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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Ritter, H.: Der Neubau der Leipziger Grossmarkthalle
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0637

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Abb. 3—5. Ansicht, Längsschnitt und Grundriß bzw. Aufsicht auf die Konstruktion der Markthalle Leipzig. Eine neue Konstruktion für Großmarkthallen in Leipzig.

Jahre 1926/27 in Verbindung mit der Firma
Dyckerhoff & Widmann eine Reihung von Ton-
nengewölben angewandt. Maßgebend für diese
Abweichung von dem Münchner System und für
den Versuch in Leipzig ist das Streben, die
Fläche der Markthalle möglichst frei von Stützen
zu halten, um späteren Entwicklungsmöglichkei-
ten freies Bewegungsfeld zu geben.

Bei einer Überdachung der Leipziger Fläche
von 18 000 qm nach dem Münchner System er-
gaben sich 88 Stützen, bei Anlehnung an das
Frankfurter System etwa 35. Das Leipziger
System hat die Zahl der Stützen auf 8 verringert.

Ausschlaggebend für das Leipziger System
war endlich seine Wirtschaftlichkeit, die auf der
Erfindung des Schalengewölbes durch die Firma

Dyckerhoff & Widmann (Dr. Dischinger) beruht.
Die Kuppeln werden durch vier sich verschnei-
dende Zeiss-Dywidag-SchalengewÖlbe mit einer
freien Spannweite zwischen dem Zugring von
65,8 m hergestellt. Die Schalengewölbe ver-
schneiden sich in 8 Graten. In Richtung der Grate
gemessen beträgt die Spannweite der Kuppel
70,4 m. Im Scheitel der Schalenkuppel ist ein
Oberlicht von 28 m Durchmesser in 3 Terrassen
angeordnet. In der Mitte des inneren Oberlich-
tes befindet sich ein Entlüftungsschacht von 8 m
Durchmesser. Die Schalengewölbe erhalten
eine Wandstärke von rund 10 cm und besitzen
die Form einer Ellipse mit den Achsen a = 36,62
Meter, b = 29,33 m. Sie wirken als große Träger
zwischen den Graten und übertragen den groß-

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