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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Reinhardt, Ernst: Gestaltung der Lichtreklame
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0103

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GESTALTUNG DER LICHTREKLAME

Gemeinhin versteht man unter Lichtreklame
nur die aus Leuchtbuchstaben gebildeten Re-
klameinschriften. Diese Begrenzung des Be-
griffs im Sprachgebrauch rührt daher, daß man
dem Licht als Werbemittel erst größere Beach-
tung in der Form der Glühlampen-, Neonröhren-
oder Transparent-Buchstabenreklame schenkte.
Dagegen hat man der Anstrahlung oder der Art
von Schaufensterbeleuchtung, die mehr als nur
Erleuchtung ist, wenig Bedeutung beigemessen.
Wenn wir aber dem Problem der Lichtreklame
wirklich gerecht werden wollen, so müssen wir
darunter all die Fälle und Möglichkeiten zusam-

menfassen, in denen mit künstlichem Licht be-
sondere Effekte erzielt werden, die die Aufmerk-
samkeit der Vorübergehenden auf sich ziehen
sollen. Die Möglichkeiten sind sehr groß, das
Licht in den Dienst der Reklame zu stellen, ein
Teil der Möglichkeiten erst wird allmählich aus-
genützt und es ist zu erwarten, daß bei weiterer
technischer Vollendung und bei Entdeckung
neuer Möglichkeiten wir noch Ungeahntes auf
diesem Gebiet erleben werden.

Was wir bisher als Lichtreklame kannten und
als solche bezeichnet haben, war ein Gebilde,
bindungslos wie ein Plakat, das man an irgend-

Fotogramm von Moholy-Nagy

Keine dekorative Flächenbelebung, sondern mit
Hilfe des kameralosen Verfahrens erzeugter
nicht konstatierbarer, illusionärer Bildraum, in
dem Lichtgebilde entstehen, die dynamisch
räumlich in Beziehung stehen: daher Licht-
gestaltung

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