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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0289

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsleitung: Berlin SW 48, Hedemannstr. 24 (Reckendorfhaus)

1. MAI 1929

Internationale Werkbundausstellung „Film und Foto" Stuttgart 1929.

Die Eröffnung

der Ausstellung ist nunmehr auf Samstag, den
18. Mai, vormittags, endgültig festgelegt. Sie wird
durch den Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds,
Geheimrat Dr. Bruckmann, in Anwesenheit der
Vertreter von Behörden, Vereinen und sonstigen ge-
ladenen Gästen vollzogen. Für den Tag vor der Er-
öffnung ist eine Pressebesprechung vorgesehen, bei
der der Leiter der Ausstellung Gustaf Stotz die
Führung übernimmt.

Die Filmsondervorführungen

finden in der Zeit vom 13. bis 26. Juni in den Königs-
baulichtspielen statt, die von Herrn F. A. Kurth,
Direktor der Schwäbischen Urania, entgegenkom-
mender Weise zur Verfügung gestellt wurden. Das
Programm, dessen Bearbeitung Hans Richter,
Berlin, übertragen wurde, wird in der „Form" be-
kanntgegeben.

Die FotoaussteIIung

findet in den neuen, von Professor Bernhard Pan-
kok erbauten städt. Ausstellungshallen am Interims-
theaterplatz statt. Sie dauert bis 7. Juli. Eine
Verlängerung ist wegen anderweitiger
Verwendung der Hallen ausgeschlos-
sen.

Der Gesamtaufbau wird von Professor Ernst
Schneidler von der württ. Staatl. Kunstgewerbe-
schule geleitet. Der Aufbau wird in Beschriftung
und Anordnung einheitlich durchgeführt. In der
ersten Halle wird der Versuch gemacht, die haupt-
sächlichsten Arbeitsgebiete der Fotografie an Hand
wesentlicher Beispiele systematisch gegliedert vor-
zuführen. Mit der Sammlung und Bearbeitung des

Länderschau der Werkbundausstellung „Wohnung

Die Zusammenstellung des Materials für die
Tschechoslowakei hat der Brünner Architekt Bohus-
lav Fuchs übernommen. Fuchs, einer der führen-
den modernen Architekten des Landes, ist auch in
Deutschland durch seine Bauten auf der Brünner
Ausstellung „Die neue Wohnung" bekannt geworden.
Das Material, welches er mit Unterstützung der fort-

„Die wachsende Wohnung" Köln 1929.

Im Verfolg der in den Mitteilungen vom 15. April
wiedergegebenen Ausführungen über diese Ausstel-
lung, die von dem Architekten Josef Op Gen Oorth
verfaßt sind, von dem auch die Idee der Ausgestal-
tung der Ausstellung und des Kataloges herrührt,
lassen wir als Fortsetzung dieser Ausführungen die
Erläuterung des Ausstellungsplanes an Hand eines
Beispiels folgen:

Das Schlafzimmer.

1. Vorschau. (Kulturhistorische Betrachtung in
Gestalt einer großen Fotomontage.) Die wesentlich-

hierfür notwendigen Materials wurde Professor
Moholy-Nagy, Berlin, betraut. Folgende Grup-
pen sind u. a. vorgesehen: Luftbilder, technisch-wis-
senschaftliche Aufnahmen aus verschiedenen Gebie-
ten wie Medizin (Röntgenbilder), Zoologie, Botanik,
Physik (Mikrofoto), Metallografie u. a. Ferner Bild-
reportage: Kriegsaufnahmen, Straßenbilder, Sport-
bilder, Nachtaufnahmen, kriminelle Fotografie usw.
Auch die historische Fotografie wird mit einer Aus-
wahl der ältesten Daguerreotypien aus der berühm-
ten Sammlung von Professor Dr. Stenger, Berlin, ver-
treten sein.

Die an Halle 1 anschließenden Räume bergen das
Material der in Deutschland arbeitenden Persön-
lichkeiten und Lehranstalten, deren Namen an dieser
Stelle schon mehrfach bekanntgegeben wurden.
An die deutschen Aussteller werden sich weiterhin
die ausländischen anschließen.

Das Ausstellungsmaterial

ist in überraschender Fülle und Qualität bereits ein-
getroffen. Nachdem es der Ausstellungsleitung ge-
lungen ist, aus Deutschland und in allerletzter Zeit
auch aus dem Ausland fast alle anerkannten Führer
und Bahnbrecher moderner Fotografie einschließ-
lich ihrer Verwendungsgebiete zur Beteiligung zu
gewinnen, wird in Stuttgart zum ersten — und auf
lange Zeit hinaus vielleicht einzigen Male ein Über-
blick über den Stand der modernen Fotografie in
ihren besten Leistungen geboten. Die Stuttgarter
Ausstellung wird wohl damit der Fotografie endlich
diejenige Stellung sichern, die ihr als einem der
wichtigsten Ausdrucks- und Gestaltungsmittel unse-
rer Zeit zukommt.

und Werkraum", Breslau 1929.

schrittlichsten Architekten Böhmens zusammen-
bringt, soll einen Querschnitt durch die modernen
Bauformen, Bauweisen und Baugedanken des Lan-
des geben. Aller Voraussicht nach wird überdies der
Tschechische Werkbund Möbel und Zimmereinrich-
tungen ausstellen.

sten Punkte der Einrichtung sind Bett, Schrank
(früher Truhe), Beleuchtung, Beheizung und Fenster-
behang. Das Bett wird gezeigt, angefangen mit dem
Alkoven, über das mit Federkissen hoch aufgetürmte
freistehende Bett, über das Bett der Rokoko- und
der Biedermeierzeit, über das sinnlos profilierte Vor-
kriegsbett mit hohem Kopfaufbau und „Paradekis-
sen", über das Bett mit leichten Federkissen bis zum
heutigen Bett mit Roßhaarkopfpolster und Daunen-
decken. Zu den Betten passend werden die Kleider-
schränke gezeigt, angefüllt mit den Kleidern ihrer
Zeit, bis zum heutigen voll ausgenutzten Schrank,
 
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