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Rapsilber, Maximilian: Die Kunst im kaufmännischen Verkehr
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0333
Wummer19.
Wertin, 1. Juli 1903.
VIII. Jahrgang
LettrckM kür fiunrt mü kZiinztgtwer-r.
Organ für die Interessen aller Hildenden Künstler.
^^ie neueste Blüte in dem ungeheuerlich wuchernden und rosig
knospenden Garten der angewandten Künste sind die mancherlei
Aikläuse, versuche und Vorschläge einer künstlerischen Veredelung all der
Dinge, welche den kaufmännischen und geschäftlichen Verkehr sichtbar
vermitteln. — Aber schon sehe ich, wie sich die Stirnen der kaufmännischen
Leser dieser Zeilen verfinstern, wie sich die Lippen verächtlich schürzen:
„O weh, nun sollen auch wir von den fürchterlichen j)olypenarmen des
Schnörkels umschlungen werden!" — Dagegen sei von vornherein be-
merkt, daß es sich diesmal gerade um eine Absage und einen Kampf
gegen den bösen Schnörkel und den dekorativen Blödsinn unserer Tage
handelt. Zm Gegentheil, die kühnen Anregungen gehen dahin, den kauf-
männischen Verkehr von dem neuen Schnörkel und zugleich von dem alten
Zopf zu befreien. Beides thut noch in diesen Zeitläuften, welche die
Präliminarien eines Stils des zwanzigsten Jahrhunderts festzulegen haben.
Der Gedanke einer künstlerischen Beseelung der geschriebenen und
gedruckten Aeußerungsformen geschäftlichen Verkehrs ist kein meteorhaft
vom Lsimmel gefallen Ding, vielmehr fügt er sich natürlich jener Ent-
wicklung an, die alle unsere Lebens- und Repräsentationserfordernisse aus
neuem Geist frisch zu gestalten oder zu symbolisiren trachtet. Er entspringt
einer Nothwendigkeit und soll eine Lücke ausfüllen. Es ist schwer zu
sagen, wer hier die Initiative ergriffen hat, Las etwas störrige und spröde
perausgeber: Prof. vr. 6eorg llallancl, Lharlottenburg.
Telephon Nm! fifistlotlenbutg, No. 108Z.
krscheint sm 1. unä IS. äes Monats. Abonnement pro gusrtsl 2 Mk. — 2 fit. 40 fit. (bei äitekler
2usenäung 2,ZV Mk. — 2 fit. 80 fir.) bei sNen fiuchfiznätungen unä Postämtern. (Postre>tungr--Pteis1iste
No. 4456.) kinrelitummet 40 Pt. — SO fit.
Verlag von ch harrvvitr Nachfolger, Berlin SW. ^8, Friedrichstraße ^6.
Inhalt: Die Kunst iin kaufmännischen Verkehr, von M. Rapsilber. —
Große Berliner Kunstausstellung von Georg Galland. — Die
Kunst- und Kunstgewerbeausstellung in Lronberg a. T. Von Max varrach. —
München: Die Zahrcsausstellung im Glaspalast (I). Von Leopold Gustav. —
Düsseldorfer Kunstbiief. von I. Ni eßen. — Unsere Abbildung: Bildniß
Kaiser Wilhelms I. von Prof, vanns Fechner. Nach einer Griginal-Lithographie.
- --—- NotizentlM. --
Vie llunll im kLmfnmnniscken Verkehr.
von M. Napsilber, Berlin.
Wertin, 1. Juli 1903.
VIII. Jahrgang
LettrckM kür fiunrt mü kZiinztgtwer-r.
Organ für die Interessen aller Hildenden Künstler.
^^ie neueste Blüte in dem ungeheuerlich wuchernden und rosig
knospenden Garten der angewandten Künste sind die mancherlei
Aikläuse, versuche und Vorschläge einer künstlerischen Veredelung all der
Dinge, welche den kaufmännischen und geschäftlichen Verkehr sichtbar
vermitteln. — Aber schon sehe ich, wie sich die Stirnen der kaufmännischen
Leser dieser Zeilen verfinstern, wie sich die Lippen verächtlich schürzen:
„O weh, nun sollen auch wir von den fürchterlichen j)olypenarmen des
Schnörkels umschlungen werden!" — Dagegen sei von vornherein be-
merkt, daß es sich diesmal gerade um eine Absage und einen Kampf
gegen den bösen Schnörkel und den dekorativen Blödsinn unserer Tage
handelt. Zm Gegentheil, die kühnen Anregungen gehen dahin, den kauf-
männischen Verkehr von dem neuen Schnörkel und zugleich von dem alten
Zopf zu befreien. Beides thut noch in diesen Zeitläuften, welche die
Präliminarien eines Stils des zwanzigsten Jahrhunderts festzulegen haben.
Der Gedanke einer künstlerischen Beseelung der geschriebenen und
gedruckten Aeußerungsformen geschäftlichen Verkehrs ist kein meteorhaft
vom Lsimmel gefallen Ding, vielmehr fügt er sich natürlich jener Ent-
wicklung an, die alle unsere Lebens- und Repräsentationserfordernisse aus
neuem Geist frisch zu gestalten oder zu symbolisiren trachtet. Er entspringt
einer Nothwendigkeit und soll eine Lücke ausfüllen. Es ist schwer zu
sagen, wer hier die Initiative ergriffen hat, Las etwas störrige und spröde
perausgeber: Prof. vr. 6eorg llallancl, Lharlottenburg.
Telephon Nm! fifistlotlenbutg, No. 108Z.
krscheint sm 1. unä IS. äes Monats. Abonnement pro gusrtsl 2 Mk. — 2 fit. 40 fit. (bei äitekler
2usenäung 2,ZV Mk. — 2 fit. 80 fir.) bei sNen fiuchfiznätungen unä Postämtern. (Postre>tungr--Pteis1iste
No. 4456.) kinrelitummet 40 Pt. — SO fit.
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Inhalt: Die Kunst iin kaufmännischen Verkehr, von M. Rapsilber. —
Große Berliner Kunstausstellung von Georg Galland. — Die
Kunst- und Kunstgewerbeausstellung in Lronberg a. T. Von Max varrach. —
München: Die Zahrcsausstellung im Glaspalast (I). Von Leopold Gustav. —
Düsseldorfer Kunstbiief. von I. Ni eßen. — Unsere Abbildung: Bildniß
Kaiser Wilhelms I. von Prof, vanns Fechner. Nach einer Griginal-Lithographie.
- --—- NotizentlM. --
Vie llunll im kLmfnmnniscken Verkehr.
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