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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 2
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Cohen-Portheim, Paul: Asiatischer und europäischer Geist in der Kunst, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0077

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Erna Pinner. Landfcpaft (Rquarell).
3u dem Äuffatj von Kafimir Edfdjmid „Die Darmftädter Sezefpon“.

nicpt die Ulaprpeit i[t. Unfer Verftand und unfere Sinnesorgane kennen nur einen
nicpt beftimmbaren Bruchteil der (Ilirklicpkeit, auf das, was darüber und darunter liegt,
reagieren unfere Sinne nicpt, und unfer Verftand kann es nicpt regiftrieren. Ulas man
Materie, das Solide, das Meßbare nannte, ift nur eine (üirkung verborgener Kräfte,
und was find diefe Kräfte, wenn nicpt das Unfaßbare, dem man den Namen: Geift
gegeben?
So beftätigt die Uliffenfcpaft des 20. Japrpunderts die Grundlepre aller Religionen,
fie feßt den Geift wieder in feine Recpte ein.
Die neueften europäifcpen Upeorien gleichen auf ein Fjaar den Lepren der älteften
indifcpen Metappyfik; was damals die Intuition vorausgeapnt patte, das beftätigt jefet
der Verftand.
Dazu pat feine lange und exakte Arbeit gedient.
* *
*
Das „wiffenfcpaftlicpe 3eitalter“ war die 3^it des Unglaubens; die Religionen waren
als Fälfcpungen der Naturgefcpicpte entlarvt worden, und für den Denker der 3ßit
blieb nur die Ulapl zwifcpen Unglauben und Aberglauben. Docp feplte es nicpt an
Stimmen, die riefen, daß opne Glauben das Leben finnlos, ja unerträglicp fei. Die

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