Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0194
DOI article:
Wohnung und Werkraum: zur Werkbundausstellung Breslau 1929
DOI article:1932
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0194
WOHNUNG UND WERKRAUM
Zur Werkbundausstellung Breslau 1929
Das Gelände für die Hallenausstellung in Breslau-Scheitnig
Das Bauvorhaben der Versuchssiedlung, die
im Rahmen der Ausstellung Wohnung und Werk-
raum zur Errichtung kommt, ist im 4. Heft der
„Form" bereits an Hand des Lageplanes und der
Modellfotografien erläutert worden. Für die
Gruppe II der Ausstellung, die komplementäre
Hallenschau, stehen im wesentlichen die ge-
räumigen Bauten der Messeanlage zur Ver-
fügung.
An der Hauptzufahrtsstraße von der Stadt her
der Messehof (rechts vorn im Bilde), daneben
links das Poelzigsche Ausstellungsgebäude von
1913« Im Mittelgrund die „Jahrhunderthalle'4
(ehem. Stadtbaurat Berg). Hinter dem abschlie-
ßenden Parkgürtel wird das — durch einen
Grünstreifen geteilte — Freigelände für die Ver-
suchssiedlung sichtbar. Zwischen Kuppelbau
und Parkanlage wird die Sonderhalle errichtet,
die zur Aufnahme der „Werkräume des Hand-
werks" bestimmt ist.
1932
Aus württembergischen Mitgliederkreisen erhalten
wir die folgende Zuschrift:
Wenn die geplante Ausstellung „Die neue Zeit"
ihrem im Programm sich ausdrückenden Sinn ent-
sprechen soll, so wird sie auch den überlieferten
Typus „zeitgemäß" entwickeln müssen — d. h. nicht
bloß die Dinge zeigen, die Ausstellungscharakter
besitzen, sondern Werke, Bauten, Anlagen, die einen
praktischen Sinn haben, die nicht einmalig arrangiert
werden, sondern dauernd gedacht sind. Der Vor-
stand des D. W. B. hat bisher mit Köln verhandelt
und freundliches Entgegenkommen gefunden; aber
es ist noch nicht bekannt geworden, ob eine defini-
tive Bindung erreicht wurde und ob in den Vorbe-
sprechungen die Frage geklärt werden konnte, wie
weit auch Köln praktische Bauaufgaben mit dem
Gesamtunternehmen verbinden kann. Stuttgart hat
vor zwei Jahren in der „Weißenhof-Siedelung" für
den neuen Typus des Ausstellungswesens Pionier-
Arbeit geleistet — Stuttgart steht auch für die
kommenden Jahre vor so großen und interessanten
Bauaufgaben (Technische Hochschule, Flußregulie-
rung u. s. f.), daß es erwägenswert erscheinen müßte,
wenn in Köln die erwünschten sachlichen Voraus-
setzungen nicht auch gegeben wären, die Möglich-
keit einer Stuttgarter Ausstellung vom gedachten
Ausmaß ins Auge zu fassen. Das internationale
Echo, das 1927 erklungen ist, würde den histo-
rischen und geographischen Vorzug, der wohl zu-
nächst bei Köln liegt, in einigem ausgleichen.
156
Zur Werkbundausstellung Breslau 1929
Das Gelände für die Hallenausstellung in Breslau-Scheitnig
Das Bauvorhaben der Versuchssiedlung, die
im Rahmen der Ausstellung Wohnung und Werk-
raum zur Errichtung kommt, ist im 4. Heft der
„Form" bereits an Hand des Lageplanes und der
Modellfotografien erläutert worden. Für die
Gruppe II der Ausstellung, die komplementäre
Hallenschau, stehen im wesentlichen die ge-
räumigen Bauten der Messeanlage zur Ver-
fügung.
An der Hauptzufahrtsstraße von der Stadt her
der Messehof (rechts vorn im Bilde), daneben
links das Poelzigsche Ausstellungsgebäude von
1913« Im Mittelgrund die „Jahrhunderthalle'4
(ehem. Stadtbaurat Berg). Hinter dem abschlie-
ßenden Parkgürtel wird das — durch einen
Grünstreifen geteilte — Freigelände für die Ver-
suchssiedlung sichtbar. Zwischen Kuppelbau
und Parkanlage wird die Sonderhalle errichtet,
die zur Aufnahme der „Werkräume des Hand-
werks" bestimmt ist.
1932
Aus württembergischen Mitgliederkreisen erhalten
wir die folgende Zuschrift:
Wenn die geplante Ausstellung „Die neue Zeit"
ihrem im Programm sich ausdrückenden Sinn ent-
sprechen soll, so wird sie auch den überlieferten
Typus „zeitgemäß" entwickeln müssen — d. h. nicht
bloß die Dinge zeigen, die Ausstellungscharakter
besitzen, sondern Werke, Bauten, Anlagen, die einen
praktischen Sinn haben, die nicht einmalig arrangiert
werden, sondern dauernd gedacht sind. Der Vor-
stand des D. W. B. hat bisher mit Köln verhandelt
und freundliches Entgegenkommen gefunden; aber
es ist noch nicht bekannt geworden, ob eine defini-
tive Bindung erreicht wurde und ob in den Vorbe-
sprechungen die Frage geklärt werden konnte, wie
weit auch Köln praktische Bauaufgaben mit dem
Gesamtunternehmen verbinden kann. Stuttgart hat
vor zwei Jahren in der „Weißenhof-Siedelung" für
den neuen Typus des Ausstellungswesens Pionier-
Arbeit geleistet — Stuttgart steht auch für die
kommenden Jahre vor so großen und interessanten
Bauaufgaben (Technische Hochschule, Flußregulie-
rung u. s. f.), daß es erwägenswert erscheinen müßte,
wenn in Köln die erwünschten sachlichen Voraus-
setzungen nicht auch gegeben wären, die Möglich-
keit einer Stuttgarter Ausstellung vom gedachten
Ausmaß ins Auge zu fassen. Das internationale
Echo, das 1927 erklungen ist, würde den histo-
rischen und geographischen Vorzug, der wohl zu-
nächst bei Köln liegt, in einigem ausgleichen.
156