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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Reitz, Adolf: Das Echo des Werkbund-Programms für die Internationale Ausstellung "Die neue Zeit"
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0713

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wiß ein Zeichen für die Bedeutung, die der Kölner
Werkbundschau zugemessen wird. Köln, Stuttgart.
Mannheim, Frankfurt stehen in einer Linie — wo
bleibt Berlin? Ohne Zersplitterung geht es in
Deutschland anscheinend nicht ab. Berlin wird im
Jahre 1931 seine Bau-Ausstellung haben, die von
dem deutschen Baugewerbe getragen sein wird,
Köln wird ein Jahr später eine äußerlich ähnliche
Ausstellung haben — doch von einer ganz anderen
Perspektive aus geformt. Aber Köln hat bei weitem
den größeren Gedanken. Dr. R.

Deutsche Allgemeine Zeitung : Es bleibt die
Frage, ob es gelingen wird, wirklich das Bild der
Zukunft der neuen Zeit in dieser Ausstellung so dar-
zustellen, daß es jeder greifen und sehen kann. Auf
jeden Fall handelt es sich um den umfassendsten
Ausstellungsplan, der je gefaßt wurde. Die Verant-
wortung des Werkbundes ist gewaltig, denn nach
den internationalen Abmachungen kann eine ähnliche
große Ausstellung erst nach einem Jahrzehnt wieder
in Deutschland veranstaltet werden. H. G ... tt

Der Jungdeutsche: Einzigartig in ihrer Auffas-
sung und wohl geeignet, dem Ausstellungsgedanken
neue Wege zu weisen, ist die Idee, die Professor
Jäckh der Ausstellung zugrunde legt. Der Aufbau
der Ausstellung gliedert sich in sieben Hauptgrup-
pen: Weltbild, Formung des Menschen, Beherrschung
der Stoffe und Kräfte, Bauen und Wohnen, Landes-
planung und Städtebau, Gestaltung des Staates und
Ordnung der Welt... Allerdings bleibt auch für Pro-
fessor Jäckh die Frage offen, ob es gelingt, die Per-
sönlichkeiten zu finden, die den ganzen Komplex
schöpferisch so gestalten, daß wirklich die „neue"
Zeit erfaßt wird. Ky.

Germania: Ihrem ganzen Anlageplan nach wird
die Ausstellung etwas Außergewöhnliches bieten.
Der Plan Professor Jäckhs sucht bewußt über den
bisher üblichen Typ der Ausstellung hinauszukom-
men... Es wird also hier, eigentlich zum erstenmal
in universeller Weise, versucht, die Struktur der
Jetztzeit als Ganzes und Organisches zu begreifen
und darzustellen. Dieser Idee entspricht auch die
enzyklopädische Darstellung der Ausstellung. Sie
faßt die Erscheinungsformen des Daseins als Le-
benseinheit, geht aus vom Menschen zur Menschheit
und läßt über aller Gestaltung wieder ein Weltbild
maßgebend sein. Wir wissen das hoch genug anzu-
schlagen; denn darin bekennt sich eine in den prak-
tischen Dingen des Lebens durchaus führende
Gruppe unverhohlen zu einem geistigen, ordnenden
Prinzip und läßt wieder über den rein sozialen, poli-
tischen, soziologischen und wirtschaftlichen Erschei-
nungsformen ein zusammenfassendes Ubergeordne-
tes gelten. Darin liegt — das ist nicht zu verkennen
— die endgültige Uberwindung eines blanken Mate-
rialismus. Heinrich Bachmann

Vossische Zeitung: Jäckh aber hat sein Thema
weiter und größer gefaßt. Er hat ein Programm ent-
worfen, das in Wahrheit hoher Beachtung wert ist.
Es könnte, richtig und mit Glück durchgehalten, zu
einer Veranstaltung führen, die weit über den Durch-
schnitt derartiger Unternehmungen hinausragte. Er
möchte wirklich die „neue Zeit" in ihrem Wesen und

Ausstellungsgelände für die Internationale Werk-
bund-Ausstellung „Die Neue Zeit", Köln 1932

Diese Skizze soll die Ausführungen von Professor Jäckh,
die in dem Bericht über die Vorstandssitzung in den Mit-
teilungen des Heftes vom 1. November niedergelegt sind,
näher erläutern. Es ist geplant, das Gelände des jetzigen
Vergnügungsparks nordöstlich vom Staatenhaus ////////// als
Ausstellungsgelände hinzuzunehmen. Der Vergnügungspark
soll über die Bahnlinie östlich des Ausstellungsgeländes
hinausgelegt werden. Südlich des eigentlichen Ausstellungs-
geländes, durch kurze Autobusfahrt im Pendelverkehr zu er-
reichen, liegt an der sogenannten Lunette das für eine
Siedlung in Aussicht genommene Gelände

ihren charakteristischen Erscheinungen erfassen und
sinnfällig darstellen. Also nicht nur Architektur und
Kunsthandwerk und was damit zusammenhängt
(wenn das auch alles sorgsam Berücksichtigung fin-
den wird) —, sondern dies eigentliche Arbeitsgebiet

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