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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 177-203 (1. August 1905 - 31. August 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16474#0443

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chen können. Der Gesamteindruck der Beobachtungen geht
Lahin, daß die Verwundungen auf russischer Seite in der
ii b e rw i e g e n d e n Mehrzahl leicht waren. Es
tvar geradezu erstaunlich, wie leicht Durchtreuzungen und
Durchquerungen des Körpers in allen Richtungen ertra-
gen wurden, wie Schüsse, die nach der anatomischen Lage
der Schußkanäle unbedingt lebenswichtige Organe getrof-
fen haben mußten. nichr nur nicht den Tbd zur Folge hat-
ten/DDIern''anMiireNd überhaupt keine Störungeir be-
wären die Gewebe von einer Nadel
'durchbohrt worden. Der Prozentsatz der sofort Getötöten,
bezogen auf die Zahl der Verwundeten, ist ein geringerer
gewesen äls im Burenkriege, wenigstens soweit 'die gro-
'tzen Schlachten in Betracht kommen. Bei einem Gang
durch die russischen Spitäler fiel hauptsächlich die große
lJahl der Schußwunden bei dem Einzelnen auf. Jn gan-
Zen Reihen von Betten lagen ausschließlich Verwundete
mit mehrfachen Schüssen. Das neuzeitliche Gewehr er-
laubt es dem Schützen, in kürzester Zeit eine ganze Serie
von Schüssen abzugeben, das gefürchtete Maschinenge-
wehr überschüttet den Gegner wie eine Meßkamw nüt
einein Regen von Gefchossen, das Schrapnell entsendet
einen Streuhagel von Rundkugeln, die platzende Granate
einen Hagel von Metallfplittern. Sv haben die modernen
Schußwaffen die ins Riesenhafte gesteigerte Wirkung des
Schrotschusses. Dazu kommt die Schußtaktik der Japa-
ner, die sich nicht gegen ausgedehnte Linien, soüdern nur
! gegen geringe Puntte richtet, diese äber mit vernichtendem
Feuer zudeckt. Die ärztliche Tätigkeit auf den Truppen-
und Hauptverbandplätzen beschränkte sich im wesentlichen
auf das Anlegen von Schutz- und Stützverbänden. An die
vus den russischen Verbandplätzen tätigen Aerzte war die
allgemeine Weifung ergangen, sich operativer Eingrifse
Möglichst zu enthalten — eine Vorschrift, die im Jnteresse
der späteren Behandlung nur gutzuheißen war,

— Der Antrag des Sultans bon Sulu. Aus Mäüila
werden jetzt Einzelheiten über den Antrag berichtet, deü
dex Sultau von Sulu Mß Alice Roosevelt mackste. Er
tvar bei dieser Gelegenheit feierlich in eineu alten schäbigen
Frack gekleidet und besand sich an der Spitze von 8000
Moros. Jn seiner unmittelbaren Umgebnng befanden
sich die Minister und Schirmträger. Äe Amerikaner
schüttelten dem Sultan und seiner Umgebung die Hand.

Die Moros führten darauf Spiele auf. Nach der Schau-
stellung zog der Sultan an Stelle des Fracks ein goldenes
Gewand an, das mit Fuiwelen bedeckt war. Den eigent-
lichen Antrag hatte er gleich zu Anfang gemacht und w-ie-
derholte ihn bei eiuem Ball in -dem Militärkasino. Miß
Roosevelt erwiderte, daß sie leider zu ihrer Fainilie nach
Amerika zurückkehren müsse. Der Sultan verehrte ihr
eine wertvolle Perle.

Literarisches.

—* Jm 2S. Jahrgang ist soeben der bekannte „Langs Badi-
scher Geschäftskalender" für 1906 erschtenen. Wenn man den
Geschäftskalender durchblättert, so kommt es einem fast un-
glaublich vor, daß für den Preis von nur 1.30 Mk. für den un-
durchschossenen und 1.50 Mk. für den durchschossenen Kalender
ein solch ungemein reichhaltiges Nachschlagebuch gegeben werden
kann, enthält „Langs Geschäftskalender" neben einem Notiz-
buch für alle Tage des Jahres, monatlicher Einnahme- und
Ausgabetabelle und allen sonstigen in einen Kalender gehörigen
Notizen einen ausführlichen Geschäftskalender für die Grotzh.
Bezirksämter und die Bürgermeisterämter, ein mit amtlicher
Unterstützung zuverlässig bearbeitetes Verzeichnis aller Staats-
und Gemeindebehörden und -Beamten, Rechtsanwälte, Gerichts-
vollzieher, sämtliche Gemeinden mit Einwohnerzahl, Postbestell-
bezirke, Seelenzahl, Namen der Bürgermeister, Ratschreiber,
Gemeinderechner und Steuererheber, alle Bezirksräte, Spar-
und Waisenkassen, Vorschuhvereine mit ihren Geschäftsergeb-
nissen, Portotarif usw. usw., kurzum alles, was man wissen muh,
um im Verkehr mit den Behörden stch gleich an die richtige
Stelle wenden zu können. Jst „Langs Geschäftskalender" somit
ein unentbehrliches Taschenbuch für Beamte, Private und Ge-
schäftsleute, so kommt für lehtere noch dazu, dah er für sie zu-
gleich ein vorzügliches Adressenmaterial bildet. „Langs Bad.
Geschäftskalender", dem noch eine sehr gute Karte von Baden
mit Kreis- und Bezirkseinteilung beiliegt, kann daher jeder-
inann warm empfohlen werden.

Bcrantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für den

Jnseratenteil P. Volz, beide tn Hetdekberg._

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äsutsnä bsrabgesstrtsn krsissn ausgsstsllt. b'ür lutsrssssuten
äjirkts, siob äabsr sins Lsaobtung äor tür äisss Oslsgsnbsits-
künks sigsus srrrmzisrtsu. Zobauksustsrausiagsn dssonäsrs
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smpüsblt siob rur llsrstslluug alisr kuodbiuäsr- unä in
äissos bacb sinsobisgsuäsn^rbsitsn, llinrabmsn v. lliläsrn.
Lrompts biekerunx. IsäsIIsss ituskübrauA. LilÜAste krsiss.



in a11 sn Stzckartsn nnä jsäsr krsislags.
^lloinvsrkauk äsr llrasugnisss von L. N. Seiksrt L 6o., vrssäsn,
ll. liisäingsr, Lugsburg, sovis anäsrsr bsrvorragsnäsr kirmsn.
llxtra-illlksrtigung naob gsgsdsnsn Tsiobnnnggn; bsi ganrsn
llinriobtnngsn sntsprsobsnäsr llabatt.

^IIs boi mir gskauttsn llampsn ivsräsn kostsnios »utgsmaobt!

ülimllllü VOll KölllK, Oro88Ü. Hoüisksrallt.

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l kaissrstr.»» L»utiuLsr»tr. »0.

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für irische Oefen, Zentrol-, Nictz
druckdampf-, Warmwasser- und Lu
heiznngen, in eutsprecheuden Kor
ürößen, gebrochen uud gesiebt, be
Verbrauch stark heizeud und kei
Schlacken bildend, führt als Sf
Zralilät zn billigsten Preisen dic

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^zac. Frietzx. Rostrmann

^elephon 72. Tclepkion 7

Dillritzllls

WllM6 8M-l)eck6tt

Ullter krsis.

iiauptsüasse 66.

ZwangsverfteLgerung.

Jm Wege der Zwangsvollstreckimg sollen die in Rohrbach we-
legenen, im Grnndbuche von Rohrbach Bd. 1 Heft 24 und 25 zur Zeit
der Eintragung des Versteigernnasvermerkes aus den Namen des
Maurers Friedrich Rciser und dessen Ehefrau Christine geb. Winkler,
beide in Rohrbach, eingetragenen, nachstehend beschriebencn Grund-
stücke am

Donnerstag, den 26. Oktober 1905, vorm. ' -9 Uhr

durch das unterzeichnete Notariat — im Rathaus zu Rohrbach — ver-
steigert werden.

". N, Der Versteigerungsvermerk ist am 27. Juli 1905 in das Grund-
buch eingetragen worden.

Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übri-
gen die Grnndstücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der
Schätzungsurkunde, ist jedermann gestattet.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein-
tragung des Verstcigernngsvcrmerkes aus dem Grundbuch nicht erstcht-
lich waren, spätestenS im Versteigerungsterinine vor der Aufforderung
zur Abgabe von Geboten anzuuielden nnd, wenn der Gläubiger wider- j
spricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des
geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Ver- ^
steigerungserlöses dem Ansprnche des Gläubigers nnd den übrigcn Rechten j
nachgesetzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehcndes Recht i
haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf-
hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen,
widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des
versteigerten Gegenstandes tritt.

Besch eibuug der zu verstsigernden Grundftülke:

1. Lgb.-Nr. 4044: 3 ar 26 grn Weinberg rn der Staig,

tax. zu 150 Mk.

2. Lgb.-'Nr. 1061: 3 nr 65 <^m Hofraite im Steinenkrcuz.
Hierauf steht:

n) ein zweistöckiges Wohnhans mit Eisenschienenkeller,

b) ein einstöckiger Schopf mit eingebautem Stall und Schweine-
stall,

o) ein zlveistöckiges Magazingebäude mit Wohnung,

ä) ein einstöckiger Schopf mit Kuiestock, tax. zu 16 000 Mk.

3. Lgb.-Nr. 1865: 10 nr 60 gm Acker im Husenleiser,

tax. zu 550 Mk.

Heidelberg, den 26. August 1905.

Gvoßh. Notariat V als Vollstveckungsgericht:

I. V.:

Seltsam

I Hri<stor'W3,»<3rr rrricl
Z 8x>or tzv^tr^rr

srüaltoll alls Lulläsn oüa« ^nruülnnx rnit vöoüsntlioüsr
8 ^.braülunA von 1 Alsrü nn boi

I Mnckovskzk»

^___

LiefernVgs-Veegebung
von Steertzenbnumaterinlreis.

Die Liefermig der für die Herstellung der Fabrikstraße in Rheina» er-
orderlichcn MateOallen mid zwari

270 Kublkm. Poipdyrstücksteine,

240 Kubikm. Poiphyischotter,

60 Knbikni. Porphyr- »irus,

470 lfd Äleter Nandsteine aus Neckarsandstein.

^ 80 lfv. Meter Granit-Raiidste ne für Toreinfahrten
soll im Submissionswege vcrgeben werden. Angebote, welche pro Kubikm. bezw.
Ifd. Meter gestcllt sei > müssen, sind porlofrei, veisiegelt nnd mit entsprechender
Auf'chnfi vcrsrhcn, spätestenS am

Freitag, den 8. September er., vormittags S Uhr

bei vnterzeichiietem Amte eiiizureichen, woselbst Bedingungen nnd Angebots-
formulare in Empfang genommcn werden könncn. Den Bietern steht es frei,
der Eröffnung der eingelanfeneii Angebote an genanntem Tcrmin belzuwohnen.
Nach Eröffnimg der Submissivn können Angebote nicht mchr aiigenommen

werden.

Zuschlagsfrist 4 Wochen.

Srckcnhrim, den 25. August 1905.

Bürgcrrneistevamt:

__liolz._Ritter, Notschreibir.

üersedung vo« ?kis5ier. unä Zttimenbsn-
srbeiken, 5»«Ie 6ed«egder5lelln«g!n Mpbalt.

Die bei dcm Neubau der Fabrikstraßc in Rh-iitau anszuführenden
Pflastcr- und Straßenbanarbeiten, sowie Gehwegherstcllung in Gußasphalt sollen
in etnem Los oder onch getrennt im Snbmissionswege vergeüen werven- Ange-
bote, welche nach EinbeilSprcisen geitcllt sein müssen, sind portofrei, versiegelt und
mit entsprechcnder Ansschrift versehen, lpätestens am

Freitag, de» 8. Septenlbsr cr., vorn»ittags S Uhr

bci untkrze chnetem Amte einiureichen, woselvst Bedingungen nnd Angebots-
foriimlare tn Empfang genommen werdcn können; dcn Bietern steht es frei, der
Eröffimng der eingclaufenen Angcbole ani genannten Termine beiznwohnen.

Nach Eröffimng der Submisston können Angebote nicht mehr angenommen
werdcu.

Znschlagsfrist 4 Wochcn.

Scckenheim, den 25. Angust 1905.

Bürgermeisteramt:

Vo!z. Ritter, Ratschreiber'

/Infevtigung von
ihocftfeinLnCinbänckeir )
j l>iebfkabevbänc!en /.

Vibliotbeksbäncken ^ u.alleeinscl,läg.5trkikel.
MsppenAckvesFm.VipIome.Pa55epavtout5.

Lilckev'QnvcikiiTmngen
Vucbkasten siirjVvo-
cbüven. Latalog-l<a5kn ^

4-Zimmerwohnung

im II. Stock mit Küche nnd ailem
Zubehör, Koch- und Lcuchtgas auf
1. Oktober zu verinieten.
Nähercs Handschuhsheim, Burg-
straße II.

Wohn- u. Schlaszimmer

für 1 oder 2 Herren zu vermietcn

Heugaffe 2, IZTreppe rcchts.

Mlierte üimmer

in schönster Lage zu allen Preisen.

Untere Ncckarstraße 19 I.

§<«»»» suchl sofort Stelle
-ZfVtlUkerN zn 2 Kindern oder
einzelner Dame. Näheres zu erfragen
Plöck 59 (Hinterhaus).
 
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