DOI Artikel:
Galland, Georg: Der Neubau der Berliner Kunsthochschulen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0063
Wertin, 15. Wovernöer 1902.
VIII. Jahrgang.
Wummer 4.
UotiMcheil.
ver Neubau tlerverliner I^unslbochschuien
n der üblichen geräuschvollen weise hat sich die feierliche Eröffnung
der neuen akademischen Hochschulen auf Charlottenburger Terrain
Anfang November vollzogen. Der Anfang einer neuen Epoche für
das Berliner Aunstleben ist damit natürlich nicht heraufbeschworen, denn
der Schauplatz künstlerischer Thaten liegt bekanntlich wo anders als da,
wo jungen Aunstbeflissenen von wohlmeinenden Lehrern das Nothwendige
des Faches beigebracht wird. An echter rexräsentabler würde der Außen-
erscheinung hat der Neubau der Firma Rayser öc von Großheim, nach der
Meinung der Unbetheiligten, keinerlei Vorzug gegen das alte Gebäude,
das mit seinen einfachen Linien vornehmer wirkte, als diese zerhackte an-
spruchsvolle Fassadenflucht der Anlage an der Hardenbergstraße, als deren
Hauptfront mit der lateinischen Inschrift ^Liuäiouäas ^rtibu8 lluvontutich
in der sich die Charakteristik des Gebäudes an der Vorderseite nahezu er-
schöpft. Es ist dort bei aller Aermlichkeit außen und innen zweifellos niehr
vom „Geist der Zeit" zum Ausdruck gekommen, als in dieser kostspieligen
Uebung im Stil der Sxätrenaissance mit Ruppel- und Thurmspitzen, rothen
steilen Ziegeldächern und geschmückten Tempelgiebeln. Bevorzugt war früher
zumal die Lage des Akademiegebäudes an historisch geweihter Stätte, neben
dem Friedrichsdenkmal von Rauch, gegenüber dem berühmten wilhelminischen
Schlosse Schinkels: hier, am Eingang der „Linden" durfte die Akademie an
allen glänzenden Geschehnissen des Ortes hervorragend theilnehmen. Nur
LelnckiM M ituim und Wnngewerbe.
Organ für die Interessen aller Kildrnden Künstler.
Herausgeber: Pros. llr. lleorg llallanä, Lharlottenburg.
relephon Amt Lbarlottenburg, No. 1085.
krrchemt am !. unci iS. äer Monats. Abonnement pro OuartsI 2 Mk. — 2 Xr. 40 hr. (bei ciirekter
2usenciung 2,Z0 Mk. — 2 Xr. SO lZr.) bei allen öuchhanälungen unä Postämtern, (postreitungs.-preisliste
No. 4504.) kinrelnummer 40 Pf. — 50 hr.
Inrertionspreis lür äie äreigerpaltene Millimeterreile 20 pk. — 25 IZr.
Verlag von (j. hanwit? llächtolger, Berlin SW. ((8, Friedrichstraße (6.
Inhalt: Der Neubau der Berliner Kunsthochschulen, von G. G. — Licht
und Farbe als Ausdrucksmittel der Architektur neuer Richtung (Schluß), von
Gustav Ebe. — Eine Darmstädter Erinnerung, von Alfred Gold. — Dresdener
Bries, von L. Haenel. — Berliner Aunstschau. von Haul wa rucke und
G. G. — Unsere Abbildung: „Medusenkops". Nach einem Relies von Franz
Metzner.
VIII. Jahrgang.
Wummer 4.
UotiMcheil.
ver Neubau tlerverliner I^unslbochschuien
n der üblichen geräuschvollen weise hat sich die feierliche Eröffnung
der neuen akademischen Hochschulen auf Charlottenburger Terrain
Anfang November vollzogen. Der Anfang einer neuen Epoche für
das Berliner Aunstleben ist damit natürlich nicht heraufbeschworen, denn
der Schauplatz künstlerischer Thaten liegt bekanntlich wo anders als da,
wo jungen Aunstbeflissenen von wohlmeinenden Lehrern das Nothwendige
des Faches beigebracht wird. An echter rexräsentabler würde der Außen-
erscheinung hat der Neubau der Firma Rayser öc von Großheim, nach der
Meinung der Unbetheiligten, keinerlei Vorzug gegen das alte Gebäude,
das mit seinen einfachen Linien vornehmer wirkte, als diese zerhackte an-
spruchsvolle Fassadenflucht der Anlage an der Hardenbergstraße, als deren
Hauptfront mit der lateinischen Inschrift ^Liuäiouäas ^rtibu8 lluvontutich
in der sich die Charakteristik des Gebäudes an der Vorderseite nahezu er-
schöpft. Es ist dort bei aller Aermlichkeit außen und innen zweifellos niehr
vom „Geist der Zeit" zum Ausdruck gekommen, als in dieser kostspieligen
Uebung im Stil der Sxätrenaissance mit Ruppel- und Thurmspitzen, rothen
steilen Ziegeldächern und geschmückten Tempelgiebeln. Bevorzugt war früher
zumal die Lage des Akademiegebäudes an historisch geweihter Stätte, neben
dem Friedrichsdenkmal von Rauch, gegenüber dem berühmten wilhelminischen
Schlosse Schinkels: hier, am Eingang der „Linden" durfte die Akademie an
allen glänzenden Geschehnissen des Ortes hervorragend theilnehmen. Nur
LelnckiM M ituim und Wnngewerbe.
Organ für die Interessen aller Kildrnden Künstler.
Herausgeber: Pros. llr. lleorg llallanä, Lharlottenburg.
relephon Amt Lbarlottenburg, No. 1085.
krrchemt am !. unci iS. äer Monats. Abonnement pro OuartsI 2 Mk. — 2 Xr. 40 hr. (bei ciirekter
2usenciung 2,Z0 Mk. — 2 Xr. SO lZr.) bei allen öuchhanälungen unä Postämtern, (postreitungs.-preisliste
No. 4504.) kinrelnummer 40 Pf. — 50 hr.
Inrertionspreis lür äie äreigerpaltene Millimeterreile 20 pk. — 25 IZr.
Verlag von (j. hanwit? llächtolger, Berlin SW. ((8, Friedrichstraße (6.
Inhalt: Der Neubau der Berliner Kunsthochschulen, von G. G. — Licht
und Farbe als Ausdrucksmittel der Architektur neuer Richtung (Schluß), von
Gustav Ebe. — Eine Darmstädter Erinnerung, von Alfred Gold. — Dresdener
Bries, von L. Haenel. — Berliner Aunstschau. von Haul wa rucke und
G. G. — Unsere Abbildung: „Medusenkops". Nach einem Relies von Franz
Metzner.