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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0075

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Die Aun st-Halle.

Nr.

6s

* Schleswig. Das Büsten-Deukmal für den General
v. Schmidt ist auf dein Schloßhofe vor den: Ofsizierskassino des
Pusaren-Regiments aufgestellt worden.
* Wiesbaden. Gustav Freytag-D enkinal. Die
erforderlichen Mittel im Betrage von 60 000 Mark sind jetzt
vorhanden, Prof. Schaper in Berlin ist bereits beschäftigt,
das Modell auszuarbeiten.
-N

Xun§t- unZ AiinrNervereme.
Berlin. Der Deutsche Kunstverein beendet iur
Dezeurber sein ;o. Geschäftsjahr. Die Einrichtung, daß seinen
Mitgliedern der unentgeltliche Besuch der Kunstsalons gewährt
wird, hat der Vorstand auch diesmal getroffen. Die Ausstellung
der zur Verloosung angekauften ca Kunstwerke wird Anfang
Dezember stattfinden; um dieselbe Zeit wird das diesjährige
Vereinsblatt den Mitgliedern zugesandt werden. Es ist eine
farbige Lithographie „Flora" von L. v. Pofmann, mit Pilse
von 8 verschiedenen Platten hergestellt. Die Betheiligung an
der Verloosung ist davon abhängig, daß die Mitgliedschaft vor
dem (5. November d. I. erworben wird.
* Pannover. Der hiesige Küu stl erv erein feierte am
;8. Gkt. mit einem St. Lukasfest sein 60 jähriges Bestehen.
Geheimrat Prof. p. Köhler, der langjährige Geschäftsführer
des Vereins, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
* Bremen. Die am 2O.Gkt. stattgehabte Generalversamm-
lung des Kunstvereins ergänzte den Vorstand durch die
Wahl der perren Lari S chütt e, ArchitectIoh. P oxp e und
Oberbaudirector Franzins. Die Wahl ist eine Demonstration
zu Gunsten der alten Richtung in der Kunst, gegen die jetzt
in der Kunsthalle vorwaltende sogen. „Moderne".
* Dresden. Kunstgewerbeverein. Der Vorstand erachtet
es als nothwendig, die einzelnen Mitglieder in anregenden
gegenseitigen Verkehr zu bringen. Zu diesem Zwecke wird
allwöcheutlich am Dienstag ein ungezwungener Kunstgewerbe-
vereins-Abend abgehalten. Diese Abende sollen kleine Vorträge
und Diskussionen bringen und hauptsächlich Ausstellungen von
kunstgewerblichen Gegenständen, Entwürfen und Abbildungen
aus Ateliers.
* Breslau. Der Kunstgewerbeverein für Breslau
uud die Provinz Schlesien hielt am 2^. Gkt. seine Pauptver-
sammlung ab. Nach dem Jahresbericht zählte der Verein -497
Mitglieder; die Einnahmen beliefen sich auf 6277 Mk. Der
Stipendieufond beträgt jetzt (000 Mk., der Fond für Wettbe-
werbe und Ausstellungen (300 Mk.
* Stralsund. Der Kunstverein für Neuvorpommern
uud Rügen hat sich wegen Mangel an Theilnahme aufgelöst.
* Speyer. Die Generalversammlung des Pfälzischen
Kunstvereins fand am 28 Gkt. statt. Die Mitgliederzahl
beträgt jetzt ;s^7. Die Einnahmen betrugen t-^862 Mk;
Ueberschuß 5 wo Mk. Geplant sind für nächstes Jahr Aus-
stellungen: in Zweibrücken, Kaiserslautern, Speyer u. s. w.
* Freiburg. Der Münsterbau-Vereiu hat die Verpflich-
tung, von dem Ergebniß einer jeden durchgeführten Lotterie
25 000 Mark zum Ankauf von Kunstwerken zu verwenden,
die als bleibendes Eigenthum des Vereins in dem zukünftigen
Sammlungsgebäude der Stadt ihr peim erhalten. Anläßlich
der Jubiläumskunstausstellung in Karlsruhe verwandte der
Verein so 000 Mark zum Ankauf von Kunstwerken. Ls sind
dies, laut „Bad. Landeszg.", 2; Nummern, durchweg bessere
Stücke schätzbarer Meister.
Prag. Kunstverein für Böhmen. Im Kunsthofe
des Rudolphinums sind die Probedrucke der beiden Prämien
aufgestellt worden, die der Verein für (902 an feine Mitglieder
vertheilen wird. Die erste Prämie besteht als Fortsetzung der
in den Vorjahren herausgegebenen Albumwerke abermals in
einem Album mit zwölf Reproduktionen, von denen sechs nach
Originalen aus der Gemäldegallerie, die weiteren sechs nach
zur Verlosung d. I. (902 angekauften Gemälden hergestellt
sind, während aber die früheren Reproduktionen lediglich in
Gravuern oder Lichtdrucken bestehen, ist diesmal der Dreifar-
bendruck gewählt worden, der bereits eine so hohe Stufe der
Vollkommenheit erreichte, daß es möglich war, die Originale
in ihrer ganzen Farbenpracht bei künstlerischer Vollendung
wiederzugeben.

* paag. Der Pro-Boer-Verein richtete vor einiger
Zeit an die Künstler aller Länder einen Aufruf, sie möchten
Kunstwerke nach dein paag einsenden; der aus Verlosung die-
ser Kunstwerke sich ergebende Ertrag soll zur Linderung der
Folgen des südafrikanischen Krieges verwendet werden, wie
jetzt mitgeteilt wird, sind etwa 5 000 Kunstwerke zum Teil von
wohlbekannten Meistern aus Polland, Frankreich, Deutschland,
Oesterreich-Ungarn, Italien, der Schweiz, Amerika, Belgien,
Rußland, Schweden und Norwegen, Spanien u. s. w. Angegan-
gen. Die Kunstwerke sind in Scheveningen ausgestellt worden;
nach Schluß der Ausstellung findet die Verlosung statt, das Los
kostet ( Gulden. Näheres ist zu erfahren durch den Sekretär
perrn S. p. L. I. de Korte iur paag, Moleustraat -t.
* Bern. Verband schweizerischer Kunstvereine.
Zur Zeit bestehen (5 Kunstvereine mit ca. Hooo Mitgliedern.
Es sind: Kunstgesellschaft Zürich (gegründet t?87), Kuustverein
Basel PSO), Künstlergesellschaft Bern P8t3), Kunstgesellschaft
Luzern (t8t9), Kunstverein St. Gallen <(826), Kunstverein
Schaffhausen (<8-(8), Kunstverein Winterthur ((8-^9), Kunst-
verein Solothurn P850), Aargauischer Kunstverein in Aarau
((860), Loeists Vuuäoiso clss fkounx-Krts in Lausanne ((863),
Kunstverein Glarus ((870), Locnätä 6.68 Krnis äos Kris in
Locle ((885), gocüstn Giainsss p>sr Io Bslls Krti in Lugano
((89O, Kunstverein Biel ((894) und Bündner Kunstverein in
Lhur ((900). Daneben ist der Kunstverein Konstanz bekannt-
lich zugewandter Grt, indem er beim schweizerischen Turnus
regelmäßig mitmacht.
?er§ön!icke§.
* Larolus Duran, der berühmte Pariser Bilduißmaler,
kürzlich Delegirter der französischen Künstler zur Karlsruher
Kunstausstellung, erhielt vom Großherzog von Baden das
Groß kreuz (!) des Zähringer Löwen-Grdens.
* In Berlin wurden folgende Auszeichnungen ver-
liehen: dem Direktor Prof. A. von Werner der Kgl. Kronen-
Grden I. Kl., dein Prof. Albert pertel der Rothe Adler-
Grden III. Kl. mit der Schleife, den Professoren p. Perwarth
M. Schäfer, K. Böse und G. Ianensch der Rothe Adler-
Orden IV. Kl., dem Kupferstecher uud Bibliothekar w. Groh-
manu den Kronen-Grden IV. Kl.
* Titel. An der Kunsthochschule in Berlin erhielten die
Maler Wilhelm Perwarth und G. Meyn den Professor-
titel; Inspektor A. Kroner erhielt den Lharakter als Rech-
nungsrath. Am Kunstgewerbemuseum zu Berlin erhielten die
Lehrer G. Rohloff (Ziseleur) und K. Taub ert (polzbild-
hauer) das Prädikat Professor. — In München erhielt das
gleiche Prädikat der Bildhauer Permann pahn.
* Gedenktage Der Berliner Landschaftsmaler Prof.
Julius Jakob vollendete am 25. Oktober das 60. Lebens-
jahr. Mitglied der Akademie ist er seit (896. — Seinen
70. Geburtstag feierte der Berliner Geschichts- und Bildniß-
nraler Prof. Ferdinand Schau ß, einst ein Schüler von
Logniet in Paris und K. Steffeck in Berlin, am 27. Oktober.
— Am 22. Oktober beging der Freiburger Maler Josef Kühn
das Fest seines 70. Geburtstages. — Anläßlich des 80. Geburts-
tages des Pofmalers Prof. August Noack, des Nestors der
hessischen Künstler, hat ihn der Verein „Kunstfreund" zu seinem
Eh renmitgli ede ernannt.
* Nekrolog. Gestorben der Landschafter Pans Fehren-
berg, Mitglied der Münchener Sezession, der zu Anfang der
dreißiger Jahre stand, in einer Irrenanstalt zu Bremen. —
Gestorben zu Dorxat im Alter von 76 Jahren die Malerin
Julie Schwarz-Pagen. — Gestorben zu München der
Architekt und Kunstmaler peinrich Nisle. — Gestorben zu
Paris der österreichische Thiermaler Wertheimer. — In Paris
starb der bekannte Kunsthistoriker Eugene Müntz, Mitglied
des Instituts, Vizepräsident der Akademie der Inschriften. Er
hat zahlreiche Arbeiten historischen und archäologischen Inhalts
hinterlassen. Zu seinen Pauptwerken gehören die „Geschichte
der Kunst während der Renaissance", „Die Vorläufer der
Renaissance", „Raffael, sein Leben, sein Werk und seine Zeit",
„Leonardo da Vinci, der Künstler, der Denker, der Gelehrte",
„Florenz und Toscana", „Petrarca" (gemeinsam mit dem
Fürsten von Eßling). Müntz erfreute sich in der Gelehrtenwelt
einer großen Autorität. — Zu Alt-Rahlstedt starb kürzlich der
 
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