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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Friedhofsgestaltung
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0037

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gangen ist und welche Gebilde von Grabsteinen
dabei entstanden sind, weil man offenbar be-
strebt war, die Formen gewaltsam etwas ab-
zuändern, um so interessante kubische Gebilde
und Zusammenstellungen zu erzielen. Hier ist
eine künstlich künstlerische Zusammenstellung
erstrebt worden, die kein Recht hat, sich auf
Vorbilder wie den Herrnhuter Friedhof oder den
jüdischen Friedhof in Amsterdam zu berufen.
Eine Reform der Friedhofsgestaltung, die so
weit gehen will, daß sie die Form der Grab-
steine und ihrer Zusammenstellungen diktiert,
wird scheitern müssen, weil ihr die Grundlage
der religiösen oder kultischen Einstellung
fehlt, aus der allein heraus etwas ähnliches
Aus dem Gewann J des Frankfurter Hauptfriedhofs entstehen kann, wie der Herrnhuter oder der

Frankfurt a. m. jüdische Friedhof.

den Ausgang. Denn der Waldweg führt durch den
Friedhof hindurch, so daß jeder Spaziergänger ge-
zwungen ist, durch den Friedhof zu gehen. Nicht
der einzelne Grabstein, sondern die herrliche Lage
des ganzen Friedhofes im Wald und die Reihung der
völlig gleichartigen Grabplatten lösen einen nach-
haltigen Eindruck aus.

Ein anderes Beispiel eines Friedhofes mit gleich-
artigen Grabsteinen sehen wir in dem jüdischen
Friedhof von Amsterdam, der auch stärkster Aus-
druck einer Gemeinschaft ist. Wir haben daneben
ein paar Aufnahmen aus dem Gewann J des Haupt-
friedhofes in Frankfurt am Main gestellt, die man uns
zur Verfügung gestellt hat, weil gerade bei dieser
Aufnahme sich zeigt, wie formalistisch hier vorge-

Gewann J des Frankfurter Hauptfriedhofs

Der große jüdische Friedhof von Amsterdam in Amsterdam-Diemerbrug

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