Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0677
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Fuchs, Siegfried: Zur Lage der Handbuchbinderei innerhalb der Buchproduktion der Gegenwart
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Einbände der Rupprechtpresse, München 1921/1927
Aus dem Buch F. H. Ehmcke ,,Persönliches und Sachliches", Verlag Hermann Reckendorf G.m.b.H., Berlin
gewinnt und die man immer wieder hervorholt und
braucht. Da handelt es sich um Dinge, bei deren
Gestaltung sich die Anwendung größtmöglicher
Sorgfalt von selbst versteht. An diesem Punkt
wird die gute handwerkliche Arbeit noch lange
ihren Platz behaupten, wenn es auch nicht aus-
geschlossen erscheint, daß es einige Generatio-
nen nach uns niemand mehr geben wird, der ein
solches Verhältnis zu Büchern noch hat. Man
wird sogar, wenn die reinliche Scheidung zwi-
schen Maschinen- und Handarbeit erst einmal
völlig vollzogen ist, zunächst mit einem starken
Aufschwung der Handbuchbinderei rechnen kön-
nen. Allerdings wird es notwendig sein, daß die
neue Handwerkerschaft bewußt Abstand nimmt
von der Orientierung nach überspitzt-bibliophilen
Anschauungen, denen der Bucheinband Selbst-
zweck ist und sich hauptsächlich darum kümmert,
wie sie unter weitgehendster Berücksichtigung
der wirtschaftlichen Notlage technisch und ge-
schmacklich einwandfreie Arbeiten darstellen
kann. Auch hier wäre größte Schlichtheit im
Äußeren zugunsten solidester Innenarbeit erstes
Erfordernis. In dieser Richtung liegen Möglich-
581
Aus dem Buch F. H. Ehmcke ,,Persönliches und Sachliches", Verlag Hermann Reckendorf G.m.b.H., Berlin
gewinnt und die man immer wieder hervorholt und
braucht. Da handelt es sich um Dinge, bei deren
Gestaltung sich die Anwendung größtmöglicher
Sorgfalt von selbst versteht. An diesem Punkt
wird die gute handwerkliche Arbeit noch lange
ihren Platz behaupten, wenn es auch nicht aus-
geschlossen erscheint, daß es einige Generatio-
nen nach uns niemand mehr geben wird, der ein
solches Verhältnis zu Büchern noch hat. Man
wird sogar, wenn die reinliche Scheidung zwi-
schen Maschinen- und Handarbeit erst einmal
völlig vollzogen ist, zunächst mit einem starken
Aufschwung der Handbuchbinderei rechnen kön-
nen. Allerdings wird es notwendig sein, daß die
neue Handwerkerschaft bewußt Abstand nimmt
von der Orientierung nach überspitzt-bibliophilen
Anschauungen, denen der Bucheinband Selbst-
zweck ist und sich hauptsächlich darum kümmert,
wie sie unter weitgehendster Berücksichtigung
der wirtschaftlichen Notlage technisch und ge-
schmacklich einwandfreie Arbeiten darstellen
kann. Auch hier wäre größte Schlichtheit im
Äußeren zugunsten solidester Innenarbeit erstes
Erfordernis. In dieser Richtung liegen Möglich-
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