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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Lotz, Wilhelm: Die jüngste Generation in der Architektur
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0086

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Rückseite der Reihenhäuser

Wohnbauten Namslau-Schl.

des Architekten zu seiner Schöpfung überhaupt.
Und sie garantieren, richtig gesehen und wirk-
lich eingehalten, ewige Lebendigkeit und stete
Frische. Formen lassen sich vererben und leh-
ren, aber sie werden schon in der nächsten Ge-
neration nicht mehr die Frische und vor allen
Dingen nicht mehr die Berechtigung haben wie
in der Zeit, in der sie gefunden wurden.

In der Architektur sind wir heute in der glück-
lichen Lage, daß es etwas Erlernbares gibt, und
glücklicherweise ist dieses Erlernbare nicht et-
was Formales, sondern eine Erziehung zum Ver-

halten gegenüber der Aufgabe und der zeitlichen
Gegebenheiten. Ein solches Erlernbare besitzt
kein anderer Zweig der künstlerischen Betäti-
gung, wenigstens heute noch nicht und vor allen
Dingen nicht in dem Maße wie die Architektur.
Das Lehren ist das Vermitteln einer Art Haltung
zum Schaffen, es ist Bilden einer Persönlichkeit,
die gegenüber dem Schaffen und der Aufgabe
eine freie und lebendige Stellung einnimmt. Wenn
es sich hier auch nur um etwas verhältnismäßig
Enges, nämlich um die Erziehung zu einem be-
stimmten Beruf handelt, so kann man diese Er-
 
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