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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Behne, Adolf: Die Zehlendorfer Siedlung der Gehag
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0023

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Platzakzenten, Erhaltung des schönen Birkenbe-
standes, feinfühlige und lebendige Städtebau-
Arbeit der Gehag, ihre in allen leisen Differenzie-
rungen der Wandführung unschematisch glück-
liche und taktvolle Disziplin hätte den Nachbar
mehr verpflichten sollen.

Die Gehag-Siedlung zählt 745 Wohnungen in
Einfamilien- und Vierfamilienhäusern. Die Woh-
nungen der Vierfamilienhäuser sind 21/2-Zimmer-
Wohnungen mit 66, 66,49 und 68,67 qm Wohn-
fläche. Die Mietpreise sind: 88 bis 90, 72 und
74 RM. (Der höhere Preis des kleinsten Typs ist
Folge ungünstigerer Zinsverhältnisse im letzten
Bauabschnitt.)

Die Einfamilienhäuser sind 31/2- und 41/s-Zim-
mer-Wohnungen mit 92 bis 115 und 137 RM.
monatlicher Miete.

Die Einfamilienhaus-Grundrisse entstanden in
gemeinsamer Arbeit. Die Arbeitsteilung erfolgte
dann durch Verlosung der Baugebiete. Salvis-

berg baute im südwestlichen, Häring im südöst-
lichen und Taut im nördlichen Abschnitt (in dem
die Vierfamilienhäuser überwiegen).

Der letzte Bauabschnitt ist vor ungefähr einem
Vierteljahr bezogen worden.

Über alle Einzelheiten geben die Abbildungen
Auskunft.

Die Zehlendorfer Gehag-Bauten sind eine
unserer bestgeglückten Groß-Siedlungen. Wir
sehen in ihr den Typ einer modernen Wohnstadt
— im erfreulichen Gleichgewicht von strenger
Einfachheit und heiterer Liebenswürdigkeit. Die
gesunde städtebauliche Lösung beweist sich in
den vom Gefühl sofort als „richtig" empfunde-
nen Maßen der Straßen und in der überzeugen-
den Bemessung ihrer Bewegung. Straße wirkt
als Raum, weil Straße und Wand als Einheit ge-
formt wurden und keinerlei Willkür die Reihen
der sich folgenden Typenhäuser durchbricht.
Das durchgehende flache Dach trägt zur Ein-

Lageplan der Gehag-Siedlung

Architekten: Martin Wagner, Hugo Häring, Otto Salvisberg, Bruno Taut

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