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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Behne, Adolf: Die Zehlendorfer Siedlung der Gehag
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Schwab, Alexander: Zur Gehagsiedlung Zehlendorf: Grundsätzliches und Wirtschaftliches
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0026

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pen-Steigen hinwegkommt. Auf die Dauer wird
er die Nachteile doch wohl spüren.

Die Erfahrungen dürften mit der Zeit diese
Fragen klären und entscheiden. Zu wünschen
ist, daß künftige Siedlungen sich an der glück-

lichen, menschlich-natürlichen Haltung dieser
Zehlendorfer Siedlung, die doch so gar nichts
mit gemachter „Stimmung" zu tun hat, ein Bei-
spiel nehmen.

Adolf Behne

ZUR GEHAGSIEDLUNG ZEHLENDORF

Grundsätzliches und Wirtschaftliches

Die gemeinsame Grundidee aller städtischen
Siedlungsunternehmungen der Nachkriegszeit ist
der genossenschaftliche Gedanke, obwohl er nur
selten auch in der äußeren Form rein verwirklicht
ist. Früher war der Wohnungsbau ein Gegen-
stand eines Marktes, freilich von sehr eigen-
artiger markttechnischer Konstruktion, aber doch
wie jeder Markt in der kapitalistischen Wirtschaft
entscheidend abhängig von dem Verhältnis zwi-
schen Angebot und Nachfrage. Dieser Markt hat
unter den Einwirkungen der Kriegs- und Nach-
kriegszeit aufgehört zu funktionieren und hat,
im Gegensatz zu zahlreichen andern Märkten, für
die dasselbe galt, bis jetzt nicht wieder belebt
werden können. Zu den zahlreichen und noch
ständig wachsenden Organisationen der Selbst-
hilfe der Konsumenten, die sich infolge dieser
Sachlage gebildet haben und die die Staatshilfe,
d. h. die Bereitstellung öffentlicher Mittel zum
Wohnungsbau, als Organe der praktischen
Durchführung ergänzen, gehört auch die Ge-

meinnützige Heimstätten-, Spar- und Bau-Aktien-
Gesellschaft, kurz Gehag genannt.

Dieses System der Bedarfsdeckung, das sich
in den letzten Jahren bei uns herausgebildet hat

— Verwendung öffentlicher Mittel durch amtliche
und halbamtliche Stellen sowie durch Genossen-
schaften und genossenschaftsähnliche Verbände

— hat bekanntlich von den grundsätzlichen An-
hängern des freien Marktes und natürlich erst
recht von den Interessenten scharfe Kritik ge-
funden. Wie wenig diese Kritik etwa grundsätz-
lich politischen Charakter beanspruchen darf,
zeigt die Tatsache, daß unter den Organisa-
tionen der Konsumenten-Selbsthilfe sich eben-
sowohl solche finden, deren Träger überwiegend
der Linken im weitesten Sinne angehören, wie
andere, die sich z, B. auf den Deutsch-Nationa-
len Handlungsgehilfenverband stützen. Die theo-
retischen Kritiker jedoch, die der bestehenden
Zwangswirtschaft geradezu die Schuld am Fort-
bestehen der Wohnungsnot zuschieben, erhielten





























Grundriß der größeren Einfamilienhäuser
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