempel versehen sinö.

Privatpersonm gehörire Militär-
brieftauben genießen den Schatz dieses
Gesetzes erfl dann, wenn in orts-
üdlicher Weise bekannt gemacht worden
ist, daß der Züchter seine Tauben d:r
Militärverwaltung zur Verfügung ge-
stellt hat.

8 4.

Für den Fall eines KriegeS kann
durch kaiserliche Verordnnng bestimmt
werden, daß alle gesetzlichm Vor-
schrtften, welche das Tö:en und Ein-
sangen sremder Tauben gestrtten, für
das Reichsgebiet oder einzelne Teile
desselben außsrKrafl treten, sowie daß
die Verwmdung von Tauben zur -Be-
förderung von Nachrichten ohne Ge-
nehmigung der Militärbchörde mit
Gefängnis bis zu drei Monaten zu be-
strafen ist.

Dcr Vollzug ifl anher anzuzeigen.

Heidelberz, dm 29. Jult 1905.

Großh. Bezirksamt:

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Anzug: Litewka, Mütz:.

Das Komman-o.

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Die Jnhabsr der Psandscheine
Nr. 2Ü 033 bis Nc. 22 051 vom Monat
Zanuar 1905 setzm wir hiermit
in Kmntnis, daß oiese Pfänder jetzt
vcrfallea sinö uad desbalv auSgelöst
oder erncucrt werden müssen, andernfalls
deren Versteigeeung erfolgen wird.

Heidelberg, den 1. Aag. 1905.

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