Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0277
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Wohnhaus in Garches: Architekten Le Corbusier und P. Jeanneret, Paris
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Vorderfront des Hauses St. in Garches
WOHNHAUS IN GARCHES
Architekten Le Corbusier und P. Jeanneret, Paris
Bei dieser Schöpfung Le Corbusiers überrascht
ebenso wie bei dem nächsten abgebildeten Haus
in Marne La Coquette die freie Behandlung alles
Räumlichen, die gegenüber früheren Arbeiten noch
gesteigert ist und durch die Objekte, es handelt sich
um luxuriöse Einzelhäuser, steigerungsfähig war. Le
Corbusier kennt nicht den mit sechs Flächen be-
grenzten in sich geschlossenen ruhenden Raum.
Seine Häuser werden aus scharfen Flächen gebildet,
die Räume herausschneiden, die in sich in Spannung
sind und unter sich und mit dem Freiraum in Be-
ziehung gebracht sind. So kennt er auch keinen
Treppenraum im alten Sinn, sondern faßt alles, Trep-
pen, Balkon, Dachgarten, Räume, zu einem räum-
lichen Akkord zusammen. Bei diesem Haus fesselt,
wie er den Terrassenraum in das Haus hineinschnei-
den läßt, den Dachgarten hinüberführt bis zu einer
großen senkrechten Stützfläche.
Das sind Schöpfungen, die mit dem Problem der
Rationalisierung nichts mehr zu tun haben. Hier
schaltet ein großer Gestalter selbstherrlich mit dem
neuen Konstruktionsmaterial und steigert die Mittel
des Ausdrucks in einer neuen uns noch überraschen-
den Sprache. L.
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WOHNHAUS IN GARCHES
Architekten Le Corbusier und P. Jeanneret, Paris
Bei dieser Schöpfung Le Corbusiers überrascht
ebenso wie bei dem nächsten abgebildeten Haus
in Marne La Coquette die freie Behandlung alles
Räumlichen, die gegenüber früheren Arbeiten noch
gesteigert ist und durch die Objekte, es handelt sich
um luxuriöse Einzelhäuser, steigerungsfähig war. Le
Corbusier kennt nicht den mit sechs Flächen be-
grenzten in sich geschlossenen ruhenden Raum.
Seine Häuser werden aus scharfen Flächen gebildet,
die Räume herausschneiden, die in sich in Spannung
sind und unter sich und mit dem Freiraum in Be-
ziehung gebracht sind. So kennt er auch keinen
Treppenraum im alten Sinn, sondern faßt alles, Trep-
pen, Balkon, Dachgarten, Räume, zu einem räum-
lichen Akkord zusammen. Bei diesem Haus fesselt,
wie er den Terrassenraum in das Haus hineinschnei-
den läßt, den Dachgarten hinüberführt bis zu einer
großen senkrechten Stützfläche.
Das sind Schöpfungen, die mit dem Problem der
Rationalisierung nichts mehr zu tun haben. Hier
schaltet ein großer Gestalter selbstherrlich mit dem
neuen Konstruktionsmaterial und steigert die Mittel
des Ausdrucks in einer neuen uns noch überraschen-
den Sprache. L.
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