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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Ein Ferienholzhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0184

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tritt der Warmluftheizung einen Wäscheschrank.
Durch die Verschiebung dieser eingebauten
Schränke entstehen die Bettnischen.

Das Haus ist in der Tafelbauweise der Firma
Christoph & Unmack errichtet. Die Tafeln be-
stehen aus Holzrahmen, die nach außen und
innen durch Holzplatten verschalt sind und in
dem Hohlraum eine Torfschicht enthalten. Die
Tafeln, die 5 cm stark sind, sind durch Metall-
teile verhakt. Sehr fein wirkt es, daß Schopohl
die scharfen Kanten, mit denen die Latten anein-
anderstoßen, leicht gerundet und die Verbrette-
rung senkrecht gehalten hat. Der Sinn für das
Konstruktive kommt auch darin zum Ausdruck,
daß die Balken des Vorbaues nicht verkleidet, son-
dern in ihrer Konstruktion zu sehen sind. Das
Dach ist ein Pappdach mit eingewalztem Kies.
Die Decken im Innern bestehen ebenfalls aus

Tafeln, die durch Querbalken gehalten sind. Im
großen Wohnraum ist in den vier Quadraten, die
durch die Balken gebildet werden, die Verbitte-
rung so, daß sie immer senkrecht gegeneinander
steht. In den Balken läuft die Lichtleitung.

Die Innenräume sind sehr hell gehalten, die
Wände haben einen weißen Ölanstrich, ganz
wenig getönt, und leicht getupft aufgetragen, so
daß sie matt wirken. Die Decken haben Holz-
farbe und sind nur leicht lasiert, so daß die
Struktur des Holzes zu sehen ist. Schopohl hat
auch die Möbel bis auf die Klubsessel der Ein-
gangshalle für dieses Haus gezeichnet.

Mit sehr viel Feingefühl hat der Architekt die-
ses Häuschen in die eigenartige märkische Land-
schaft gestellt und hat, ohne in heimatkünstle-
rische Formen zu verfallen, etwas gegeben, was
mit der Landschaft verbunden ist.

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