Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

DOI Artikel:
Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0257

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsleitung: Berlin SW11, Königgrätzer Str. 28 / Telefon: Nollendorf 929/930

15. APRIL 1929

Die Geschäftsstelle wird Mitte Mai in das Haus Berlin SW 48, H e d e m a n n s t r a ß e 24 (Recken-
dorf-Haus), übersiedeln. Auch die Schriftleitung der „Form" wird zusammen mit dem Verlag Hermann
Reckendorf G. m. b. H. in dieses Haus verlegt.

Internationale Werkbundausstellung
„Film und Foto" Stuttgart 1929

Nachdem bereits mitgeteilt wurde, daß Rußland,
Holland und die Schweiz auf der internationalen
Werkbundausstellung „Film und Foto" Stuttgart 1929
in geschlossenen Gruppen ausstellen werden, er-
fahren wir noch, daß in U. S. A. Edward Steichen
eine New Yorker und Edward Weston aus Kalifor-
nien eine westamerikanische Fotogruppe zusam-
menstellen wollen. Auch aus Österreich und der
Tschechoslowakei ist in den letzten Tagen noch
Material angemeldet worden.

Aus dem Gebiet der reinen Fotografie werden in
Stuttgart Arbeiten zu sehen sein u. a. von folgenden
international bekannten Persönlichkeiten: aus Paris
Berenice Abbott, Germaine Krull, Florence Henri,
Man Ray, Hoyningen-Huene, Eli Lotar und Andre
Kertesz. Aus London: Cecil Beaton. Aus Deutsch-
land: Helmar Lerski, Sasha Stone, Moholy-Nagy,
Umbo, Herbert Bayer, Renger-Patzsch, Hans Finsler,
Feininger und Anne Biermann. Innerhalb der hol-
ländischen Gruppe beteiligen sich: Piet Zwart,
Kammann, Berssenbrugge, Schuitema, v. Ebneth,
Rutten, Kiljan.

Aus den neuen Anwendungsgebieten der Foto-
grafie im Werbewesen und in der Grafik zeigen Ar-
beiten u. a. John Heartfield, Kurt Schwitters, Jan
Tschichold, Johannes Canis, Max Burchartz, Willy
Baumeister, Oskar Schlemmer, Hans Leistikow, Vor-
demberghe-Gildewart und George Grosz.

Außer der „Form" als amtliches Publikationsorgan
der Ausstellung werden eine Reihe von Fachzeit-
schriften und Zeitungen Sondernummern bzw. Son-
derbeilagen über die Ausstellung „Film und Foto"
herausgeben, so u. a. das „Kunstblatt", die „Foto-
grafische Rundschau", das „Atelier des Fotografen",
die „Linse", der „Foto-Spiegel" und die „Illustrierte
Filmzeitung" vom Berliner Tageblatt sowie die
„Werkbund-Gedanken" des Stuttgarter Neuen Tag-
blatts. Außerdem haben verschiedene Korresponden-
ten namhafter ausländischer Zeitschriften und Ta-
geszeitungen ihren Besuch zur Ausstellung angesagt.

„Wohnung und Werkraum" Breslau 1929

Wie offiziell mitgeteilt wird, sind nun auch Reichs-
Finanzminister Dr. H i I f e r d i n g und Staatsminister
Hirtsiefer dem Ehren-Ausschuß der Breslauer
Ausstellung „Wohnung und Werkraum" beigetreten.
Die Liste der Persönlichkeiten aus der Reichs- und
Staatsregierung, die dem Ehren-Ausschuß ange-
hören, umfaßt demnach folgende Namen:

Ehren-Protektor: Reichs-Präsident von Hinden-
burg. Mitglieder des Ehren-Ausschusses: Reichs-
Wirtschaftsminister Dr. Curtius, Reichs-Finanzmini-
ster Dr. Hilferding, Preußischer Handelsminister Dr.
Schreiber, Preußischer Wohlfahrtsminister Hirtsiefer.

Daneben sind, wie schon bekannt, zahlreiche
führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kunst und
Verwaltung Mitglieder des Ehren-Ausschusses.

Die Auslandsbeteiligung.

Das Thema der Breslauer Werkbundausstellung
hat, wie zahlreiche Zuschriften an die Ausstellungs-
leitung bekunden, auch im Ausland reges Inter-
esse erweckt. Der praktisch-experimentelle Charak-
ter des Unternehmens und seine Erweiterung zu
einer umfassenden Übersicht über das gesamte Ge-
biet modernen Bauens und neuzeitlichen Wohnens
haben eine stattliche Reihe amtlicher Stellen und
privater Architekten fremder Staaten zu einer akti-
ven Beteiligung angeregt.

Die der Gruppe „Wohnen und Siedeln" angeglie-
derte Länderschau erfährt damit eine stetig
wachsende Bereicherung. Wenn auch des be-
schränkten Raumes wegen von jedem Land nur eine
verhältnismäßig enge Auswahl gezeigt werden kann,
so wird doch durch die Hervorkehrung des Typi-
schen fremder Wohnweisen und Wohngewohnhei-
ten eine relative Vollkommenheit angestrebt. Grund-
risse, Pläne und Fotos, daneben Darstellungen des
Wohnungsbedarfs und seiner Deckungsmethoden
werden uns interessante Vergleichsmöglichkeiten
bieten. Gesichert ist die Beteiligung der staat-
lichen Baubüros in Stockholm, Kopenhagen
und Oslo, sowie die Teilnahme privater Architekten
aus Frankreich, England, der Schweiz und Italien.
Der österreichische Werkbund wird kollektiv ver-
treten sein. Verhandlungen mit weiteren Interessen-
ten sind noch im Gange.

Auch die Gruppe „Grünflächen und Grünpolitik"
schließt eine internationale Abteilung ein. Die Frei-
flächenpolitik einiger großer Kommunen des Aus-
landes und die Pläne und Lösungen führender Archi-
tekten ergänzen das Material, welches die deut-
schen Stadtverwaltungen, modernen Städtebauer
und fortschrittlichen Gartenarchitekten zur Verfü-
gung gestellt haben.

„Die wachsende Wohnung" Köln 1929

Im Rahmen der KölnerAusstellungen 1929
wird die Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werk-
bundes für Köln und die Rheinlande eine Abteilung
„Die wachsende Wohnung" einrichten. Die
künstlerische Ausstattung liegt in den Händen von
Dr. With und Architekt Josef Op Gen Oorth. Der
kaufmännische Leiter ist Direktor Tietmann. Wir
geben im folgenden die Grundgedanken dieser Ab-
teilung wieder, um in der nächsten Nummer an Hand
des Beispiels „Das Schlafzimmer" noch einmal auf
die Grundgedanken der Ausstellung zurückzu-
kommen :
 
Annotationen