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Die Kunst-Halle — 9.1904

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Nummer 13
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Kunst- und Künstlervereine
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Preisausschreiben und Stiftungen
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20H

Die Aun st-Halle.

Nr.

Merk; als Mitglieder die Bildhauer Heins Müller und Körsch-
gen, als Stellvertreter Pohle und Hammerschmidt. Zwischen
Bildhauer Bauer, der nicht die absolute Majorität erhalten
hat, und Frische muß eine Stichwahl stattfinden. Als Mitglieder
endlich die Architekten Fuchs, Wöhler und vom Lndt, als
Stellvertreter peiffhoven und Gentschmer. Die Wahl der
Hängekommission und der Stellvertreter ist noch nicht festgestellt.
* Pros, Heinrich Sperling, der bekannte Malerspezialist
für die Darstellung von Pferden und Hunden, feierte am
23. März seinen 60. Geburtstag.
* Prof. Vv. von Lenbach hat wieder die chirurgische
Klinik mit seiner Wohnung vertauscht, in der er aber noch
immer das Bett hüten muß.
* Maler Heinrich von Re der in München feierte am
19- März sein 80. Lebensjahr.
" Carolus Duran, der berühmte französische Porträt-
maler, wurde, an Stelle von Görome, zum Mitglied der
pariser Akademie gewählt.
* Nekrolog. In Eharlottenburg starb am 12. März
der Bildnißmaler Ernst Klingen berg im 38. Lebensjahre.
— In Monza starb am t5. März der Maler Moise Bianchi.
— Der rumänische Maler Sava Hentzia starb Anfang März
in Bukarest im Alter von 56 Jahren. — In Albany iNew-
Vork) starb am 9. März der amerikanische Bildhauer Erastus
Don Palmer im 87. Lebensjahre.
V
Aunrt- un9 AirnrNervereine.
* Berlin. Verein Berliner Künstler. Der bisherige
Vorstand, der kürzlich freiwillig demissionirte, wurde wieder-
gewählt, nur Prof W. Schuch verzichtete und wurde durch
Maler Gtto H. Engel ersetzt.
* Braunschweig. Der verband deutscher Kunst-
gewerbevereine hielt hier in der zweiten Hälfte des März
seine Delegirtenversammlung unter Vorsitz des Prof. vonThiersch-
München ab. Als Vorort wurde an Stelle Münchens Karls-
ruhe gewählt. Die nächste Delegirtenversammlung findet in
Breslau statt, von 32 Vereinen waren nur 15 durch Delegirte
vertreten. Prof. Max Seliger-Lcipzig sprach über „Die prak-
tische Bethäligung der Lehrer an Kunstgewerbeschnlen und die
Einrichtung von Meister- bezw. Lehrwerkstätten an Kunst-
gewerbe- und Fachschulen". Als Korreferent trat Herr Prof,
von Berlepsch-München auf.
* Düsseldorf. Der Verein zur Veranstaltung
von Kunstausstellungen (Vorsitz: Prof. F. Roeber) tagte
kürzlich. Auf der Tagesordnung stand besonders: Wabl der
Jury, der Hängekommission und Ersatzwahl für ein aus-
scheidendes Vorstandsmitglied.
" Dresden. Kunstgewerbeverein. General-Ver-
sammlung am 15. März. Beschlossen wurde für 190s eine
Allgemeine Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung.
* Kiel. Schleswig-Holsteinischer Kunstverein.
Rach dem Jahresbericht ist die Zahl der Mitglieder von 809
auf 801 zurückgegangen. Maler Fürst hat die Geschäfts-
führung übernommen. Die Rechnung schließt mit einer Ein-
nahme von 23 132 M. und einer Ausgabe von 18 -1-10 M. ab.
Die Gallerie des Vereins enthält jetzt 23-1 Nummern. Dieselbe
wurde im letzten Jahre durch Schenkungen vergrößert. Ls
wurden im ganzen 1525 Werke, darunter 367 von schleswig-
holsteinischen Künstlern, ausgestellt und 81 Kunstwerke durch
Vermittelung des Vereins verkauft.
* Leipzig. Verein der Kunstfreunde. Der Verein,
der jetzt im vierundfünfzigsten Vereinsjahre steht, hat wieder
einen bemerkenswerthen Zuwachs erhalten. Im Laufe des
vergangenen und zu Beginn des neuen Jahres sind ihm gegen
500 Mitglieder beigetreten. Die zur letzten Verlosung
(io. März) bestimmten Gemälde waren in Del Vecchio s Kunst-
ausstellung zur Schau gestellt.
* München. Der Prinzregent hat dein Künstler-Witwen-
und Waisen-Untcrstützungsverein 5000 Mark gespendet.
V

?rei§au§§cl»reiden unö Stiftungen.
* Berlin. Akademie der Künste. Aus dem für 1901
auf dem Gebiete der Architektur und Malerei ausgeschriebenen
Wettbewerbe um den Großen Staatspreis im Betrage
von je 3300 Mk. zu einer einjährigen Studienreise sind als
Sieger hcrvorgegangen: der Architekt Alexander Höhrath zu
Witten a. Ruhr und der Maler Hans Müller zu Dachau bei
München. Der für 190-1 auf dem Gebiete der Malerei aus-
geschriebene Preis der v. Rohrschen Stiftung, bestehend
in einem Stipendium von -1500 Mk. zu einer einjährigen
Studienreise, wurde dem Maler Herbert Arnold in Berlin zu-
erkannt. — Die von der Stadt Eh arlottenburg bei der
Berliner Akademie der Künste mit einem Stammvermögen von
50000 Mk. errichtete Stip en dienstistun g für Studierende der
akademischen Unterrichtsanstalten für die bildenden Künste
und für Musik tritt jetzt in Wirkung. Die jährlichen Zinsen-
einnahmen sind nach dem Befinden des akademischen Senats
zu Studienunterstützungen, Stipendien, Preisen, Prämien oder
als Beihilfen zu Studienreisen bestimmt. Zur Bewerbung sind
Studirende und ehemalige Stndirende berechtigt, letztere, wenn
seit dem verlassen der Anstalt und dem Zeitpunkte der Be-
schlußfassung über die Zuwendung nicht mehr als zwei Jahre
verflossen sind.
* Berlin, vom Vorstand des Exlibris-Vereins geht uns
Folgendes zur Veröffentlichung zu: Um für die im Aufblühen
begriffenen Volksbibliotheken in Stadt und Land ein künst-
lerisches Exlibris (Besitzzeichen) zu beschaffen, hat der Exlibris-
verein zu Berlin (Vorsitzender: Professor Emil Doepler d. I.)
einen Wettbewerb veranstaltet, zu dem 183 Entwürfe ein-
gelaufen sind. Zwei Entwürfe wurden mit Preisen, 2-1 andere
mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Die Beschaffung von
Bibliothekszeichen soll den Volksbibliotheken nun auf jede Weise
erleichert werden. Der Verein ist daher bereit, zunächst die
Druckstöcke der beiden ersten, preisgekrönten Exlibris, allen
Reflektanten zur Verfügung zu stellen und zwar nur gegen
Ersatz der Galvanokosten. Sechs weitere Entwürfe hat sich der
Verein durch Ankauf gesichert uno liefert von diesen Exlibris
mit beliebigem Eindruck in künstlerischer zweifarbiger Aus-
führung zum Selbstkostenpreise. Betreffs der übrigen vom
Preisgericht lobend erwähnten Bibliothckszeichen muß mit den
Künstlern verhandelt werden.
* Hamburg. Wettbewerb zur Erlangung von Ent-
würfen für ein Bismarck-Denkmal in Bergedorf. Nur
für Hamburger Künstler. Fonds 7000 M. Die Entwürfe,
die als plastische Skizze oder Zeichnung eingesandt werden
können und in einein Zehntel der Ausführnngsgröße an-
gefertigt werden müssen, sind bis 15. Juni im Schlosse zn
Bergedorf einzuliefern, von einer preisertheilung muß in
Anbetracht der vorhandenen Mittel abgesehen werden. Mit
dem besten Entwurf sott der Auftrag 'der Ausführung ver-
bunden sein. Falls das Komitee aus Gründen, welche von
d'er Person des Künstlers a b h ängi g sind, den empfohlenen
Entwurf nicht znr Ausführung bringen läßt, erhält der Ver-
fasser eine Entschädigung von -100 M. Empfehlen die Preis-
richter keinen der erngegangenen Entwürfe zur Ausführung,
so haben sie den relativ besten Lirtwurf zu bezeichnen, dessen
Verfasser dann eine Entschädigung von 200 M. erhält. Die
Bedingungen des Preisausschreibens, denen ein Lageplan des
zu errichtenden Denkmals, sowie weitere Abbildungen bei-
gefügt sind, sind gegen Einsendung von 1 M. bei G. Hulbe,
Hamburg, Lindenstr. -13/-17 zu haben. l^lL. Mit den „Vor-
schriften bei öffentlichen Wettbewerben für Bildhauer", vgl.
Nr. 11 „K.-H.", läßt sich dieses Preisausschreiben freilich nicht
vereinigen.
* Prag. Frau Wilhelmine Apt-Kanka hat anläßlich des
fünfzigjährigen Regierungsjubiläums des Kaisers unter dein
Namen „vr. Johann Kanka'sche Stiftung zur Unterstützung
von Künstlern und Schriftstellern deutscher Natioiialität ein
Kapital von -10000 Kr. gewidmet, dessen jährliche Zinsen im
Betrage von 1600 Kronen zur Unterstützung eines Künstlers
oder eines Schriftstellers verwendet werden sollen. Der
Stiftungsgenuß darf nur Künstlern und Schriftstellern deutscher
Nationalität, die in Böhmen gebürtig sind und daselbst
anch wirken, verliehen werden. Die Gesellschaft zur Förderung
deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen ist zur
Verwaltung der Stiftung berufen. Für das Jahr 190-I ist
die Stiftung an Künstler (Maler, Bildhauer, Musiker oder
 
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