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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 8
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Aus der Praxis
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Kunst- und Künstlervereine
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Vom Kunstmarkt
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Die A u n st - H a l l e.


Nr. 8

vorher geheim. Die Gemälde, Zeichnungen und Photographien
dürfen eine Höhe von H5 era und eine Breite von so em nicht
überschreiten, die Bildwerke dürfen nicht höher als ; m sein.
Die Annahmefrist endet am 30. Oktober
* Kaufbeuren. Konkurrenz-Erledigung. Für
die Herstellung von Deckengemälden in der protestantischen
Pfarrkirche war eine allgemeine Konkurrenz unter den in
Bayern lebenden Künstlern ausgeschrieben worden. Eingegangen
waren 8 Entwürfe. I. Preis (Ausführung) Maler Kunz
Mayer, II. Preis (600 Mk.) Maler F. Rinner, III. Preis
(Ioo Mk.) Maler W. Kolmsperger, sämmtlich in München.
* Hamburg. Die Stipendien-Kommission der Ham-
burgischen Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nütz-
lichen Gewerbe berichtete in der Mitgliederversammlung am
(8. Dezember 1903, daß Stipendien im Betrage von-4700 Mk.
zur Verfügung ständen, und beantragt, an ;3 würdige und
bedürftige Schüler der Hamburger Allgemeinen Gewerbeschule
zum Besuche höherer Bildungsanstalten Stipendien zu crtheilen.
Gemeldet hatten sich ;9 Schüler, nämlich: ;o Maler,
6 Maschinenbauer, ; Elektrotechniker, ; Architekt, ; Bildhauer.
Das vermögen der Stiftung besteht zur Zeit in einein Kapital
von N l 3^7,62 Mk. und erhält aus der Kasse der Gesellschaft
einen jährlichen Zuschuß von 600 Mk.
* Berlin, vr. Hermann Günther-Stiftung (900 Mk.
bezw. ^300 Mk.) der akademischen Hochschule: Stipendiaten für
;oor sind die Studirendcn Paul Hückstädt aus Stralsund (Maler),
Paul Hildebrandt aus Tuche! (Maler), Leopold Jülich aus
Berlin (Maler) und Ludwig Schaefer aus Berlin (Radirer). —
Adolf Ginsberg-Stiftung der akademischen Hochschule:
Stipendiaten für ;oo^ find die Studirendcn Ernst Gaehtgens
aus Banditen (Maler), Johannes Hänsch aus Berlin (Maler).


M öer?raxi§.
* Berlin. Eine Organisation der Modelle. Die
den Künstlern dienenden Berufsmodclle haben sich neuerdings
zn einer Organisation vereinigt. Zn einer weiteren Abtheilnng
gehören alle im Modell-Adreßbuch verzeichneten Personen:
in die engere Abtheilnng werden nur durchaus bewährte und
zuverlässige Leute ausgenommen. Ein Vorstand ist gebildet;
das Ehrenpräsidium wurde Maler wedepohl übertragen. Es
ist ein Bureau in der Winterfeldtstraße 2^ gemiethct, das den
Auskunft begehrenden Künstlern täglich von 3 —8 Uhr geöffnet
werden soll. Die Gründung einer Krankenkasse ist geplant.
Die Zentralstelle für Arbeiter-lvohlfahrts - Einrichtungen hat
ihren hilfreichen Bath zugesagt.
* New-Hork. Um den Zollbeamten die Erhebung ge-
setzmäßiger Zollgebühren von Bildwerken, wie Statuen
und anderen Skulpturarbeiten, zu erleichtern, bezüglich welcher
von jeher die Kontroverse herrschte, ob solche als Kunstwerk
oder als kommerzielles Lrzeugniß anzusehen und abzuschätzcn
seien, hat der Präsident der General Appraisers, Richter
lvaite, folgcv.de verhaltuugs - Maßregeln erlaßen. Seiner
Entscheidung gemäß, ist als ein Künstler der anzusehcn, der
künstlerische Erziehung und die Befähigung besitzt, ein Bild-
werk zu schaffen, welches bei den: Beschauer einen angenehmen
und künstlerischen Eindruck hervorruft. Auch wenn die Er-
ziehung und die Fähigkeit eines Bildhauers nicht hohen künst-
lerischen Anforderungen entspricht, ist er dein Gesetze nach
doch als Künstler zu betrachten. Das Vorhandensein solcher
Oualisikation mag durch gehörigen Nachweis belegt werden,
ein Zertifikat von einem bekannten Bildhauer ist, wenngleich
werthvoll, jedoch nicht mehr unerläßlich. Das Bildwerk selbst
ist als der beste Beweis der künstlerischen Erziehung und Be-
fähigung des Bildhauers anzusehcn, und ist es nicht noth-
wendig, daß die Oualität des Merkes einen Fachkenncr be-
friedigt, sofern es nur auf den Durchschnitts-Beschauer einen
angenehmen und künstlerischen Eindruck macht. Bildwerke, welche
diesen Anforderungen entsprechen, sind nur zu 20°/tz aä valorora
zollpflichtig und nicht zu öO/g als Marmor- oder Alabaster-
Fabrikate. Dagegen unterliegen aus Italien und Frankreich
stammende künstlerische Bildwerke, auf Grund der zwischen
den genannten Ländern und den ver. Staaten bestehenden
Reziprozität Bestimmungen, einem Werthzoll von nur Z5^/g.

* Stockholm. Besteuerung ausländischer Künstler.
Der schwedische Reichstag hatte in seiner letzten verflossenen
Tagung den Beschluß gefaßt, die Regierung zur Einbringung
eines Gesetzentwurfes, betreffend die Besteuerung ausländischer
Künstler aufzufordern.
V

Aun§1- unö Alin§Nervereine.
* Ber n. vom schweizerischen Kunstverein (ea. ^000
Mitglieder) ist der Geschäftsbericht für ;<)O2/;9O3 erschienen.
Für das vom Verein herausgegcbene Künstlerlerikon hat der
Bundesrath eine Subvention von 3500 Fr. jährlich auf 3 Jahre
zugesagt. Für den letztjährigen Turnus hatten sich 202 Künstler
mit Bildern und ;3 Skulpturen angemeldet.
^Leipzig. Ku n stverei n. Die Hauptversammlung der
Mitglieder fand am 29. Dezember statt. In Verbindung mit
dein Mitgliederzuwachs (^oo) war eine Erweiterung des Pro-
gramms erforderlich, wie der erschienene Geschäftsbericht er-
giebig Einige Vorstandswahlen wurden vorgenommen.
* Lübeck. Der Jahresbericht über die Thätigkeit des
Konservators der Lübeckischen Bau- und Kunstdenkmäler für
das Rechnungsjahr i9O2 ergiebt, daß größere Wiedcrher-
stellungsarbeiten im genannten Jahre nicht zur Ausführung
gelangt sind. Die Arbeiten für die Inventarisation der Bau-
und Kunstdenkmäler sind soweit vorgeschritten, daß demnächst
mit der Drucklegung des ersten Bandes des Inventarisations-
werkes, Mittheilungen über die Marienkirche, Petrikirche und
das Heilige Geist-Hospital, begonnen werden kann.
* Weimar. Deutscher K ü n ft l er b u n d. Nachdem
Geheimrath Lewald, der Reichskommissar für St. Louis, die
Deputation des Vorstands an den Deutschen Kanzler Grafen
Bülow und dieser die Herren an den Finanzminifter ebenso
erfolglos gewiesen, will sich der Deutsche Künstlerbund mit
seinen Forderungen an den Reichstag wenden.
* Frankfurt a. M. Dem Mitteldeutschen Kunstgewerbe-
vercin ist von Herrn p. H. Mumm von Schwarzenstein eine
Schenkung von ; 00 000 Mark überwiesen worden.
München. Künstler-Genossenschaft. Nach er-
folgter Lrgänzungswahl hat sich der Vorstand neu konstituirt
und setzt sich für wie folgt zusammen: Präsident:
Karl Albert Baur, Maler; Stellvertreter: I. v. Kramer,
Professor, Bildhauer; Schriftführer: R. Groß, Maler; Stell-
vertreter: Alb. Schröder, Maler; Kassier: Franz Schmid-Breiten-
bach , Maler; Vorstandsmitglieder: L. Dasio, Bildhauer;
W. v. Diez, Professor, Maler; E. Drollinger, Hofbaurath, Archi-
tekt; A. Holmberg, Professor und Galleriedirektor, Maler;
I. M. Holzapfl, Kupferstecher; H. Knopf, Maler; H. Kotschcn-
reiter, Maler; H. Krefft, Architekt; R. Scholz, Maler; K. Seiler,
Professor, Maler; H. Waderv, Professor, Bildhauer; Willroidcr,
Professor, Maler.
V

Vom XunLimarkt.
* München. Bei Hugo Heilung ergab die Versteigerung
einer Sammlung alter llleister u. a. folgende preße: Tizian
„Kaiser Karl V" 7 700 Mk., L. Lranach „Ruhe auf der Flucht"
6800 Mk., vlämische Schule „Beweinung Ehristi" 2300 Mk.,
do. „Isabella von Portugal" t">oo Mk., van Orlcy „Anbetung
der Hirten" 2000 Mk., Anonymus „Kreuzalmahme" noo Mk.,
Ian de Bray „Bildniß" tlvo Mk., van den Hecke „Interieur"
;soo Mk.
* Loudon. Lei Ehristic ergab eine Auktion alter Meister
Eiide November die Summe von 2^7 655 Mk. für 136 Nummern.
Hohe Preise erzielte ein G. Terborch „Weibliches Bildniß"
27 950 Mk., ein Ian Steen „Kcqclspiel" 7690 Mk., ein
Watteau ;O75O Mk., ein Nattier 66 600 Mk., ein Raeburn
„Hcrrcnbildniß" tz5 050 Mk., ein I. Höppner „Damcnbildniß"
n';80 Mk.
V
 
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