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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0528

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Begrüßungsworte widmete und auf die Bedeutung
der Werkbundarbeit im Osten des Reiches hinwies.
Bruckmann sprach den Dank des Werkbunds aus.

Am Tage darauf erfolgte die Besichtigung der
Ausstellung „Wohnung und Werkraum" und ein Aus-
flug nach Kloster Leubus, der trotz des schlechten
Wetters sehr fröhlich verlief und den Teilnehmern
Gelegenheit gab, sich über die Eindrücke der
Tagung auszusprechen. Der nächste Tag führte
einen Teil der Mitglieder in das Oberschlesische In-
dustriegebiet, wo sie von Oberpräsident Lukaschek
begrüßt wurden und an Hand von Plänen und Er-

läuterungen durch die Vertreter der Städte Gleiwitz,
Hindenburg und Beuthen über die städtebauliche
Arbeit in der gefährdeten Ostmark des Reiches ein-
gehend unterrichtet wurden. Daran anschließend
fana eine Besichtigung der großen Industriewerke,
Schulen und Kommunalbauten statt.

Trotzdem Breslau für die meisten Mitglieder ver-
hältnismäßig schwer zu erreichen war, war doch die
Jahresversammlung über Erwarten gut besucht, was
teils auf die Ausstellung und den wichtigen Inhalt
der Tagung, teils auf das Interesse für die kul-
turelle Arbeit im Osten zurückzuführen ist.

Änderungen der Schiedsgerichts-
ordnung. Die vom Deutschen Ausschuß für das
Schiedsgerichtswesen herausgegebene Schiedsge-
richtsordnung vom 1. April 1925 hat mit Wirkung vom
1. April 1929 in einigen Punkten eine neue Fassung
erhalten. Die Änderungen betreffen vor allem die
Zusammensetzung des Schiedsgerichtes, das in Zu-
kunft in der Regel aus 3 Schiedsrichtern besteht,
sowie das Verfahren bei der Ablehnung von Schieds-
richtern. Hier ist nunmehr als entscheidende Instanz
mangels andrer Vereinbarungen der Parteien das
nach § 1045 der Zivilprozeßordnung vorgesehene
ordentliche Gericht zuständig.

Die neue Fassung der Schiedsgerichtsordnung,
die auch die einschlägigen Bestimmungen der Zivil-
prozeßordnung (§ 41 bis 48 und § 1025 bis 1047)
über das schiedsrichterliche Verfahren sowie über
die Ablehnung von Schiedsrichtern enthält, ist von
der Geschäftsstelle des Deutschen Ausschusses für
das Schiedsgerichtswesen, Berlin NW 7, Ingenieur-
haus, zum Preise von 1,— RM. zu beziehen.

Wiederholt taucht in zahlreichen deutschen Zei-
tungen eine Notiz auf, wonach die Vorbereitung für
die deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung
in Bukarest in den Händen des Deutschen Werk-
bundes liegen soll. Wir machen erneut darauf auf-
merksam, daß der Deutsche Werkbund mit dieser
Ausstellung nichts zu tun hat, und können in diesen
Presse-Mitteilungen nur den Versuch erblicken, sich
unberechtigterweise der Autorität des Deutschen
Werkbundes für das Zustandekommen der Ausstel-
lung zu bedienen.

Von unseren Mitgliedern

Wir beklagen den Tod unseres Mitgliedes Adolf
Meyer, Frankfurt (Main).

Zur Leitung der Städtischen Fachschule für kirch-
liche Textilkunst, Bonn, wurde die Kunstgewerblerin
und Gewerbeoberlehrerin Ella B rösch aus Köln
berufen. Die neue Meisterschule baut sich nach dem
von Ella Brösch ausgearbeiteten Plan auf und will
Wegbereiter sein auf dem Gebiete kirchlicher Tex-
tilkunst und Formgesellen ausbilden, die diese Wege
gehen können. Die Weberei übernimmt Grete R ei-
ch ardt aus dem Bauhaus, Dessau.

In dem Wettbewerb zur Gestaltung des Westkot-
terplatzes in Barmen ist der Entwurf von Architekt
C. J. Mangner, Barmen, mit dem 4. Preis aus-
gezeichnet worden.

In einem öffentlichen Wettbewerb für eine Schule
in Krefeld-Linn erhielt Architekt Eugen Plinatus
einen Ankauf. 67 Arbeiten waren eingegangen, drei
Preise kamen zur Verteilung.

Professor Wolfgang von Wersin ist zum Leiter
der Abteilung für Gewerbekunst im Bayerischen
Nationalmuseum, München, berufen worden.

Wettbewerbe

Ein Wettbewerb zur Gewinnung vorbildlicher Ein-
richtungen für neuzeitliche Dreizimmerwohnungen
wird vom Badischen Landesgewerbeamt
unter Fachleuten und Künstlern ausgeschrieben. Für
Preise und Ankäufe sind 2000,— Mark ausgesetzt,
weitere Verkaufsmöglichkeiten für Entwürfe wird die
nach der Entscheidung des Wettbewerbs vorge-
sehene, öffentliche Ausstellung aller eingegangenen
Entwürfe in der Landesgewerbehalle ergeben. Ein-
sendefrist 16. September d. J. Die Bestimmungen
sind von der ausschreibenden Behörde kostenlos
erhältlich.

Ein P I a k a t - P r e i s a u s s c h r e i b e n. Der
Verlag des „Stuttgarter Neuen Tagblatts" veranstal-
tet ein Preisausschreiben zur Erlangung eines künst-
lerisch wertvollen und propagandistisch wirksamen
Stuttgart-Plakates. Zur Teilnahme sind alle deut-
schen und deutsch-österreichischen Künstler be-
rechtigt. An Preisen sind 4000,— Mark vorgesehen,
hiervon entfallen auf den ersten Preis 2000,— Mark.
Den Vorsitz im Preisgericht hat der bekannte Stutt-
garter Künstler Professor Bernhard Pankok über-
nommen. Die näheren Bedingungen zu dem Preis-
ausschreiben sind durch den Verlag des „Stuttgar-
ter Neuen Tagblatts" kostenlos erhältlich.

Berichtigung

Bei der Veröffentlichung über die Werkbundsied-
lung Mülheim-Ruhr in Heft 14 der „Form" auf Seite
375 ist es übersehen worden, bei den aufgeführten
Architekten Professor Metzendorf, Essen, der das
Projekt Metzendorf-Schneider gemeinsam mit Bau-
rat Schneider bearbeitet hat, zu nennen.

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT: DR. LÖTZ, BERLIN SW 48, RECKENDORFHAUS, HEDEMANNSTRASSE 24
DRUCK: WERBEDIENST G.M.B.H., KOMMANDITGESELLSCHAFT, SPANDAU-EISWERDER
 
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