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Rom, im. Sept. Es scheint unglaublich, ist aber dennoch
wahr, daß die preußische Regierung sich in Paris zu Gunsten der
italienischen in Bezug auf die Räumung des römischen Gebietes
von Seite der franz. Occupatiou verwendet hat. Es ist dies mit
seidenen Handschuhen geschehen, wie hieher mitgetheilt wurde; es
wird keinen Erfolg haben und dient zu Nichts als Preußen in
der Achtung der „Mazzini," „Garibaldi" und Consorten zu erhöhen
und zu befestigen! Vielleicht erhält auch König Wilhelm einige
republikanische Danksagungsadressen, oder die diesseitige Gesandt-
schaft eine neue Auflage eines Schreibens „der Römer." Sollte
Mazzini Recht haben, wenn er kürzlich, nachdem er Garibaldi be-
wogen aus dem Parlamente zu scheiden, sagte: „Diesmal wird die
Republik geboren?" Sollte der König von Preußen den „Ge
burts-Helfer" abgeben wollen? Ist das Unstäte in Deutschland
nicht genügend, die Unruhe nicht groß genug, daß man noch Zeit
und Mittel hat, den rochen Brand auswärts zu schüren? Es
muß doch recht süß sein, der Revolution Helferdienste zu leisten,
da man sich nach dem bekannten Debüt in Ungaru und im „glor
reichen" Königreich Böhmen alsbald um ein neues Engagement
umsieht. Gewissen leichtgläubigen Katholiken werden jetzt denn
doch die Augen aufgehen über den Sinn der famosen Thronrede,
darin Preußens Majestät versprach, den Millionen ihrer kath.
Unterthanen Rechnung zu tragen und der Unabhängigkeit und
Sicherheit des Papstes eine moralische Stütze zu leihen. Deutsch-
land friedlich unter einen Hut zu bringen, ist eine schwere Sache
— wie aber „Gottesgnadenthum", Bruderkrieg, Annexionen und
rothe Revolution sich unter Einer Krone vereinigen lassen, dies
Problem hat die neueste Zeit gelöst. — Ich kann von verläß-
lichster Seite verbürgen, daß Msgr. Nardi mit keiner politischen
Mission an Se. Maj. den Kaiser von Oesterreich betraut war.
Eine Audienz mag der römische Prälat in Wien allerdings nach-
gesucht haben, da er im Collegium der Uditori della Rota bekannt-
lich Oesterreich vertritt. — Nach dreimaliger Durchsuchung fand
man in einem Hause an der Tiber ungeheure Quantitäten revo-
lutionärer Mordinstrumente. Unter Anderem nicht weniger als
27„Kistchen mit Dolchen! (D. Z.)
Rom, 21. Sept. Die von Florenz hier eingegangenen Berichte
sind für Die, welche den Frieden wünschen, wenig erfreulich. Pia-
nelli, dermalen General Victor Emmanuel's, ehedem Minister in
Neapel, sowie Urban Rattazzi haben die Verhandlungen zwischen
Preußen und Italien dem gewünschten Ziele zugeführt. Dem Ab-
schluß der Allianz stehen keine Hindernisse mehr im Wege; sie ist
aller Wahrscheinlichkeit nach ihrer Verwirklichung nahe. Die italienische
Regierung hat, hierdurch ermuthigt in Paris Klage geführt, daß
so viele französische Emissäre das Land durchkreuzen und sich vor-
züglich in den größern Städten bemerkbar machen. Wir hier in
Nom haben preußische und italienische Agenten aller Gattungen.
sWas der Herr Correspondent von dem gemeinsamen Wirken der-
selben erzählt, wollen wir, obschon es uns nicht unglaublich er-
scheint, einstweilen in petto behalten. Wir wundern uns weniger
darüber als unzweifelhaft gewisse Herren in Rom, die von gewissen
Herren aus dem Norden sich cajoliren ließen, indem sie vergaßen,
daß der Fuchs wohl seine Haare, aber nicht seine Raupen verliert.)
Die Actionspartei glaubt, daß bis zum Ausbruche eines Kampfes
zwischen Napoleon und König Wilhelm wenig Zeit verfließen werde.
Indessen haben Garibaldi und Mazzini am 16. auf Caprera eine
nächtliche Zusammenkunft gehabt und die Plane verabredet, welche
wohl jene des Florentiner Cabinets zu durchkreuzen im Stande sind.
So wird das Chaos immer größer, die Verwirrung gefährlicher,
die Zukunft dunkeler. (Köln. Bl.)
G rab in on um eilte n-
Dersteigerung.
Der Unterzeichnete läßt am
Montag den 12. k. Mts.,
Nachmittags 2 Uhr,
wegen Wegzugs von hier in seiner Woh-
nung in der Bahnhossstraße sämmtliche
von ihm selbst gefertigte und geschmackvoll
gearbeitete Grabmouumeute und Rohstoffe
entweder einzeln oder nach Umständen auch
im Ganzen unter günstigen Bedingungen
öffentlich versteigern.
Bruchsal, den 27. Sept. 1868.
6^ ätz NoN88tzNN,
Bildhauer.
Wee.
^Vir bringen bierinit unsere llireet irn-
portirten beliebten 1kl6680vt6N 2N Zen
bekannten tzneisen in empieblencke Lr-
innerunA.
^Vieäerverkäuker erbrüten entspreebenlle
UreiserrnässiZunA.
Ureiseourante ^veräen truNKO rnAkZLnät.
in UtziätzlbtzvA.
Hüte
6oläl!vui'8 vom 28. 8op>t. 1868.
Verantwortlicher Redakteur: I. M. Fla schon.
Druck, Verlag und Expedition von L. Schweiß in Heidelberg
?reus8. Lassensebeine . .
Drenss. DrieZriebsä'or . .
Ilollänrlixobe 10 ti. 8lmeke
Dukaten .
20 ^runkstünke . . . .
KnZÜLebe 80- ereigML .
L.U88. . . .
Oüllün in Ooick . . . .
Köchingesuch.
Bruchsal. Es wird sofort eine gute
Köchin reiferen Alters gesucht.
Das Nähere im Comptoir d. Bl.
Owei neu hergerichtete Zimmer können
sOnebst Kost an zwei Gymnasiasten ver-
miethet werden Kübelmarkt Nro. 10 in
Bruchsal.
A^üchereinträge, Correspondenzen,
«^Rechnungen, Eintreibung unbe-
strittener Forderungen, Abschriften u.
sonstige schriftliche Arbeiten werden unter
Zusicherung strengster Verschwiegenheit be-
sorgt. Näheres bei der Expedition d. Bl.
Unterzeichnete erlaubt sich, auf nachstehende, anerkannt meisterhaft ausgeführte
LrcliMg-Statimicil
aufmerksam zu machen und sich zur Beschaffung derselben bestens zu empfehlen:
1 großer hl. Kreuzweg in 14 Stationen, 33»/z' hoch und 25" breit; direkt
^snllllri v auf Malerleinwand gedruckt; auf Blendrahmen gespannt 210 fl.
c) großer Kreuzweg. 32»/i" hoch und 23»/r" breit; auf starker Leinwand;
auf Blendrahmen gespannt 89 fl. 15 kr.
2 kleiner Kreuzweg. 24»/2" hoch und 17»/-" breit; ebenfalls auf starker
o. ^vllllllprllel Leinwand; auf Blendrahmen gespannt 54 fl. 15 kr.
Die letzteren eignen sich durch billigen Preis, bei sehr schöner Ausführung, besonders
zur Anschaffung für kleinere Kirchen.
Prospekte und Probestationen werden auf Wunsch gern versandt.
Entsprechende Rahmen werden in kürzester Zeit billigst geliefert.
Freiburg. Literarische Anstalt.
Für das Großherzogchum Baden haben wir den Alleindebil der Münchener
Kreuzweg-Staüonen übernommen.
Für bevorstehende Herbst- und Winter-Saison empfiehlt sich, zum geneigten Zu-
spruche, das Geschäft von
.Si r»» voi-m-ck Irion,
Marktplatz Nro. 2 neben der Schwanapotheke
unter Zusicherung einer reellen Bedienung, in Nachstehendem:
s ' Mui«" s 'edr -rmäßigt-u Preis«.
Fayons in Capot- und runden Damenhüten.
Pariser Federn, Blumen und anderen Garnituren.
Gummischuhe in allen Größen
Filz- L Gchmlcheits-Sohleig jeder Art.
iin nur solider Qualität, als Litz en schuhe und Stiefel; Filz-
"üt Filz und Ledersoylen; Knöchelfilzschuhe mit Filz-
l sohlen, schwarze gewalkene Knöchelschuhe, Filzgaloschen und
Meiseüberstiefel.
Jeme, solid gearbeitete Mnterßiesetchm, MM Schnitt'^ Dam«!
Mädchen und Kinder, prima Waare, gearbeitet aus gutem Leder
un d den feinsten Fi lzst of f en.
Wie auch in den früheren Jahren werden Herrn- und Damen-
hüte gewaschen, gefärbt und in die neuesten Fa^ons umge-
arb eitet, wie ferner noch Damen-, Mädchen- und Minder-
hüte auf Verlangen ausgarniert.
MäMihsest in der Krone in Dossenheim.
Sonntag den 4. und Montag den 5. Oktober „Tanzmusik" von der Sins-
heimer Feuerwehr von Marano und Hertel. ^nke!
Hierzu tadel freundlichst ein__
Rom, im. Sept. Es scheint unglaublich, ist aber dennoch
wahr, daß die preußische Regierung sich in Paris zu Gunsten der
italienischen in Bezug auf die Räumung des römischen Gebietes
von Seite der franz. Occupatiou verwendet hat. Es ist dies mit
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wird keinen Erfolg haben und dient zu Nichts als Preußen in
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nicht genügend, die Unruhe nicht groß genug, daß man noch Zeit
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lich Oesterreich vertritt. — Nach dreimaliger Durchsuchung fand
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27„Kistchen mit Dolchen! (D. Z.)
Rom, 21. Sept. Die von Florenz hier eingegangenen Berichte
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nelli, dermalen General Victor Emmanuel's, ehedem Minister in
Neapel, sowie Urban Rattazzi haben die Verhandlungen zwischen
Preußen und Italien dem gewünschten Ziele zugeführt. Dem Ab-
schluß der Allianz stehen keine Hindernisse mehr im Wege; sie ist
aller Wahrscheinlichkeit nach ihrer Verwirklichung nahe. Die italienische
Regierung hat, hierdurch ermuthigt in Paris Klage geführt, daß
so viele französische Emissäre das Land durchkreuzen und sich vor-
züglich in den größern Städten bemerkbar machen. Wir hier in
Nom haben preußische und italienische Agenten aller Gattungen.
sWas der Herr Correspondent von dem gemeinsamen Wirken der-
selben erzählt, wollen wir, obschon es uns nicht unglaublich er-
scheint, einstweilen in petto behalten. Wir wundern uns weniger
darüber als unzweifelhaft gewisse Herren in Rom, die von gewissen
Herren aus dem Norden sich cajoliren ließen, indem sie vergaßen,
daß der Fuchs wohl seine Haare, aber nicht seine Raupen verliert.)
Die Actionspartei glaubt, daß bis zum Ausbruche eines Kampfes
zwischen Napoleon und König Wilhelm wenig Zeit verfließen werde.
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Unterzeichnete erlaubt sich, auf nachstehende, anerkannt meisterhaft ausgeführte
LrcliMg-Statimicil
aufmerksam zu machen und sich zur Beschaffung derselben bestens zu empfehlen:
1 großer hl. Kreuzweg in 14 Stationen, 33»/z' hoch und 25" breit; direkt
^snllllri v auf Malerleinwand gedruckt; auf Blendrahmen gespannt 210 fl.
c) großer Kreuzweg. 32»/i" hoch und 23»/r" breit; auf starker Leinwand;
auf Blendrahmen gespannt 89 fl. 15 kr.
2 kleiner Kreuzweg. 24»/2" hoch und 17»/-" breit; ebenfalls auf starker
o. ^vllllllprllel Leinwand; auf Blendrahmen gespannt 54 fl. 15 kr.
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