Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0556
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Bisom, Wilhelm: Ein Brünner Hotel
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entsprechen, so mußte er umfang-
reich werden; es kam damit zu den
gegenwärtigen elf Geschossen.
Der Neubau, ein Betonbau, hat
nur an den beiderseitigen Feuer-
mauern insgesamt zwölf Tragpfei-
ler, die den Hauptbestandteil der
tragenden Konstruktion bilden und
die in die Zwischendecken nach Be-
darf eingeschoben sind. (Schnitt!)
Das Erdgeschoß und die beiden
nächsten dem Kaffeehausbetrieb
angehörenden Obergeschosse ha-
ben straßenseitig eine Fassade in
Glas und Eisenkonstruktion erhal-
ten; darüber ist die Fassade bis
zur ersten Terrasse weiß vertäfelt
und wirkt damit, ganz im Sinne heu-
tiger Bestrebungen, überwie-
gend zweckhaft.
Vom Bürgersteig aus betritt man
den Windfang mit seinen drei ge-
sonderten Zugängen zu den drei
Raumgruppen, die das Haus
umschließen. Geradeaus geht es
über einen Stiegenarm zu dem
Kaffeehaus, rechts zu dem
Büfettraum und der Weinstube
im Untergeschoß, links zu der Por-
tierloge und dem H o t e I aufgang.
Das Kaffeehaus, eine Kombination
von fünf Terrassen in verschiede-
ner Höhe um einen durchgehenden
Luftraum in der Mitte, gibt dem
Schiffscharakter des Ganzen am
besten Ausdruck, wie auch der
ästhetischen Verwandtschaft des
Gebäudes mit der jüngsten franzö-
sischen Moderne. Schiffsmäßigsind
aber auch die Hotelhalle und die
vierzig Hotelzimmer über dem Kaf-
feehaus und der Halle, von denen
mehr als ein Drittel mit eigenem
Badezimmer oder Waschraum ver-
sehen sind, die mit Schiffskabinen
formale Verwandtschaft haben.
Die drei Gruppen: Kaffeehaus,
Büfett und Hotel sind wohl ge-
trennt angeordnet, können jedoch
fallweise füreinander in Anspruch
genommen werden. Die hofseitig
untergebrachte Kaffeehausküche,
die durch kurze Treppenläufe von
dem Kaffeehaus-Erdgeschoß und
den Obergeschossen erreicht wird,
hat zu der Hotelhalle, den Hotel-
zimmern und dem Büfett geeig-
nete Verbindung, ebenso wie die
dem Büfettbetrieb angeschlossene
kalte Küche zu den übrigen Teilen
Hotelhalle und Hotelzimmer
im Hotel Avion
Möbel, Entwurf: J. Vanek.
Ausführung: S.B.S.-Werkstätten in Brünn
reich werden; es kam damit zu den
gegenwärtigen elf Geschossen.
Der Neubau, ein Betonbau, hat
nur an den beiderseitigen Feuer-
mauern insgesamt zwölf Tragpfei-
ler, die den Hauptbestandteil der
tragenden Konstruktion bilden und
die in die Zwischendecken nach Be-
darf eingeschoben sind. (Schnitt!)
Das Erdgeschoß und die beiden
nächsten dem Kaffeehausbetrieb
angehörenden Obergeschosse ha-
ben straßenseitig eine Fassade in
Glas und Eisenkonstruktion erhal-
ten; darüber ist die Fassade bis
zur ersten Terrasse weiß vertäfelt
und wirkt damit, ganz im Sinne heu-
tiger Bestrebungen, überwie-
gend zweckhaft.
Vom Bürgersteig aus betritt man
den Windfang mit seinen drei ge-
sonderten Zugängen zu den drei
Raumgruppen, die das Haus
umschließen. Geradeaus geht es
über einen Stiegenarm zu dem
Kaffeehaus, rechts zu dem
Büfettraum und der Weinstube
im Untergeschoß, links zu der Por-
tierloge und dem H o t e I aufgang.
Das Kaffeehaus, eine Kombination
von fünf Terrassen in verschiede-
ner Höhe um einen durchgehenden
Luftraum in der Mitte, gibt dem
Schiffscharakter des Ganzen am
besten Ausdruck, wie auch der
ästhetischen Verwandtschaft des
Gebäudes mit der jüngsten franzö-
sischen Moderne. Schiffsmäßigsind
aber auch die Hotelhalle und die
vierzig Hotelzimmer über dem Kaf-
feehaus und der Halle, von denen
mehr als ein Drittel mit eigenem
Badezimmer oder Waschraum ver-
sehen sind, die mit Schiffskabinen
formale Verwandtschaft haben.
Die drei Gruppen: Kaffeehaus,
Büfett und Hotel sind wohl ge-
trennt angeordnet, können jedoch
fallweise füreinander in Anspruch
genommen werden. Die hofseitig
untergebrachte Kaffeehausküche,
die durch kurze Treppenläufe von
dem Kaffeehaus-Erdgeschoß und
den Obergeschossen erreicht wird,
hat zu der Hotelhalle, den Hotel-
zimmern und dem Büfett geeig-
nete Verbindung, ebenso wie die
dem Büfettbetrieb angeschlossene
kalte Küche zu den übrigen Teilen
Hotelhalle und Hotelzimmer
im Hotel Avion
Möbel, Entwurf: J. Vanek.
Ausführung: S.B.S.-Werkstätten in Brünn