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Gagliardi, Ernesto: San Gimignano delle belle torri!
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0171
Wummer 10-
Werkin, 15. Iseöruar 1903.
VIII. Jahrgang.
LeikckrM Mr iWrt «n<> Wnrtgewerbe
Organ für die Interessen aller DUdenden Künstler.
egen der Unzahl seiner schlanken und doch so mächtigen Thürme
ist San Gimignano das Städtchen, das inmitten der Bergwildniß
des Val d'Elsa so viele herrliche Paläste aus dem ss. und (2. Jahrhundert
aufweist, wie selbst in Italien wenige Städte, ein Ziel, wie es sich kein
schönheitskundiger Wanderer lohnender stecken kann.
Von der architektonischen Bedeutung dieser geschichtsgeweihten Stätte
will ich jedoch hier ebensowenig reden, wie von ihrer unvergleichlichen
Landschaft, hier soll nur von einigen der vielen Meisterwerke der Malerei
die Bede sein, die schon allein genügen würden, um diese Kunstwällfahrt
unvergeßlich zu gestalten. Den gewaltigsten, nachhaltigsten Eindruck übte
auf mich die große Kirche Sant'Agostino — ursprünglich eine Basilika des
heiligen Augustinus — aus. Ich trat ganz unvorbereitet ein und stand
sofort im Bann der kunstgeweihten Umgebung, ganz in der Gewalt der
großen Vergangenheit, von der Alles dort mit unwiderstehlicher Bered-
samkeit spricht. Es ist ein ungeheurer, einschiffiger Raum mit Balken-
bedachung, der allein eine gute bsälfte der so liebenswürdigen Bevölkerung
von San Gimignano — an (0 000 Einwohner —- bequem aufnehmen könnte.
Der Lsauptschmuck dieses sonst verwahrlosten Gotteshauses ist der Ehor,
den der Meisterpmsel von Benozzo Gozzoli mit der sagenhaften Lebens-
geschichte des -heiligen Agostino geschmückt hat. Der Lebenslauf dieses
unerschöpflichen Bornes kirchlicher Gelehrsamkeit wird uns ziemlich
Erscheint sm 1. und IS. des Monats. Abonnement pro Ouarlai 2 Mk. — 2 Ar. 40 Ar. (bei direkter
Zusendung 2,ZV Mk. — 2 Ar. SS Ar.) bei alten Luchbandlnngen und Postämtern, (postreitungs-preisiiste
t!o. 44Sb.) Linreinummer 4ö Pf. — ZS Ar.
Verlag von ch fienrwitr Nachfolger, Berlin SW. Friedrichstraße (6.
Herausgeber: prok. l)r. lleorg gallanci, Lharlottcnburg.
iletepbon Amt Lbrrlottenburg, No. I0SZ.
Inhalt: ViiuiAug.no Zolls bollo torri!" von E. Gagliardi. —
Raphael Schuster - woldans Deckengemälde in Berlin. Von A. ch eilmeyer. —
Deutschland und die Weltausstellung in St. Louis. — Dresdener Kunstbrief. Von
Erich chaenel. — Münchener Kunstbrief. von Leopold Gustav. — Berliner
Kunstschau. von Paul warncke. In eigener Sache (zum Fall R. Benas),
von G. G. — Unsere Abbildung: Fragment eines Deckengemäldes in Berlin,
von Raphael Schuster - w old au.
UutizcntlM. -
San gimignano stelle belle tom!"
Von L. Gagliardi, Berlin.
Werkin, 15. Iseöruar 1903.
VIII. Jahrgang.
LeikckrM Mr iWrt «n<> Wnrtgewerbe
Organ für die Interessen aller DUdenden Künstler.
egen der Unzahl seiner schlanken und doch so mächtigen Thürme
ist San Gimignano das Städtchen, das inmitten der Bergwildniß
des Val d'Elsa so viele herrliche Paläste aus dem ss. und (2. Jahrhundert
aufweist, wie selbst in Italien wenige Städte, ein Ziel, wie es sich kein
schönheitskundiger Wanderer lohnender stecken kann.
Von der architektonischen Bedeutung dieser geschichtsgeweihten Stätte
will ich jedoch hier ebensowenig reden, wie von ihrer unvergleichlichen
Landschaft, hier soll nur von einigen der vielen Meisterwerke der Malerei
die Bede sein, die schon allein genügen würden, um diese Kunstwällfahrt
unvergeßlich zu gestalten. Den gewaltigsten, nachhaltigsten Eindruck übte
auf mich die große Kirche Sant'Agostino — ursprünglich eine Basilika des
heiligen Augustinus — aus. Ich trat ganz unvorbereitet ein und stand
sofort im Bann der kunstgeweihten Umgebung, ganz in der Gewalt der
großen Vergangenheit, von der Alles dort mit unwiderstehlicher Bered-
samkeit spricht. Es ist ein ungeheurer, einschiffiger Raum mit Balken-
bedachung, der allein eine gute bsälfte der so liebenswürdigen Bevölkerung
von San Gimignano — an (0 000 Einwohner —- bequem aufnehmen könnte.
Der Lsauptschmuck dieses sonst verwahrlosten Gotteshauses ist der Ehor,
den der Meisterpmsel von Benozzo Gozzoli mit der sagenhaften Lebens-
geschichte des -heiligen Agostino geschmückt hat. Der Lebenslauf dieses
unerschöpflichen Bornes kirchlicher Gelehrsamkeit wird uns ziemlich
Erscheint sm 1. und IS. des Monats. Abonnement pro Ouarlai 2 Mk. — 2 Ar. 40 Ar. (bei direkter
Zusendung 2,ZV Mk. — 2 Ar. SS Ar.) bei alten Luchbandlnngen und Postämtern, (postreitungs-preisiiste
t!o. 44Sb.) Linreinummer 4ö Pf. — ZS Ar.
Verlag von ch fienrwitr Nachfolger, Berlin SW. Friedrichstraße (6.
Herausgeber: prok. l)r. lleorg gallanci, Lharlottcnburg.
iletepbon Amt Lbrrlottenburg, No. I0SZ.
Inhalt: ViiuiAug.no Zolls bollo torri!" von E. Gagliardi. —
Raphael Schuster - woldans Deckengemälde in Berlin. Von A. ch eilmeyer. —
Deutschland und die Weltausstellung in St. Louis. — Dresdener Kunstbrief. Von
Erich chaenel. — Münchener Kunstbrief. von Leopold Gustav. — Berliner
Kunstschau. von Paul warncke. In eigener Sache (zum Fall R. Benas),
von G. G. — Unsere Abbildung: Fragment eines Deckengemäldes in Berlin,
von Raphael Schuster - w old au.
UutizcntlM. -
San gimignano stelle belle tom!"
Von L. Gagliardi, Berlin.