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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Enns, Abraham B.: Eine Webewerkstatt
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0241

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Vorleger

Handgesponnene ungefärbte Schafwolle. Alen Müller, Lübeck

EINE WEBEWERKSTATT

Die Webewerkstatt von Alen Müller, Lübeck,
hat wohl zuerst konsequent nur handgesponnene,
ungefärbte und ungebleichte Wolle verwendet.
Die Beschränkung auf ein bestimmtes Material
zwang dazu, sachlich statt dekorativ zu denken,
aber auch alle nur möglichen Wirkungen aus dem
Material zu erzielen.

Schon das Aufsuchen der Wolle spielt eine
Rolle, Die im Handel erreichbare Ware ent-
spricht, trotz einer reichen Auswahl, lange nicht
immer den gestellten Anforderungen. Oder die
gerade gewünschte Wolle ist nicht in den nötigen
Mengen vorrätig. Die natürliche Farbskala in den

zwei Tonleitern von Weiß über Grau zu Schwarz
und von Gelb über Braun zu Tiefbraun erweist
sich bei konsequenter Anwendung als viel reicher,
als von vornherein anzunehmen ist. Der Handel
ist aber nicht darauf eingerichtet, speziellen
Wünschen in dieser Hinsicht zu genügen. Der
Grossist und der Importeur geben ihre Ware wei-
ter an die Färbereien und an die zubereitende
Industrie. Um also eine möglichst ausdrucks-
fähige und nüancenreiche Auswahl von Farb-
tönen zu haben, muß man auf die Suche gehen,
in die Lager im Hafen vordringen oder den
Schafzüchter selbst aufsuchen, die Wolle noch

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