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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0254

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Die A u n st - L) a l l e.

220

Nr.

wurden nunmehr vom Kaiser genehmigt. — Die von Uechtritz
für das Treppenhaus des neuen Herrenhauses geschaffene
Gruppe: „Die Krone, ein Port des Friedens" soll in Bronze
ausgeführt werden. — Für das benachbarte Reinickendorf
wird Bildhauer M. Wiese einen 7 m hohen bronzenen
Monumentalbrunnen (Venus-Urania mit Kupido und Genius
darstellend) ausführen.
* Brünn. Gedenktafel am ehemaligen Pause des Lhristian
Ritter d'Llvert, geplant vom Gemeindeausschuß.
* Budapest. Zum Lenau-Denkmal in Tzatad steuert die
ungarische Regierung 10,000 Kr. bei. Gesammtkosten ea.
17,ooo Kr. Bildhauer Fadrusz arbeitet unentgeltlich.
* Buxtehude. Geplant ein Bismarckthurm auf dem
Lohlenberge.
* Dingwall. (England) Geplant ein Denkmal für den
General pektor Macdonald.
* Döbeln. Für das geplante Bismarck-Denkmal wurden
bisher 1900 Mk. gesammelt.
* Durlach. Für das geplante Bismarck-Denkmal sind
erst 2300 Mk. gesammelt.
* Eisenach. Enthüllung des Bismarck-Denkmals am
1. April. Prof. Donndorf-Stuttgart schuf eine doppelt-lebens-
große Lrzfigur.
* Flensburg. Enthüllung des Bismarck-Denkmals von
Bildhauer Schievelkamp-Berlin am 1. April.
* Friedberg. Grundsteinlegung des Krieger-Denkmals
am 22. März.
* Grimma. Gedächtnißtafel für Kommerzienrath Max
Schroeder vom Verschönerungsverein geplant für den 23. Mai.
* Hamburg. Der Blldhauer-Künstler-Verein plant die
Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung der bei der
„Primus-Katastrophe" verunglückten.
* pelsingfors. Geplant eine Kolossalstatue für den
sinischen Dichter Elias Loennrot.
* pildesheim. Für das geplante Lennis - Denkmal
wurden erst 5238 Mk. gesammelt.
* Innsbruck. Adolf Pichler-Deukmal auf dem Karl
Ludwigs-Platz. Bildhauer Edmund Klotz. Gesammtkosten
4:8,000 Kr. Das Unterrichtsministerium bewilligte einen Zu-
schuß von 8000 Kr.
* Loschwitz. Monumentalbrunnen von der Gemeinde
beabsichtigt (vgl. preisausschr.).
* Malmedy. Kaiser-Denkmal auf dem Römerplatz
beabsichtigt. (Landrath Vr. Kauffmann.)
* Mannheim. Für das neue Gymnasium schuf Bild-
hauer Ehr. Elsasser-Karlsruhe die Standbilder zweier idealen
Jünglinge.
* Madrid. Für Ministerpräsident Sagosta soll ein Grab-
mal (Mausoleum) errichtet werden. Gesammelt sind bis jetzt
gegen 70,000 Pesetas.
* Merseburg. Linen König peinlich I. - Monumental-
brunnen arbeitet für den Domplatz Bildhauer Iuckoff.
* München. Für das Pettenkofer-Denkmal wird auch
in England gesammelt, ebenso in Paris, Wien und Athen. In
Deutschland wurden 60,000 Mk. bis jetzt aufgebracht. — Am
neuen Rathhaufe sollen 5 allegorische Figuren, in Kupfer
getrieben, zur Aufstellung gelangen.
* Osnabrück. Bismarcksäule geplant.
* Paris. Ein Konnte plant ein Denkmal für Eugene
Sue. — Der Aero-Klub sammeltfür ein Luftschiffer-Denkmal,
zu welchem Bildhauer Bartholdi bereits einen Entwurf machte.
Der Ballon soll aus Glas mit elektrischem Licht darin gebildet
werden.
* Passau. Der katholische Männergesangverein plant ein
Lilly-Denkmal.
* Pforzheim. Geplant ein Denkmal für den pumanisten
Johannes Reuchlin.
* Plauen i.V. Lin Komito plant ein König Albert-
Denkmal auf dem Windberge im Plauenschen Grunde.
* Roeskilde. In Vorbereitung ein Denkmal für den
Komponisten Partmann.
* Rom. Für das Lrispi-Deukmal wurde der Entwurf
Rutellis zur Ausführung angenommen.
Stockholm. Die anthropologisch-geographische Gesell-
schaft wählte einen Ausschuß zur Vorbereitung eines Denkmals
für den Polarforscher Andrste.
* Stolp. Der Verein ehemaliger Blücher-Pusaren plant
ein Denkmal für den „Marschall Vorwärts". Kosten 30,000 Mk.

* Tecklenburg. Geplant eine Bismarcksäule vom hiesigen
Bismarckverein.
* Voerde. Geplant eine Bismarcksäule vom hiesigen
Bismarckverein.
* Wien. Lin Komitst plant ein Denkmal für Karl den
Großen.
Wörishofen. Das Komitst für ein Kneipp-Denkmal
erwarb ein Terrain in dem Orte für 43,000 Mk.

^errönücker.
* Auszeichnungen. Dem Prof. Lhristian Mali,
München, wurde der Verdienstorden vom hl. Michael IV. Klasse,
den Kunstmalern Julius Adam und Permann partwich der
Titel eines kgl. Professors verliehen.
* Ernennungen. Der Thiermaler Emanuel peg en-
bar th, München, ein Zügelschüler, erhielt einen Ruf an die
Kunstakademie zu Dresden — Dem Kunstmaler Permann
Busch deck wurde die Leitung des Kostüm- und Requisiten-
wesens am kgl. pof- und Nationaltheater in München provisorisch
übertragen.
* Gedenktage. In Dresden feierte der Archäologe Geh.
Pofrath Prof. Or. Georg Treu, der Direktor des Aibertinums,
kürzlich seinen 60. Geburtstag. Treu, der 1882 als Nachfolger
p. peffners nach Dresden berufen wurde, stammt aus St.
Petersburg. Sein Studiengebiet umfaßt nicht nur die Antike,
sondern auch die moderne Plastik; besonders K. Neunter und
Max Klinger haben ihn neuerdings gefesselt. — Am 3. April
waren hundert Jahre verflossen, daß der hochverdiente Förderer
der deutschen polzschneidekunst und Begründer der „Illustrirten
Zeitung", Johann Jakob Weber, in Silblingen bei Schaff-
hausen das Licht der Welt erblickte.
* Nekrolog. Am 27. März starb im paag der be-
deutende holländische Landschafter Ian pendrik Weißen-
bruch, 79 Jahre alt. Schüler von Ian Bosboom, war er
ein unermüdlicher Beobachter des Naturlebeus seiner peimath.
Auf der Amsterdamer Ausstellung seiner Werke von 1899 er-
regten seine Strandbilder, Dorfansichten, Viehweiden u. s. w.
auch koloristisch lebhaftes Interesse. pochgeschätzt war er
namentlich als Aquarellist.

Run8tunterric!it.
* Berlin. Malschule von Paul Narten, Bülowstr. 90/91.
Die vom 6. bis 20. April dauernde Atelierausstellung der
Schülerinnen will in einer Auswahl von Studienarbeiten die
bewährte Methode und die Ergebnisse des künstlerischen
Unterrichts an diesem Institut vorführen.
München. Im akademischen Verein für bildende
Kunst hielt Bildhauer p. Gbrist einen sehr instruktiven
Vortrag über das Thema: Ist eine Bereicherung der bildenden
Kunst durch die Naturwissenschaft möglich? Redner beklagt
es, daß sich die Kunst bisher die verschiedenen Gebiete der
Naturwissenschaft zu wenig dienstbar gemacht habe. Der
Künstler habe bisher die Natur zu einseitig, zu sehr auf den
Stimmungsgehalt hin betrachtet. Ihre geistige Durchdringung
müsse gelehrt werden. Am Leben der Pflanzen und Thiere,
an ihrem Kämpfen, Siegen und Untergehen sollen wir uns
Anregung holen und an den Gesetzen ihrer ebenso mannig-
faltigen wie wunderbaren struktiven Funktion. Obrist schilderte
die Nutzanwendung des Gesagten vor allem auf dem Gebiete
des Kunsthandwerks, der Architektur und der Ingenieur-Kunst
und beleuchtet die Krebsschäden einer mißverstandenen Ver-
werthung der Naturformen in den Künsten. Zur Erreichung
des geschilderten Ideals sei aber die Verquickung von Akademie,
Universität und Polytechnikum eine unumgängliche Not-
wendigkeit.
* Paris. In der staatlichen Nationalschule für-
dekorative Kunst ist seit Kurzem der Zeichenunterricht
nach sich bewegenden Modellen eingeführt. Diese gehen
vor den Schülern einher, laufen, springen u. s. w., kurz, führen
die verschiedensten Spiele, Wettkämpfe, Festzüge und ähnliche
Szenen auf, die dann von den Zöglingen zu skizziren und in
 
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