DOI Artikel:
Niessen, Johannes: Düsseldorfer Zukunftspläne
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0117
Werkin, 1. Januar 1903.
VIII. Jahrgang.
Kummer 7.
LelttckM kill' bunn untl Itunrlgewerbe
Organ für die Interessen aller HUdenden Künstler.
Herausgeber: Prof. l)r. 6eorg llallanä, Lharlottenburg.
Lelepkon Nml Lhai-Iottenburg, No. I0SZ.
erscheint sm l. unä IS. <tes Monats. Nbonnement pro Ousrtal 2 Mk. — 2 Kr. 40 !)r. (bei äirekler
2usenclung 2,Z0 Mk. — 2 Xr. KV Nr.) bei alten kuchhsnätungen unä Postämtern, (postrettungs-preisliste
No. 445S.) ktnretnummer 40 pk. — 50 hr.
lnsertionspretr tür clte äreigespattene Mttlimeterreite 20 ?t. — 25 yr.
Verlag von ss f)2rrevit2 llächfolger, Berlin SN). H8, Friedrichstraße ;e.
I.
Düsseldorfer Ausstellung ist vorüber. Sie war in der Hauptsache
eine glänzende Heerschau über die industriellen Kräfte des Westens.
Man sah dort lebende Lisenungethüme, die schwersten Massen
bewältigt, zu in ihrem Sinne schönen Formen gestaltet, vom menschlichen
Geiste in's Lieben gerufen, beseelt und ihm unterthänig. In die weitesten
Kreise der Bevölkerung wurde eine Ahnung davon getragen, daß hier in
wenigen Jahrzehnten ein neuer Kulturfaktor erwachsen sei, ein Märchen
sich enthüllte, dessen Geheimnisse, nur wenigen bisher erschlossen, mitten
unter ihnen verborgen gewesen waren. Im Surren der kreisenden Näder,
im Zischen des Dampfes der Ventile, im Stoßen und Stampfen der Kolben
klang eine gleichmäßige, nicht leicht verständliche, aber doch anheimelnde
Melodie in das Ghr des Laien, der diese Wunder schaute. Ls ward in
Düsseldorf „die Aesthetik des konstruktiven Prinzips" vor aller Augen
geführt; sie siegte allenthalben — und das ist die wichtigste Seite des
großen Erfolges — allenthalben in den breitesten Schichten des Volkes:
Die Weltmachtstellung der deutschen Industrie, ihre Leistungsfähigkeit und
ihre feste Wurzel im heimischen Boden sollten zur Schau gebracht werden.
Das gelang; sie errang die höchste Anerkennung der Welt, sie erregte
Staunen und Bewunderung. Aber mehr noch, viel mehr; sie kam dem
Verständniß des Volkes näher und eroberte sich einen splatz in dem für
nationaleLrrungenschaftenundGroßthatensoempfänglichenHerzendesvolkes.
Anhalt: Düsseldorfer Zukunftspläne (I). von I. ). Ni eßen. — Die
soziale Aufgabe unserer Kunstgewerbevereine (Schluß). Von R. Rücklin. —
Zur wiener Stadtmuseumsfrage. — Dresdener Kunstbrief. Von L. Haenel. —
Münchener Kunftbericht. von Leopold Gustav. — Unsere Bilder: u West-
fälischer Landweg im Gklober von Vlof I ernb erg. 2. „Luten" von Adolf Lins.
Mittagsstille von Wilhelm Fritzel.
---—- UotiMtheil. --
VUelstotter Lukunlttpläne
Don I. I. Nießen, Göln.
VIII. Jahrgang.
Kummer 7.
LelttckM kill' bunn untl Itunrlgewerbe
Organ für die Interessen aller HUdenden Künstler.
Herausgeber: Prof. l)r. 6eorg llallanä, Lharlottenburg.
Lelepkon Nml Lhai-Iottenburg, No. I0SZ.
erscheint sm l. unä IS. <tes Monats. Nbonnement pro Ousrtal 2 Mk. — 2 Kr. 40 !)r. (bei äirekler
2usenclung 2,Z0 Mk. — 2 Xr. KV Nr.) bei alten kuchhsnätungen unä Postämtern, (postrettungs-preisliste
No. 445S.) ktnretnummer 40 pk. — 50 hr.
lnsertionspretr tür clte äreigespattene Mttlimeterreite 20 ?t. — 25 yr.
Verlag von ss f)2rrevit2 llächfolger, Berlin SN). H8, Friedrichstraße ;e.
I.
Düsseldorfer Ausstellung ist vorüber. Sie war in der Hauptsache
eine glänzende Heerschau über die industriellen Kräfte des Westens.
Man sah dort lebende Lisenungethüme, die schwersten Massen
bewältigt, zu in ihrem Sinne schönen Formen gestaltet, vom menschlichen
Geiste in's Lieben gerufen, beseelt und ihm unterthänig. In die weitesten
Kreise der Bevölkerung wurde eine Ahnung davon getragen, daß hier in
wenigen Jahrzehnten ein neuer Kulturfaktor erwachsen sei, ein Märchen
sich enthüllte, dessen Geheimnisse, nur wenigen bisher erschlossen, mitten
unter ihnen verborgen gewesen waren. Im Surren der kreisenden Näder,
im Zischen des Dampfes der Ventile, im Stoßen und Stampfen der Kolben
klang eine gleichmäßige, nicht leicht verständliche, aber doch anheimelnde
Melodie in das Ghr des Laien, der diese Wunder schaute. Ls ward in
Düsseldorf „die Aesthetik des konstruktiven Prinzips" vor aller Augen
geführt; sie siegte allenthalben — und das ist die wichtigste Seite des
großen Erfolges — allenthalben in den breitesten Schichten des Volkes:
Die Weltmachtstellung der deutschen Industrie, ihre Leistungsfähigkeit und
ihre feste Wurzel im heimischen Boden sollten zur Schau gebracht werden.
Das gelang; sie errang die höchste Anerkennung der Welt, sie erregte
Staunen und Bewunderung. Aber mehr noch, viel mehr; sie kam dem
Verständniß des Volkes näher und eroberte sich einen splatz in dem für
nationaleLrrungenschaftenundGroßthatensoempfänglichenHerzendesvolkes.
Anhalt: Düsseldorfer Zukunftspläne (I). von I. ). Ni eßen. — Die
soziale Aufgabe unserer Kunstgewerbevereine (Schluß). Von R. Rücklin. —
Zur wiener Stadtmuseumsfrage. — Dresdener Kunstbrief. Von L. Haenel. —
Münchener Kunftbericht. von Leopold Gustav. — Unsere Bilder: u West-
fälischer Landweg im Gklober von Vlof I ernb erg. 2. „Luten" von Adolf Lins.
Mittagsstille von Wilhelm Fritzel.
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Don I. I. Nießen, Göln.