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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Esswein, Hermann; Neumann, Ernst: Die Beeinflussung des Künstlers und die Kritik [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0207

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Wummer 12.

Merlin, 15. Marz 1903.

Vlll. Jahrgang


LeittcbrM kür yuim unü ^«nttgewerbe.
Organ für -re Interessen aller Kildenden Künstler.

erschein! am I. unä !S. äe; Monat;. Abonnement pro guartal 2 Mk. — 2 Kr. 4S hr. (bei äirekler
2usenäung 2,50 Mk. — 2 Kr. 80 fjr.) bei alten kuchbanäiungen unä Postämtern, (postreitungs-preisüsle
No. 445b.) kinrelnummer 40 Pt. — 50 fir.
Insertionsprei; lür äie äreigespaltene NonpareMereile 20 ?I. — 25 Hr.
Verlag von harrvvitr Nachfolger, Berlin SW. §8, Friedrichstraße (6.

Herausgeber: Pros. Nr. 6eorg llailancl, Lharlottenburg.
Telephon Nmt Lharlottenburg, No. 1085.

Inhalt: Die Beeinflussung des Künstlers und die Kritik, von Hermann
Eßwein und Ernst Neumann. — Die Entwicklung des Impressionismus (Schluß),
von Paul Wilhelm. —- Dresdner Kunstbrief, von Erich Haenel. - Frank-
furt a. M.: Kunstbrief, von rr. — Münchener Brief, von Leopold Gustav.
— Berliner Kunstschau, von G. G. — Unsere Abbildung: Emil Holarek
„Ein Traum", Schlußblatt aus einem Zyklus von Federzeichnungen.
--Uotizrncheil.--

Neigung des Deutschen, ausländisches Lrzeugniß über inländisches
zu stellen, sein oft kritikloser Glaube an die Vorzüge der impor-
tirten vor der eigenen materiellen und geistigen Produktion, hat bei uns
einen gewissen Kultus fremder Maare und fremden Geistes erzeugt, Ver-
schon oft den Deutschen vorgeworfen und als Ausfluß eines beklagens-
werthen Mangels an Selbstbewußtsein und eigennationaler Entwicklungs-
kraft getadelt wurde, viele dieser Tadler haben jedoch durch derlei vor-
würfe der Nation, trotz ihres wohlmeinenden Standpunktes, Unrecht ge-
than, indem sie von der Ligenkraft des als Nation in sich abgeschlossenen
Volkes die Hervorbringung von Kulturwerthen verlangten, die ja doch
nur auf der Basis eines internationalen Austausches kulturbildender An-
regungen gewonnen werden können. Darum sind auch Kulturwerthe, die
aus diesem internationalen Mutterboden heroorgehen, niemals Sonderbesitz
einer einzelnen Nation, sondern stets Gemeingut der gesummten zivilisirten
Menschheit.
von dem hiermit fixirten Standpunkte aus ist der in Deutschland
von je heimische Kultus des Fremdländischen weder bedingungslos zu
billigen, noch bedingungslos zu verdammen, und auch hier gilt das Sprich-
wort: „DistluZusuäuiu 68t luter et luter." — Denn es ist ein Unterschied,
ob man die solidere, wenn auch theurere ausländische Maare dein billigen
einheimischen Schund vorzieht, ob man weittragende kulturfruchtbare

Vie keeinllussung üe§ Künstlers unll Sie Kritik
von Hermann Lßwein und Ernst Neumann.
 
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