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Pfälzer Bote für Stadt und Land — 1868

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Nr. 116-129 (1. Oktober - 31. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43881#0516

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genannten Orten begann die Weinlese schon sehr früh, um die
Mitte des September, weßhalb jetzt schon Alles verkauft ist, da die
weinbedürftigen Wirthe sich schnell über das neue Gewächs her
machten, um ihren Gästen einstweilen etwas vorsetzen zu können.
Daher wurden auch sehr hohe Preise erzielt, so in EppUngeu
17 st., in Wölchrnaen 15, in Bobstadt 14 fl. per Eimer. Weiter
hinaus figuriren Schweigern mit beiläufig 1500 Eimern L 14 fl.,
Dainbach mit 400, Sachsenflur mit 1000, Oberschüpf mit 3000
und Königshofen mit 3000 Eimern zum gleichen Preise.
Beckstein wird trotz seiner kleinen Gemarkung über 3000
Eimer a 15—16 fl. im Preise producirt haben. Marbacher wurde
mit 18 fl. bezahlt, wer jetzt noch will, muß 20 hin legen. Gerlachs-
Heimer kostet 14 fl. 30 kr. bis 15 fl., Werbacher 12—13 fl. („von
dem" haben wir ein Fäßlein im Keller; wenn der Bote oder die
bad. Vettern einmal Boxberg pafiiren sollten, könnten sie ein Pröb
chcn davon verkosten). Der gleiche P>ws wird in Dittrgheim ver-
langt. In Distelhausen, Hochhausin und Jmpfingen wird 13 bis
14 fl. begehrt; das Gleiche in Kützbiunn und Zimmern; inLauda,
Oberlauda und Grünsfeld 14—15 fl. Euren gleich guten Wein
wie Marbach soll der würtlembergtsche Ort Margelsherm a. d. T.
liefern.
Im Allgemeinen wiegt der 68er 5—6 Grad weniger als
der 65er, also ca. 95—96 Grad, an Ouan'.ilät übertrifft er jedoch
diesen nm's Dreifache. Die Nachfrage geschieht nicht nach Wunsch.
Die Wirthe sorgen vielfach für die Gesundheit ihrer Gäste, rüdem
sie dem Neuen vorjährigen „Most" und „Aeppelbnff" in die N ppen
jagen, daß es kracht. Dian merkt's wohl, zahlt aber doch 7 bis
8 kr. für den Schoppen, geht vergnügt nach Haus und denkt:
der Daheim ist halt doch besser!
/X Von der Jaxt, 24. Oct. Da Sie noch nicht nutze
theilt haben, wer im II. Bezirk des Amts Boxberg, welcher Kraut-
heim und Umgegend umfaßt, in die Kreisversammlung gewählt
wurde, so therle ich Ihnen mit, daß auch bei der zweiten Wahl
am 17. Herr Sladtpfarrer Heintz von Krautheim mit großer Ma-
jorität gewählt wurde, nachdem Herr Decan Holler die Wieder-
annahme aus Gesundheitsrücksichten abgelehnt halte. Bekanntlich
wurde die erste Wahl angefochtm, weil Herr Notar und Bezirks-
rath Meixner aus Zerstreunna die Wahlzettel öffnete. Derselbe
Herr suchte einer Wahlbesprechung in seiner Eigenschaft als Be
zirksralh anzuwohnen, welches Vorhaben aber an der tactvollen Festig--,
keit der „Schwarzen" scheiterte. Das Nähere hierüber zu schildern
müssen mir den bctheiligten Herren selbst überlassen, da wir es
nicht sind, die gerne vom Hörensagen schreiben und „Formfehler"
machen, wie der Herr Bezirksrath.
Karlsruhe, 26. Okt. Schon seist mehreren Jahren hat der
schweizerische Bundesralh mit Rücksicht auf die Aufhebung aller
Brückengelder im Innern der Schweiz bei der Großh. Negierung
auch die Beseitigung des Brückerigeldes an den dem internationalen
Verkehr dienenden Nheinbrücken bei Laufenburg und Säckingen in
Anregung gebracht und dringend befürwortet. Dre desfalls einge-
leiteten Verhandlungen hatten auch zur Folge, daß das Brückengeld
an der Laufenburger Nyeinbrücke schon vom 1. Septbr. 1865 an
aufgehoben werden konnte, während das Br ckengeld an der Brücke
bei Säckingen noch forterhoben wird, weil man über die Bedingun-
gen der Aufhebung dieses Brückengeldes mit der Stadtgemeinde
Säckingen, ais der Eigenlhümerin der Brücke, sich nicht geeinigt"
hat. Wie wir vernehmen, ist nun in den jüngsten Tagen auch
eine Uebereinkunft mit der Stadt Säckingen zu Stande gebracht

würden, in Aolge deren die Erhebung des Brückengeldes in Säcktn-
gen vom 1 Januar k., I. an aufhören soll, wodurch an einem
weiteren nicht unwichtigen Rheinübergang eine immerhin lästige
Verkehrsstörung beseitigt wird. (Karlsr. Ztg.)
Norddeutscher Bund.
Dresden, 24. Dkt. In militärischen Kreisen wird die Zei-
tungsnachricht von einer bevorstehenden Ablösung der preußischen
Commandantur der Festung Königstein durch eine sächsische als
eine durchaus unbegründete bezeichnet.
Oesterreich.
Wien, 27. Okt. In der gestrigen Sitzung des Wehraus-
schusses hielt Hr. v. Beust eine bedeutungsvolle Rede zur Darle-
gung der Nothwendigkeit der Kriegsstärke vou 800,000 Mann, zu
deren Geheimhaltung sich die Ausschußmitglieder verpflichteten. Der
Ausschuß nahm die Anfangs stark bestrittene Kriegsstärke mit gro-
ßer Majorität an.
Ausland.
Koppenhagen, 24. Okt. Die Theilnehmer der schwedischen
Nordpot-Expedition sind aus Norwegen zurückgekehrt. Die
Expedition gelangte bis zum 81. 42 Breitegrad. Sturm, hohe
See und das Leckwerden des Schiffes verhinderten weiteres Vor-
dringen nach Norden.
Paris, 25. Okt. Der „Elendard" sagt, Dänemark habe eine
Depesche reoigrrt, enthaltend direkte Reclamation an Preußen wegen
Ausführung des Prager Friedens bezüglich Schleswig.
Paris, 26. Okt. Der „Armee-Moniteur" veröffentlicht ein
Dekret, wodurch jährlich 7800 Civilämter für solche Soldaten Vor-
behalten werden, die wiederholt Dienste genommen haben. Es ist
dies ein Ersatz für die Aufhebung des bisher in diesem Fall be-
zahlten Aufgelds.
Paris, 27. Oct. Der „Moniteur" veröffentlicht die Ernen-
nung von 42 Bataillonschefs und 6 Schwadronschefs der mobilen
Nationalgarde in oen Ostdepartements. — Die „France" erklärt
die Nachricht des „Elendard" von eurer nach Berlin gerichteten
dänischen Note wegen Nordschleswigs für unbegründet.
Madrid, 25. Okt. Der Ministerrath hat sich über ein Mani-
fest an die Nation geeinigt, das demnächst veröffentlicht werden
soll. — Der päpstliche Nuncius hat oen Wunsch ausgedrückt, gute
Beziehungen mtt der provisorischen Regierung zu unterhalten. —
Die Ju-ia von Sevilla hat vor ihrer Auflösung ein Manifest ver-
öffentlicht, das mit den Worten schließt: „Nieder mit der Bour-
bonischen Dynastie, direct oder indirect!"
Madrid, 26. Okt. Die Nachricht von der Anerkennung
Spaniens durch England, Frankreich und Portugal bestätigt sich.
Es werden Wahlvorbereitungen getroffen. Die Junta von Barce-
lona wird sich bald auflösen.
Madrid, 26. Okt. Das Volk hat auf dem Hi nrichtungs-
platz ein Schasfot verbrannt als Kundgebung gegen die Todesstrafe.
Neapel, 25. Okt. Admiral Farragut kehrt mit dem ameri-
kanischen Geschwader nach dreijährigem Aufenthalt in Europa nach
Amerika zurück. Ein neues amerikanisches Geschwader ist bereits
aus dem Weg nach dem Mittelmeer.
St. Petersburg, 23. Okt. Der Papst sandte der Peters-
burger Synode das Rundschreiben zu, welches er an die griechisch-
russischen Bckchöfe gerichtet hat. Die Synode bereitet eine Erwie-
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von L. Schweif in Hndetbrrg. — nvirnio.r .'M'.utcur: I. M. Flasch»».
 
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