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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Doesburg, Theo van: Film als reine Gestaltung
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Filmgegner von heute - Filmfreunde von morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0302

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bewußte Bildung der Assoziationen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Mon-
tage, zugleich eine, die bisher fast ganz vernachlässigt ist — zum Schaden des
Films. Denn wir müssen uns darüber klar sein, daß jede Art von Kombination
aufeinanderfolgender Bilder eigenartige und zwar sehr starke psychische Wir-
kungen hervorruft. Jede Kombination eine andere, und eine scheinbar gering-
fügige Änderung der Kombination kann die psychische Wirkung ins Gegenteil
verkehren. Das ist der Grund für Fehlererscheinungen, die man in fast jedem
heutigen Film noch findet: daß der Zuschauer unbewußt Dinge aufeinander
bezieht, die sich gar nicht aufeinander beziehen sollen; er wird abgelenkt (die
Gedanken „gehen spazieren") oder gar beunruhigt.

Unter Assoziation im Film ist das Inverbindungtreten zweier Bilderreihen auf
Grund ihrer formalen, rhythmischen oder inhaltlichen Verwandtschaft (bzw. ihres
typischen Kontrastes) zu verstehen, neue Zwecke der Bildung einer neuen Vor-
stellung. Rauchender Schornstein — Schwitzender Arbeiter

Vorstellungen, die zusammengehören, die wir zwangsläufig in Beziehung zuein-
ander setzen.

Das sind Ideenassoziationen. Sie beruhen auf Erfahrungen, die der Assoziierende
gemacht hat. Er „erinnert sich".

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2 Seiten aus dem soeben erschienenen Buch:

FILM GEGNER VON HEUTE- FILM FREUNDE VON MORGEN

von Hans Richter. Verlag Hermann Reckendorf G. m. b. H., Berlin W 35

Außerordentlich große und sehr wertvolle Teile des Publikums sind heute Filmgegner. So oft sie ins
Kino gingen, sind sie immer wieder enttäuscht worden, so daß sie den Film endlich grundsätzlich ablehnen.
Gerade diese Kreise, die mit den heutigen Leistungen der Filmindustrie unzufrieden sind, können für den
Film, und zwar für den Film als echte Kunst, interessiert werden. Das Buch wird ihnen etwas Über-

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