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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 4.1929

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13710#0655

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MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Anschrift der Geschäftsstelle: Berlin SW 48, Reckendorfhaus, Hedemannstr. 24
Fernsprecher Sammelnummer F 5 Bergmann 8400 / Postscheckkonto Berlin 15387

15. OKTOBER 1929

Wir entnehmen dem Tätigkeitsbericht des Öster-
reichischen Werkbundes für das Jahr 1929 die fol-
genden Ausführungen über die Tagung des
Deutschen Werkbundes in Wien 1930:

„Der österreichische Werkbund plant anläßlich der
Tagung einige großangelegte Veranstaltungen. Als
Hauptprogrammpunkt wurde die Erbauung einer
Werkbundsiedlung auf Grund des Wohnbauprogram-
mes der Gemeinde Wien gewählt. Unseren dahin-
gehenden Bestrebungen bringt die Gemeinde Wien
großes Verständnis entgegen, und so ist dieser Plan
grundsätzlich sichergestellt.

Im Österreichischen Museum wird durch Hinzuzie-
hung des großen Teppichsaals und des Gartens die
Ausstellungsmöglichkeit bedeutend erweitert, so
daß Industrie, Gewerbe, Kunstgewerbe und Mode,
die wichtigsten Zweige österreichischen Schaffens,
voll zur Geltung kommen werden.

Die Ehrung Otto Wagners soll, falls das Denkmal
bis zum Zeitpunkt der Tagung fertiggestellt ist,
durch die feierliche Enthüllung begangen werden.
Die Anwesenheit des Deutschen Werkbundes in
Wien wird viel zur Stärkung unserer Position beitra-
gen, insbesondere dann, wenn wir trotz der kurzen
Zeit Vorbildliches zeigen können."

Am Freitag, dem 18. Oktober, findet in der Han-
delskammer Stuttgart die 9. ordentliche Mitglie-
derversammlung der Württembergischen
Arbeitsgemeischaft des Deutschen
Werkbundes statt.

Um Ostfriesland kennen zu lernen und zugleich
den dortigen Werkbündlern einen Besuch abzustat-
ten, hatte die Ortsgruppe Bremen des
Deutschen Werkbunds für Sonntag, den 22.
September, zu einer Studienfahrt nach Leer und
Emden aufgerufen, die dank der Vorbereitung der
Geschäftsstelle und des Leiters der Malerfachschule,
Herrn Lindemann in Leer, einen für alle Teilnehmer
hochbefriedigenden Verlauf nahm. Das erste Ziel
war Leer, wo zunächst die neuen Viehmarktanlagen
besucht wurden, die heute die größten und best-
eingerichteten in ganz Deutschland sind.

In der Haneburg, einem alten Schloß friesischer
Geschlechter, das heute als Heimatmuseum dient,
wurde dann eine Gedächtnisausstellung für den
Kunstschmied Dietrich Franke eröffnet. Mit dem
Kraftwagen fuhren die Teilnehmer darauf nach Wies-
moor. Mit diesem Namen verknüpft der Norddeutsche
seit Jahren das Großkraftwerk im Moor. Der ganze
Nordwesten von der holländischen Grenze bis zur
Weser wird von hier mit Elektrizität versorgt. In
Emden erfolgte eine Besichtigung des alten Stadt-
kerns, und unter Führung des Stadtbaurates auch
eine solche der neueren Stadtteile.

Welches Mitglied kann uns eine Firma empfehlen,
die praktische und gute Wasserverdunster für Heiz-
körper in Metall oder Keramik anfertigt?

Von unseren Mitgliedern

Im engeren Wettbewerb für ein Sanatorium für
Nervenkranke nebst Arzthaus des Dr. Schauss,
Berlin, hat der Architekt Benno Franz Moebus,
Berlin, den 1. Preis erhalten und die Ausführung
übertragen bekommen.

Architekt Dr. Karl Schweizer, Stuttgart, hat
bei einem engeren Wettbewerb um die Schule in
Rudersberg unter 18 eingeladenen Architekten den
1. Preis erworben.

Bei dem internationalen Fotografen - Wettstreit
1929, veranstaltet vom Weltbund der Kulturträger,
erhielt Hoffotograf Julius Söhn, Düsseldorf, für
seine eingereichten Industrie-Lichtbilder die Goldene
Medaille.

In der Ortsgruppe Bamberg des Vereins Deutscher
Ingenieure spricht am 26. Oktober L. R. Spitzen-
pfeil, Kulmbach, über „Maß und Zahl in der Bau-
kunst". •

Wettbewerbe

Großer Staatspreis 1929. Die Preußische
Akademie der Künste schreibt mit Frist bis zum
7. Dezember 1929 den Großen Staatspreis für Ar-
chitekten aus. Zugelassen sind Architekten preußi-
scher Staatsangehörigkeit, die am Tage der Ein-
lieferung der Wettbewerbsarbeiten noch nicht das
30. Lebensjahr überschritten haben. Die Höhe des
Staatspreises ist 3300 RM. Verlangt werden selb-
ständig durchgeführte Entwürfe von größeren Bau-
ten, die ausgeführt oder für die Ausführung ge-
dacht sind.

Die Firma Norbert Langer & Söhne, Tischzeug-
fabrik in Deutsch-Liebau, Mähren (Tschechoslowa-
kei), veranstaltet einen Wettbewerb zur Er-
langung von künstlerischen Entwürfen
für Leinen-, Baumwoll- und Kunstsei-
den-Tischgedecke und setzt hierfür folgende
Preise aus: 1. Preis 5000 Kronen, 2. Preis 2500
Kronen, 3. Preis 1500 Kronen, ferner 3 Trostpreise
zu je 1000 Kronen tchechischer Währung. Die
Firma behält sich weiter das Recht vor, nichtprämi-
ierte Entwürfe nach Wahl zum Preise von 800 Kro-
nen anzukaufen. Zur Teilnahme an diesem Wettbe-
werb sind nur Künstler und Kunstschüler berechtigt.
Diie Entwürfe sind im Original bis spätestens 15.
November 1929, 12 Uhr mittags, an das österreichi-
sche Museum für Kunst und Industrie in Wien post-
frei einzusenden. Preisrichter: Hofrat Dr. August
Schestag, Direktor des österreichischen Museums
für Kunst und Industrie in Wien, Oberbaurat Profes-
sor Dr. Josef Hoffmann, Wien, Professor Eduard
Wimmer, Wien, Kommerzialrat Emanuel Braun, Chef
der Firma E. Braun & Co., Berlin-Wien, Alois Klein,
Karlsbad, Kommerzialrat Adolf Langer, Chef der
Firma Norbert Langer & Söhne, Deutsch-Liebau. Die
Bedingungen sind durch die Firma Norbert Langer
& Söhne zu erfahren.
 
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