Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

DOI Artikel:
Kollmann, Franz: Versuche zur technischen Formanalyse
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0733

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Schornstein des Dampfers „Hamburg'

Auch die geometrischen Grundformen, die
Le Corbusier — wiewohl ein wenig übertrie-
ben — preist, stehen dem Ingenieur unein-
geschränkter zu Gebote als dem Architekten.
Schiffsschornsteine sind meist riesige ellip-
tische Zylinder, freilich vor jeder Einförmig-
keit durch Perspektive und technische Zuta-
ten (Leiter, Sirenen, Plattform, Erkennungs-
ringe, Verspannungen) gesichert. Einzureihen
sind sie gemäß unseren einleitenden Defini-
tionen unter die reinen Körperformen; denn
es fehlt ihnen jene aktive Bestimmung, die
das „Organ" stets hat; sie sind gebaut nach
menschlichen Gesetzen (Saugzug, Luftwider-
stand, Proportion zum Schiffsrumpf).

Mast des Dampfers „Cap Arcona"
von der Hamburg-Südamerikanischen
Dampfschiffahrts-Gesellschaft

Organformen können bei gewissen großen
Einheiten zu Körperformen (Schiffsrumpf),
Körperformen ihrerseits unter bestimmten
Voraussetzungen zu Skelettformen werden.
Mäste, in kleinem Ausschnitt gewaltige
Röhren, werden in großem Gefüge mit Rahen
und Tauen zu einem nur mehr beschränkt
räumlichen Gerüst.

629
 
Annotationen