Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit (4.1929)

immer fragen, ob die herzustellenden Fotos auch
eine möglichst sachliche Darstellung sein werden,
und von diesem Gesichtspunkt aus fotografieren.
Vielleicht wäre es sogar wichtig, wenn man eine Art
von Norm einführen würde und sich dabei mehr nach
den Himmelsrichtungen richten würde als nach inter-
essanten Bildern und Ausschnitten. So wie man auf
einem Lageplan immer die Himmelsrichtungen angibt,
so sollte man vor allen Dingen bei jedem Foto an-
geben, aus welcher Himmelsrichtung heraus es foto-
grafiert ist. Besonders bei Aufnahmen von Wohn-
bauten hätte das sehr viel für sich. Wir zeigen zwei
Versuche, die insofern interessant sind, als sie ein
Zwischenglied, oder besser gesagt, eine Annäherung
an filmische Darstellung bieten. In dem einen Fall
bei dem Tautschen Wohnhaus ist der Fotograf von

der Landschaft her immer näher an das Haus heran-
gegangen, so daß man einen Eindruck davon be-
kommt, wie das Haus in der Landschaft allmählich
beim Näherkommen stärker und stärker zum Kubus
wird. Im anderen Fall ist der Fotograf mit seiner
Kamera um das Haus herumgegangen und man emp-
findet das Haus beim Überblicken der fünf Aufnah-
men in seiner Körperlichkeit. Vielleicht würden
solche Bildstreifen bei Darstellungen eines Architek-
turobjektes größere Aufnahmen, die mehr die Einzel-
heiten zeigen, wirksam ergänzen. Wenn man sich
rüstet, in Stuttgart eine Fotoausstellung zu machen,
sollte man solche Gesichtspunkte berücksichtigen
und nach Möglichkeiten suchen. Man sollte vor allen
Dingen an die Aufgabe der Fotografie als Mittler
des Eindrucks des Objekts denken. W. L.

ERWEITERUNG EINES EINFAMILIENHAUSES

Erweiterungsbau

eines Einfamilienhauses in

Kl. Hehlen

Architekt Otto Haesler, Celle

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