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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 12.1920

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Heft 17
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Hausenstein, Wilhelm: Max Unold
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https://doi.org/10.11588/diglit.27227#0677

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Max ünold. Selbftporträt. 1911.
6üas wird der Sohn eines gemeindlichen Beamten werden, der [ein Leben vor dem
Hintergrund reid)sftädtifd)er und kirchlicher Epochen in gleichmäßiger Arbeit hinbringt?
Ein Beamter zwifchen alten grauen, gelben, auch rofaroten Mauern und alten grünen
Gärten; ein höherer Lehrer oder ein Cheolog. Schleichende, dennoch gute, [ehr gute
Jahre im heimatlichen Progymnapum und im Gymnaßum zu Augsburg, wo — immerhin
eine aufregende Per[pektive — auch der dritte Napoleon erzogen worden i[t. 1905 die
Münchner üniverfität; Studio[us der klaßifcpen Philologie. Er liebt die Lateiner und
die Griechen und die alte Literatur der Deut[d)en, der Franzo[en. Das Antiquarifcpe
i[t [tark in ihm, doch eben lebendig, voll von Bezug auf das eigene Dafein, faft Norm
des Lebens; ein verläffiger Rückhalt. Hier wird ein Humanift, ein ftUiederkeprender
von der ÜJende des fünfzehnten Jahrhunderts zum [echzehnten. Von dem Abfolutum
aus, das Humanismus heißt, geht der überzeugte, doch als Sohn der üniverptät faule
Philologe an das Malen und 3eict)nen. Die liebende Intimität des Philologen überträgt
[ich auf das Handwerk und Geiftwerk des Künftlers. Grundlagen erlernt er, vom


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