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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0719

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 48, Reckendorfhaus, Hedemannstr. 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 15387

15. NOVEMBER 1929

Die Württembergische Arbeitsge- Neubau einer solchen Schule überhaupt. Das Bau-
meinschaft des Deutschen Werkbun- programm umfaßt Schulräume, Festsäle, Speise- und
des hielt am 18. Oktober ihre 9. ordentliche Küchenräume und 35 Wohnzellen für auswärtige
Mitgliederversammlung ab. Bruckmann be- Schülerinnen. Das Gebäude wird in Terrassen auf
richtete zunächst über den Stand der Vorarbeiten einer Höhe oberhalb von Aachen-Burtscheid errich-
zur Internationalen Werkbundausstellung „Die Neue tet. Es soll versucht werden, den Bau in den Winter-
Zeit" Köln 1932 und über einige weitere schwebende monaten durchzuführen. Entwurf und Bauleitung
Werkbundarbeiten. Als zur Zeit wichtige württem- Professor Dr. Rudolf Schwarz (Mitarbeiter Dipl.-Ing.
bergische Werkbundaufgabe bezeichnet Bruckmann Hanns Schwippert).

den Versuch, gemeinsam mit dem BDA eine fort- Kunstgewerbeschule Hannover. Der
schrittlichere und zielbewußtere städtebauliche Ar- Lejter der A5tei,ung fQr Metallkunst Professor
beit zu erreichen. Im Jahresbericht heißt es darüber: Gschwend ist nach einer 37jährigen Lehrtätig-
..Die Sorge um die bauliche Entwicklung Stutt- kejt an der Schu|e jnfo|ge Erreichung der Dienst.
garts ließ uns auch an die Stadtverwaltung heran- a|tersgrenze am -,. Oktober 1929 in den Ruhestand
treten mit der Bitte, wenigstens bei einem Teil ihrer getreten, A,s sein Nachfo|ger wurde der Kunst-
Bauvorhaben Werkbund-Architekten zuzuziehen. Er- schmiedemeister Siegfried Prütz aus Gildenhall
freulicherweise hatte unsere Eingabe Erfolg: wir er- zum Lejter der Abtej|ung für Meta!ikunst mit der
hielten in allerletzter Zeit die Aufforderung, einen Amtsbezeichnung Professor ernannt.
Überbauungsvorschlag für eine stadtische Siedlung An ste„e deg ,nfoige Krankheit nacn einer
bei Wangen - Untertürkheim - auszuarbeiten. Wei- 36jahrigen Tätigkeit an der Schule zum gleichen
terhin sind wir mit der neugegründeten Wohnungs- Zejtpunkt jn den Ruhestand getretenen Leiters der
bau G. m. b. H. wegen Anfertigung von Plänen für A5tei|ung fQr Buchgewerbe und Schrift Professor
eine ihrer Siedlungen in Verbindung getreten. Auch Heckter wurde der ßuchgewerbler und Grafiker
da mit dem Erfolg, daß einige unserer Mitglieder H e i n r i c h s e n aus Offenbach a. M. berufen,
zur Entwurfsarbeit herangezogen wurden.

Wir begrüßen auf das lebhafteste, daß die Fälle Ausstellungen
sich mehren, wo einzelne Bauherren sich ihrer kul- München. In den erneuerten Räumen der Neuen
turellen Verpflichtungen bewußt sind und die bau- Sammlung am Nationalmuseum zeigt Wolfgang von
künstlerische Entwicklung dadurch fördern, daß sie Wersin, der Nachfolger Prof. von Pechmanns, die am
jüngere und fortschrittliche Kräfte zur Bearbeitung Anfang einer Weltreise stehende Wanderausstellung
ihrer Bauaufträge heranziehen. Wir hoffen auch, daß der Wiener Kunstgewerbeschule. Die Ausstellung
diese Beispiele sich mehren, und zwar nicht nur von zeugt von einem durchaus freien, in hohem Maße
öffentlicher, sondern auch von privater Seite aus." gemeinschafts- und schulbildenden, stets auf das
Aus dem Bericht über die Veranstaltungen ent- Künstlerisch-Schöpferische gerichteten Geist, der
nehmen wir, daß die Wanderausstellung „Neues eine ganz besondere und nur in Wien mögliche Spiel-
Bauen", die aus der Stuttgarter Veranstaltung 1927 art europäischen Geistes darstellt (wie er Wien auch
hervorgegangen ist, noch in verschiedenen Städten in der Vergangenheit immer eigen war). Über den
gezeigt wird, und die Wanderausstellung „Film hohen schulischen Durchschnitt ragen u. a. einige
und Foto" sich regen Zuspruchs erfreut. vollendete Vasen und Schalen, ein an die Grenze

des „heute Erlaubten" gehendes Boudoir, ein Archi-

Von unseren Mitgliedern tekturmodell, eine unvergeßliche Gewandfigur aus

Verstorben sind die Mitglieder: Archi- Eisenblech,

tekt Walter Kni est e dt, Kothen im Anhalt, Profes- Dje ;!Wander. und Verkaufsausstellung deutschen

sor Adolf von May rhof er München Kommerzien- Kunsthandwerks", die als 1. Werkbund-Ausstellung

rat Arthur Riemers ehm. d Pasing bei München, in S a o P a u I o am 5. September eröffnet und am

Simon Schocken, Mitinhaber des Schocken-Kon
zerns, Zwickau in Sachsen

12. Oktober geschlossen wurde, fand, wie Herr Theo
Heuberger uns berichtet, in brasilianischen wie aus-
Professor Alfred Fischer, Direktor der Kunst- ländischen Kreisen größte Beachtung. Der Besuch
gewerbeschule Essen, wurde von der Technischen war außerordentlich rege und in den letzten Tagen
Hochschule Hannover die Würde eines Doktor-!n- war der Andrang sehr groß. Es wurden auch nen-
genieurs ehrenhalber verliehen. nenswerte Verkäufe getätigt. Von der brasiliani-

^ ... ■_. , , , ,, . ...... sehen Presse wurde die Veranstaltung sehr günstig

Dr. Walter R i e z I e r halt an der Universität Kon , ... . „ A . ,,

0 . , , ., aufgenommen. Im November soll die Ausstellung in

zu Beginn des Wintersemesters eine Vortragsreihe D ■ . , ■ ■ , lx x , .j ■ ■ +

... ,_. ^ , ljL . , _ a , R i o d e J a n e i r o in der Kunstakademie gezeigt

über das Thema: Gestaltungsfragen der Gegenwart. werc)en

Schulen Der Hersteller der in Heft 21 der „Form", Seite

Am 1. Oktober wurde in A a c h e n - B u r t s c h e i d 573, abgebildeten Geschäftsbücher ist die Firma

der Neubau einer sozialen Frauen- J. C. K ö n i g & E b h a r d t, Geschäftsbücherfabrik,

schule begonnen. Es handelt sich um den ersten Hannover.
 
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