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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Reinhardt, Ernst: Gestaltung der Lichtreklame
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0104

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Straße in San Francisco

Die Straße ist lichterfüllter Raum, gebildet von
der Straßenbeleuchtung und den sie durch-
eilenden Scheinwerfern der Fahrzeuge

welche Mauern klebt, an denen es gut zu sehen
ist. Und diese Gerüste mit Birnen oder Röhren
sind ja auch rein flächige Gebilde, die irgendwo
an einem verkehrsreichen Platz oder an den
Dächern der Häuser angebracht werden. Wenn
man heute ein Haus an solchen verkehrsreichen
Plätzen baut, so sieht man Felder für die Licht-
reklame vor und gibt diesen Flächen eine Bin-
dung an die Architektur des Hauses. So wird die
Lichtreklamefläche Architekturbestandteil. Diese
Bindung der Lichtreklame an die Architektur ist
ein Vorgang, der seine Parallele in der organi-
schen Vereinigung von Schrift und Architektur

am modernen Geschäftshaus hat. Die großen
Schriftbänder, das aus Grafik zur Architektur ge-
wordene Firmensignet, sind die Ornamente des
modernen Geschäftshauses. Genau so werden
die leuchtenden Reklameinschriften, die leuch-
tenden Signets und bildlichen Darstellungen
immer mehr Bestandteil des Bildes des nächt-
lichen Geschäftshauses.

Nähert sich nun diese Form der Lichtreklame
immer mehr der Architektur, so können wir ande-
rerseits einen Prozeß beobachten, der die Archi-
tektur immer mehr dazu bringt, sich des Lichtes
als Mittel zu bedienen, um architektonische

Flughafen Berlin

bei Nacht

mit Signallichtern

Foto Lufthansa

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