DOI Artikel:
Esswein, Hermann; Neumann, Ernst: Der Kulturwerth der modernen künstlerischen Bestrebungen, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0387
Wummer 22.
Merlin, 15. August 1903.
VIII. Jahrgang
LeitrckrM M liunsi und ttunngetv'erbe.
Organ für die Interessen aller Sildenden Künstler.
(Schluß.)
er Verlauf der impressionistischen Bewegung vollzog sich genau nach
dem angedeuteten psychologischen Gesetze. Das absolute Problem,
an welchem sich der Künstler jetzt zu messen hatte, war nicht mehr das
Problem der absoluten wirklichkeitstreue, sondern das des Lichtes. Der
impressionistische Zutransigeant hätte am liebsten die Sonne selbst auf die
Leinwand gebracht. Das Licht malen lautete die ultra-impressionistische
Parole, die ideale Forderung, zu deren Einlösung auch die genialste Be-
gabung und die routinirteste Technik nie ausreichen werden, was die
Lsochstrebenden, welche diese Parole ausgaben, vergaßen, war der Umstand,
daß das Sonnenlicht im Zusammentreffen mit den Umrissen und Formen
der Dinge an ihnen eine destruktive, auflöseude Wirkung ausübt, deren
Rückwirkung für die Thätigkeit des impressionistisch arbeitenden Künstlers
in einer Benachtheiligung der formal-zeichnerischen Elemente seiner
Kunst besteht. Ze konsequenter der Impressionist auf das Problem der
Lichtmalerei einging, um so mehr zerrann ihm alles Formale zwischen den
Fingern, um so weniger konnte es ihm gelingen, mehr zu geben als
problematische Lichtstudien. Fand er als Fanatiker des Lichtproblems nicht
bei Zeiten den Zugang zu einer gleich unten zu erwähnenden fruchtbaren
und weiterführenden Lrkenntniß, so blieb ihm ein gleich zweifelhafter
Herausgeber: Prof. l)r. lleorg llallancl, Lharlottenburg.
Telephon Amt Lharlottenburg, No. 1VZZ.
erscheint am I. unä 15. äes Monats. Abonnement pro Ouartsl 2 Mk. — 2 Kr. 4» k)r. (bei äirekter
Zusendung 2,50 Mk. — 2 Kr. SO I>r.) bei allen Luchhanälungen unä Postämtern, (postreitungs-preislirte
No. 445b.) Linrelnummer 40 ?l. — 50 Hr.
lnsertionspreis lür äie äreigespaltene NonpareiNereile 20 pl. — 25 fir.
Verlag von ch stauMt? llachtolger, Berlin SW. H8, Friedrichstraße ^6.
Anstatt: Der Kulturwerth der modernen künstlerischen Bestrebungen (Schluß),
von Permann Lßwein und Ernst Neumann. — Große Berliner Kunst-
ausstellung ^goz. V. Plastik, von M. Rapsiber. — Paris: Der Salon der
,chrtist68 (II). von Karl Lugen Schmidt. — München: Die Aus-
stellung im Glaspalast ^yoz (II). von Leopold Gustav. — Unsere Ab-
bildung: Max Zaexer, Grunewaldlandschaft (Aquarell).
--— Uottzentheil.---
Der llulturwertii ger mogemen künllleriscsten
öellrebuiMn.
Von perruauu Eßweiu und Ernst Reumauu.
Merlin, 15. August 1903.
VIII. Jahrgang
LeitrckrM M liunsi und ttunngetv'erbe.
Organ für die Interessen aller Sildenden Künstler.
(Schluß.)
er Verlauf der impressionistischen Bewegung vollzog sich genau nach
dem angedeuteten psychologischen Gesetze. Das absolute Problem,
an welchem sich der Künstler jetzt zu messen hatte, war nicht mehr das
Problem der absoluten wirklichkeitstreue, sondern das des Lichtes. Der
impressionistische Zutransigeant hätte am liebsten die Sonne selbst auf die
Leinwand gebracht. Das Licht malen lautete die ultra-impressionistische
Parole, die ideale Forderung, zu deren Einlösung auch die genialste Be-
gabung und die routinirteste Technik nie ausreichen werden, was die
Lsochstrebenden, welche diese Parole ausgaben, vergaßen, war der Umstand,
daß das Sonnenlicht im Zusammentreffen mit den Umrissen und Formen
der Dinge an ihnen eine destruktive, auflöseude Wirkung ausübt, deren
Rückwirkung für die Thätigkeit des impressionistisch arbeitenden Künstlers
in einer Benachtheiligung der formal-zeichnerischen Elemente seiner
Kunst besteht. Ze konsequenter der Impressionist auf das Problem der
Lichtmalerei einging, um so mehr zerrann ihm alles Formale zwischen den
Fingern, um so weniger konnte es ihm gelingen, mehr zu geben als
problematische Lichtstudien. Fand er als Fanatiker des Lichtproblems nicht
bei Zeiten den Zugang zu einer gleich unten zu erwähnenden fruchtbaren
und weiterführenden Lrkenntniß, so blieb ihm ein gleich zweifelhafter
Herausgeber: Prof. l)r. lleorg llallancl, Lharlottenburg.
Telephon Amt Lharlottenburg, No. 1VZZ.
erscheint am I. unä 15. äes Monats. Abonnement pro Ouartsl 2 Mk. — 2 Kr. 4» k)r. (bei äirekter
Zusendung 2,50 Mk. — 2 Kr. SO I>r.) bei allen Luchhanälungen unä Postämtern, (postreitungs-preislirte
No. 445b.) Linrelnummer 40 ?l. — 50 Hr.
lnsertionspreis lür äie äreigespaltene NonpareiNereile 20 pl. — 25 fir.
Verlag von ch stauMt? llachtolger, Berlin SW. H8, Friedrichstraße ^6.
Anstatt: Der Kulturwerth der modernen künstlerischen Bestrebungen (Schluß),
von Permann Lßwein und Ernst Neumann. — Große Berliner Kunst-
ausstellung ^goz. V. Plastik, von M. Rapsiber. — Paris: Der Salon der
,chrtist68 (II). von Karl Lugen Schmidt. — München: Die Aus-
stellung im Glaspalast ^yoz (II). von Leopold Gustav. — Unsere Ab-
bildung: Max Zaexer, Grunewaldlandschaft (Aquarell).
--— Uottzentheil.---
Der llulturwertii ger mogemen künllleriscsten
öellrebuiMn.
Von perruauu Eßweiu und Ernst Reumauu.