Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0234
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Erzeugnisse der Metall-Werkstatt der Staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst, Weimar
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ERZEUGNISSE
DER METALL-WERKSTATT
der Staatlichen Hochschule für Handwerk
und Baukunst, Weimar
Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist
wertvoll, weil der Schüler bei der Fertigung
des Modells die Bedingungen der Fabrika-
tion berücksichtigen lernt. An den Erzeug-
nissen gefällt, daß jeder Formalismus, ge-
bärde er sich noch so modern, vermieden
wird. Die vorgefaßte Formidee ist nicht vor-
handen, um so mehr ist die Funktion form-
bildend. Der Leiter der Werkstatt, Wilhelm
Wagenfeld, ist ungeheuer gründlich; wie
seine Lampen an der Decke befestigt sind,
wie seine Zugkapsel funktioniert, wie er
immer wieder grübelt, wie man einen Griff
noch einfacher und doch handlich herstellen
kann, das alles zeugt von Verantwortung
dem Gegenstand gegenüber, die leider bei
den neuen Gestaltern nicht immer vorhan-
den ist.
Diese Erziehung des Metallgestalters zu
einer Art Konstruktionsingenieur am Objekt
ist richtig, solange ein gesundes selbstver-
ständliches Formempfinden, das am Kon-
struktiven geschult wird, dahintersteckt.
Es erscheint auch richtig, daß als Schu-
lungsmaterial Neusilber genommen wird und
daß die Drückbank wichtiger genommen
wird als der Hammer. Denn die meisten
Schüler werden in die Unedelmetallindustrie
DER METALL-WERKSTATT
der Staatlichen Hochschule für Handwerk
und Baukunst, Weimar
Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist
wertvoll, weil der Schüler bei der Fertigung
des Modells die Bedingungen der Fabrika-
tion berücksichtigen lernt. An den Erzeug-
nissen gefällt, daß jeder Formalismus, ge-
bärde er sich noch so modern, vermieden
wird. Die vorgefaßte Formidee ist nicht vor-
handen, um so mehr ist die Funktion form-
bildend. Der Leiter der Werkstatt, Wilhelm
Wagenfeld, ist ungeheuer gründlich; wie
seine Lampen an der Decke befestigt sind,
wie seine Zugkapsel funktioniert, wie er
immer wieder grübelt, wie man einen Griff
noch einfacher und doch handlich herstellen
kann, das alles zeugt von Verantwortung
dem Gegenstand gegenüber, die leider bei
den neuen Gestaltern nicht immer vorhan-
den ist.
Diese Erziehung des Metallgestalters zu
einer Art Konstruktionsingenieur am Objekt
ist richtig, solange ein gesundes selbstver-
ständliches Formempfinden, das am Kon-
struktiven geschult wird, dahintersteckt.
Es erscheint auch richtig, daß als Schu-
lungsmaterial Neusilber genommen wird und
daß die Drückbank wichtiger genommen
wird als der Hammer. Denn die meisten
Schüler werden in die Unedelmetallindustrie