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Heidelberger Zeitung (47) — 1905 (Juli bis Dezember)

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Nr. 151-176 (1. Juli 1905 - 31. Juli 1905)
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https://doi.org/10.11588/diglit.16474#0205

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erneur darüber erzürnt sei, daß die Juden sich erlailbt
batten, ihm Briefe zu schreiben, in denen er und die Po-
'Zei beschuldigt werden, die antisemitische Bewegung nicht
"r zu dulden, sondern sogar stark zu unterstützen. Man
^ürchtet, daß die unteren Schichten der Bevölkerung
Urch diese Proklamation zu Gewalttätigkeiten gereizt
werden.

^ ^ estersburg, 27. Juli. Die Polizei hat in der
mcht auf den 22. Juli 220 Haussuchungen vor-
^enorninen und viele Personen verhaftet. Es wur-
kn mehr als 2000 Revolver und viele Proklamationen
eichlagnuhnit. Ebenso fielen die Vriefschaften vieler Rc-
"lutionäre mit den Komitees in Berlin, London, Paris.

- und Brüssel in die Hände der Polizei. Es steht
iM, daß die Revolutionäre rhve Geldmittel größtenteils

dem Auslande erhalten haben. Auch in der Provinz
°den Haussuchungen in großem St'ile vorgenommcn
werden.

Neueste Nachrichten.

- Frankfurt a. M., 27. Juli. Auf dem hiesigen Haupt-
/>hnhof brgch heute ein 35 Meter hohes Gerüst zusani-
2 die darauf beschäftigten Arbeiter nnt sich reißend.
. Mann waren sofort tot, ein dritter wurde schwer ver-

und starb auf dem Transport zum KrankenhauL.
andere wurden leichter verletzt.

Basel, 27. Juli. (Frankf. Ztg.) Heute Nachmittag
Urde Nordau-Paris zum Präsi'denten der zionisti-
Dereinigung gewählt, Wolfsohn-
°ln zum Vizepräfidenten. Nordau verlas die Pro-
Lrainnrrede über das ostafrikanische Projekt und den
.. kschäftsbericht des Aktionskomitees. Morgen wird
orr den Ostafrikaplan debattiert.

, Glogau, 27. Juli. Graf PückIer - Klein Tschirne
Mte sich hxute vor dem hiesigen Landgericht wegen
lotigung und Bedrohung des Vogts eines benachbarten
^utes und der Gutsleute zu verant'worten. Der seiner
in dieser Sache anberaumte Termin war wegen
Ochterscheinens ües Grafen vertagt worden. Da der An-
Leklagw auch heute nicht erschien, ordnete das Gericht seine
^rhaftung an.

Leipzig, 27. Juli. Das Reichsgericht hat die
^ kdision der Frau Marta Kracht aus Lempo, die am
April vom Schwurgericht in Tetmold wegen Belei-
Usung durch anonyme Briefe und wegen Meineids zu
>rahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt worden war,
^ r w o r f e n.

-. Pilla», 27. Juli. Me „Hohenzollern" ist heute früh
H llhr hier eingetroffen. Der Kaiser ist vormittags
20 ibhn mit Sonderzug nach Cadinen abgereist u. dort
^Uiittags 11.45 Uhr eingetroffen. Die „Hohenzollern"
^'^8 um 9'i/^ Uhr vormittags nach Danzig weiter.

-- Danzig, 27. Juli. Die gesamte aktive Schlacht-
° tte unter dem Befehl des Großadmirals v. Koest ? r
u heute Vormittag auf der Reeüe von Neufahrwasser cin-
Mroffen.

. Nancy, 27. Juli. Gestern stürzte eine Holzbrücke
>> ^ Festungs-Rayon bei Toul infolge Ueberlastung e i n.
> Arbeiter wurden in einen Graben geschleudert und
. ch- nachstürzende Erdmassen schwer verletzt. Einer ist
'deii Verletzungen erlegen.

Brüssel, 27. Juli. Der König empfing heute iu Gc-

^nwart des Prinzen Albert eine Abordnung der

utschen Kolonie. Diese überbrachte ihre' Glück-

. .^nsche zur Feier der 75jährigen Unabhängigkeit Bel-
8ieyZ

^ Twincmiinde, 27. Juli. Die Iacht „Jduna" mit dcm
^Nonprinzen an Bord traf heute gegen 3 Uhr nn
r f^ppwu cines Torpedobootes im Hafeu ein. Fhre kai-
. Uichxn Hoheiten gingen ku^z,nach Z44 Uhr an Land und
inen um 4 Uhr nach Berlin.

^ ^tockholm, 27. Juli. Beide Kammern des Reichs-
b 8es stimmten heute Vormittag dem Bericht des S o n-
f^ uouss ch u s s e s zu. Jn der Ersten Kammer cr-
8te die Annahme ohne vorausgegangene Erörterung.
z ^hristiania, 27. Juli. Es verlautet, die Regierung
<, ^ch'ichtige, dem Storthing vorzuschlagen, durch Voli' s-
^ itj mmi un g über die Trennung von Schwe -
hU beschließen zu lassen. Tie Abstimmung würde
8rscheinlich am 13. August stattfinden.
lLhristinnia, 27. Juli. Jn der Nachmittagsfitzung des
dj^rthiugs legte die Regierung den Entwurf betr.
^ Abhuttuug der V o l k s a b st i m m u n g über die
ihebung der llnion mit Schweden vcu.

immung soll am 13. August um 1 Uhr mitt

igs

ielh oen Wahllisten für die letzte Ltorthiugswahl in der-
b^ri Weise wie diese abgehalten werden. Neue Stimiu-
(j^^chtigte müssen persöulich verlangen, in die>Wahllisten
ch ^^ragen zu werden. Die Stimmzettel sollen nur auf
nein lauten. Das Ergebnis soll schnellsteus,
ch>idi ^°8lich telegraphisch,

!°"hinc

dem Juftizdepartement über-
Die Regierung wird dann fchnellstens dem

r^^-"nng das Gesamtergebnis mitteilen. Der Regie-
d^?entwurf wurde einem Sonderausschuß überwiesen,
iofort zusammengetreten ist.

vy "iwerpcn, 27. Juli. 2er König kam heute hier
^ besuchte das deutsche Linienschiff „Kaiser Karl
kr.-.^oße" ,„,b besichtigte dasfelbe genau. Danu begab
kr I . Z"ni Rathaus. Ju vlämischer Sprache antwortete
'i den Bericht der „Frankf. Ztg." auf eine Ansprachc
. ^öermeisters van Ryswyck wiederum in politisch
brononzierter Weise. Stets, sagt er, habe seine
^^nieUiche Sorge dem Wohle Antwerpens gegoltcn.

und er hoffe, daß alle Anwesenden darin einig seien, dem
Regierungseutivurf begeistert zuzustimmen; Einigkeit
macht stark. „Ich hoffe, daß die Kammer den Gesetzent-
wurf annimmt." Der König tritt vor den Balkon. (Lau-
tes Hoch tönt von außen herauf.) Nun geht Fahrt
zum B ö r s e n j a a l, wo der Handelskammerpräsidei:t
Corty das Wort an den König richtet. Corty hält
eine lange Rede, die die Notwendigkeit des Gesetzes nach-
weist. Der König stößt mehrfach beifällig mit üem Slock
auf. Nun entwickelt sich eine Szene, wle man sie in Bel-
gien bis jetzt noch nicht gesehen hat. Der König cr-
klärt den Gesetzentwurf für unbedingt nvtwendig. Ein
Fehler ist es, daß der Belgier zu mißtrauisch und wider-
spenstig ist; wenn man sich selbst mißtraut, schreitet nion
nicht fort. Stillstand ist aber Rückschritt. „Wollen Lie,
daß man Sie den fatalen Weg zum D6bllcle fiihrt?"
fragt der König. „Antworten Sie doch", fährt er nach
einigen Sekunden des Stillschweigens fort. Lebhaftes
Nein ertönt von allen Seiten. — „Gut also", sagt der
König, „verbarrikadieren Sie nur den Weg des Verfalls,
denn einmal auf der schiefen Ebene angclangt, kann man
nicht mehr zurück, und was uns an deren Ende erwartct,
ist schlimmer als der tarpejische Fels. Lassen Sie uns
hier verfprechen, die Annahme des Gesetzes zu betreibcn,
von dem das Wohl Antwerpens und Belgiens abhängt."
Bravorufe, dazwischen auf vlämisch: „Es lebe der Kö-
nig!" Der König lächelt vergnügt und ruft: „Jch ant-
worte, es lebe der Vläme, es lebe Antwerpen, es lebe oor
allem Belgien!"

London, 27. Juli. Reuter erfährt, daß die Nach-
richt, daß das englische K a n a I g e s chw a d e r
während des August und 'September in der O st s e e
kreuzen will, richtig ist. Nach den jetzigen Besümmun-
gen soll das Geschwader ungefähr am 20. August dic
Reise antreten. Es sei keine Rede von zeremoniellen Be-
suchen. Das Geschwader nehme in der Ostsee, einem
offenen Meer, lediglich eine Kreuzfahrt zu Manöver-
zwecken vor.

Rom, 27. Juli. Gestern st o r b nach 5monatiger
Krankheit, 88 Jahre alt, General M e z z a c a p o, der
älteste unter den italienifchen Generalen. Zu Capua ge°
boren, trat er in die neapolitanische Artillerie ein und
gehörte gleich seinem Bruder Luigi, dem späteren Kriegs-
minister, zu den zahlreichen Offizieren des bourbonischen
Heeres, die 1848 unter Führung des Generals Pepe in
Venedig für die Befreiuung Jtaliens weiterkämpftcn,
auch nachdem König Ferdinand II. sich vom Krieg gegen
Oesterreich zurückgezogen hatte.

Konstnntinopcl, 27. Juli. Vorgestern wollte ein
Mann bei dem Portier der bulgarischen Exarchatskanziei
in Pera einen kleinen Sack für den Schulinspektor Slan-
mow abgeben; als 'der Portier einen Blick in den Sack
warf, bemerkte er 2 Bomben. Der Ueberbringer ciit-
floh. Man nimmt an, daß ein Racheakt vorliegt.

Belgrad, 27. Juli. Der Betrieb der elektrischen
ZentraIe ist heute frich durch neue Arbeiter wieder
ausgenommen worden.

Tokio, 27. Juli. Der Kriegssekretär der Vereinigten
Staaten Taft und Alice RoofeveIt wurden gestern
vom Kaiser von Japan in Audienz enipfangen.
Hieran schloß sich ein Festmahl und ein Gartenfest. Dic
amerikanischen Gäste besuchten einen Teil des kaiserlichen
Privatparks, den bisher Fremde nie bet'reten durften.

Charleston (Vereinigten Staaten von Amerika, Süd-
Carolina), 27. Julsi Kaiscr Wilhelm hat die Ehrew
mitgliedschaft des hiesigen deutschenSchützenklnbs,
die ihm aus Anlaß des goldenen Jubiläums des Vereins
angetragen worden war, angenommen. Kaiser Wilhclm I.
war lange Jahre ebenfalls Ehrenmitglied des Schützenklubs.

Vrsr'ZZ- W SSSL8 rui-llokgv ktrte 8toftk
159 ttaupt8ti-a88s 159 UNl> Kk8ts sskl' billig

Ueder ! Lsngeneckeri

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^lofke, 1Vs8vti8!vkfs, flanslls stebsu ru visnstsn.

Der Krieg m Ostasien.

Cherbourg, 27. Juli. Der Präsident das russi-
schen Ministerkomitees, W i t t e, hat heute an< Bord 'dcZ
Lloyddampfers „Kaiser Wilchelm der Große" die Reise
nachAmerika angetreten. Es herrscht starker Neoel.

Washington, 27. Juli. Jn gutunterrichteten
Kreisen heißt es, Iapan verlange die Neutralisierung
Wladiwofwks, und sei zu der Gegenleistung bereit, Sie
Befesügung Port Arthurs zu unterlassen.

Newyork, 27. Juli. Me Mitteilungen, nach wel-
chen Japan beabsichtige, 'die Forderung der Kriegs -
entschädigung auf 200 Mllionen Pfund Sterling
zu bemessen, sind in keiner Weise offiziell, sie werdcn
vielmchr als bloße Mutmatzungen Lezeichnet.

Zum Aufstand in Südwestafrika.

BerIin, 27. Juli. Ein Telegramin aus W i n d-
huk meldet: Am 20. Juli auf Patrouille an der Konkip-
Mündung gefallen: Gefreiter Georg Knauer, Reiter
Friedrich Hamann, früher württembergisches Feld-
arüllerie-Regiment Nr. 13; am 19. Huli auf der Versol-
gung von Diehräubern. gefallen: Gefrciter Wilhelm
Mussog; beim Ueberfall von Vaalgros verwundet: Reitcr

Georg Obermcier. Am 20. Juli wurde beim Ueber-
fall einer Kolonne bei Sees Kamelbaum Reiter Valenrin
Jonas Jak durch einen Schuß in den rechten Obcr-
schenkel verwundet, ebenso der Reiter Herm. Laubsch; der
Rciter Eugen Krautz ist am 22. d. M. in Gochus am
Typhus gestorben.

LpkMlteleMmm!>er „tzeidelbeM Zeiting."

v Berlin, 28. Juli. Nachdem im Etat für das lau-
fende Rechnungsjahr zum ersten Male eine Fordernng
zur versuchsweisen Anschaffung von Untersee-
booten erschienen war, soll in dem demnächstigen
Etat abermals eine Forderung zu gleichen Avecken cr-
scheinen, da sich die Dcrsuche auf mehrere Jah're erstrecken
müssen.

8 Tetmold, 28. Juli, Jn ciner Sondcrausgabe der Lippe-
schen Landeszeitung von gestern Abcnd wird eine grotzes Auf-
sehen erregende Erklärung des Staatsministers
Gevekot veröffentlicht, in der die Darstellung des Vertre -
ters des Vizepräsidenten Hosfmann inr Diesseits-Prozetz,
Rechtsanwalt Dr. Klasing als unwcchr, unrichtig und in ihren
Schlutzfolgerungen falsch bezeichnet wird. Recht scharf wen-det
sich der Minister gegen den Vorwurf Klasings, er habe einen
staunenswertcn Mangel an politischem Geschick hcwiesen.

2 Wicn, 28. Juli. Aus Warschau wird gemeldet, datz in der
Nacht eine Rotte Strolche die russische Eisenbahnstation Koprza
überficlen und demolierten. 6 Eisenbahnbeamte
wurdcn dabei schwcr"verletzt, die Bahnkasse geplündert. Die
Gerüchte von einer 'bevorstehcnden Mobiltsaticn Rufsisch-Polens
veranlasscn zahlreiche Russcn, nach Galizten zu flüchten,

6 Petersburg, 28. Jult. Von völlig einwandsfreier Settr
verlautet, dah die Kaiser - Z u s a m me n k un f t auf An-
regung des Zaren erfolgte, der einen Lementsprechenden Wunsch
äutzerte, als er von >den diesjährigen Rciscplänicn des deutschen
Kaisers hörte. Bezüglich der inneren Politil Luhertc stch der
deutsche Kaiscr lediglich in ganz allgemein gchaltencn Sätzcn
etwa dahin, dvtz jede Regierung stets die gesunden und starken
Kräfte der Nation kennen und sie zum Nutzen des Ganzen Vcr-
werten müsse, 'Das Thema der Volksvertretung in konkreter
Form wurde gar nicht berührt. Einen weiteren Sp'ielraum
nahm bie Friedensfrage cin. Dcs Kaisers Anjchaunng hättcn
in >dcn obersten Kretsen ungeheuren. Snthusiasmus hcrvorgeru-
fen. Man hege die Hoffnung, neben Frankreich werde nun
auch Deutschland Rutzland tn Washington mcrältsch und mate-
riell zur Seite stehen. Auch Marinefragen wurden erörtert.

I) Petersburg, 28. Juli. Privatmeldungen zufolge
hörte man in Nikolajew gestern starkes Ge-
schützfeuer aus südöstlicher Richtung. Einzelheüen
fehlen.

K Poltawa, 28. Juli. Auf einem hier abgchaltencn von
allen politischen Partcien der Ukraine besuchbn Kongreh wurde
folgendes Programm ausgestellt: Vollständige Autono-
mie dcr Ukraine mit cinem autonomcn Landtag in
K iew, Einführung >der ruthenischen Sprache :n Schulc und Amt
und Unterstützung aller konstitutionellcn Bestrebungen.

2 Moskau, 28. Jnli. Die Poüzei nahm in der Wob-
nung des Dorsitzenden des letzten Semstwo-
K o n g r e s s e s, Golowine, eine Haussuchung vor und
beschlagnahmte zahlreiche wichtige Schriftstücke.

? Livcrpool, 28. Juli. Anf dem Waterlcc-Bahnhose st i e -
tzen gestern 2 Züge aufeinander. Bishcr wurden 28
Tote aus den Trümmern hervorgezogen. Jn dem erstcn
Rauchwagcn, der mtt Passagieren übevfüllt wvr und alles zer-
trümmcrt wurde, sind nur 6 Pcrsonen unver'etzt gcbliebcn. Die
Zahl der Vcrwundeten konnte noch ntcht sestgestellt werden, ist
ower sehr bedeutend.

H London, 28. Juli. Das Unglück aus dem Waterloo-Bahn-
hofe wurde dadurch herbetgesührt, Lvh der elektrische Expreh-
zug, der mit einer Gcschwindigkeit von 40—50 Meilen fuhr, in-
solge falscher Weichenstellung aüf einen anderen Zug auffuhr.
Der erste Wagen des Expretzzuges, tn dem 25 Passagiere sahen,
wurde zertrümmert.

bl Londvn, 28. >Juli. Anläßlich bes Besuches bes
sranzöstschen Gefchwaders in England hat ein Mitglied
des llnterhauses den Vorschlag gemacht, eine Sitznng des
Unterhauses in sranzösischer Sprache abzuhal-
ten zu Ehren der französischen Gäste.

11 Ncwyork, 28. Juli. Japan hat der Unions-
Regierung vertraulich mitgeteilt, seine Delegierten wür-
den am ersten Konferenztage den Russen gewisse
Hauptbedingungcn vorlegen. Erschienen diese den Russen
unann-ehmbar, so würden sie ihnen erklären, däß ferncro
Sitzungen überflüssig seien. Man verstehe hier unter die-
sen B-edingungen: Zahlung der Kriegskosten, Wbtretung
von Sachalin, der Liaotung-HolbinU sowie der Eisen-
bahn bis Charbin, ferner Rückgabe der Mantschurei an
China und Anerkennung des japanischen Protektorats
über Korea. Japan wird auch die Neutralisierung von
Wladiwostok verlangen und. sich dasür seinerseits bereit
erklären, von der Befesügung Port Arthurs Abstand zu
nehmen.

Verantwortlich für den redaktionellen Teil F. Montua, für d«n
Jnseratenteil P. Bolz, betde in Heidelberg.

WMkr«ugslkri»t>achtungcu der „tzkitielbergrr Ikitung

am 28. Juli 1905, morgens 7 Uhr^

Wärme-
Grad
nach Cels.

fter j
WLrmrgrad
seit gestern

Wind-

richtung

Himma

Lnftdruck

Niederschlag

mm

-s- 21.8

->-18,9

-s 30.8

O

zeitw.

bedeckt

"48.9



Den 27. Juli. tagsüber Sonnenschein.

Mutmaßlichcs Wettcr am 29. und 30. Jull.

(Nachdruck Vevboten.)

Ueber Finrrlanb lietzt noch immer etne Depression von
755 Millimeter, ein Maxtmum vou 764 Millimeter dagegen
über Bayern- und -dcm westlichen Tcile von Lestcrrcich. Jn
unserem Westen, namentlich in der Bretagne, sinb die Vor»
posten emer neuen Tepression von 760 Millimeter eingetrof-
fcn. Bei vorherrschcnd östlichen Winden und sehr warnie:
Temperatur wivd sich demgemätz am Samstag und Sonn-
tag durchweg trockenes und heiteres Wetter entwickoln.

—.

k6i8tz-lL86tl6II IMtl ktzi^tzkolk'tzl-

2ur

Reise-öaison »

smpksbls kelseneeessairo, I>Iai<OlüIIen, Vkä8obe-8Loke etc.
 
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