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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.61999#0344

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300 Die A u n st - H a l l e. Nr.

schattirung mit Fixatif fixiren, ohne nachtheilige Folgen für
die spätere Farbenschicht befürchten zu müssen? Gder ließe
sich die Unterzeichnung vielleicht mit Prof. Fleisch er's Mal-
mittel fixiren? rc.
Antwort: Ihre Kohlezeichnung mittels Fixatif oder
Firniß zu firiren, ist nicht zu empfehlen; hierdurch würden
Sie dein Malgrunde der Leinwand die Aufsaugefähigkeit
nehmen, und Ihr Gemälde einem späteren Rissigwerden aus-
setzen Mit Prof. Fleischer's Malmitteln läßt sich übrigens
nichts fixiren; diese bezwecken lediglich ein je nach Wunsch
schnelleres oder langsameres Trocknen.
* Berlin Zu den Akt - Skizzir - klebung en, die
vom Bildhauer A. Lewin-Funcke eingerichtet wurden, theilt
uns der Letztere mit, daß trotz der hohen Zahl der Theil-
nehmerkarten nur Personen des Faches zugelassen seien. Don
Anfang an ist streng darauf gesehen worden, daß Unberufenen
das Institut verschlossen blieb. Die hohe Zahl der Theilnehmer
beiderlei Geschlechts ist für Berlin keine überraschende; sie
entsprach im klebrigen im verflossenen Jahre nicht der tffat-
sächlichen Arbeitslust, da selbst an den besten Winterabenden
selten mehr als -xo bis -(3 Personen anwesend waren. Die
Art dieser Hebungen schließt von vornherein den Nichtkönner
aus, da äußerst schnell gearbeitet werden muß. Wir freuen
uns, den unzweifelhaften Ernst dieser Bestrebungen festzustellen.
V
Vom Xun§imarkt.
* Berlin. Große Kunstausstellung (90z. Verkäufe
(Fortsetzung), p. Nordenberg „Interieur Pofkirche Innsbruck"
(Delgemälde); L. Vinnen „im parke" (Gelgemälde); Ed Lucuel
„Auf der Veranda des Zoologischen Gartens" (Illustration);
A. Kurz „Waldeszauber" (Illustration); G. Seeck „Bilduiß
Kaiser Wilhelms II. (Gelgemälde); p. Licht „Waldlichtung
gegen Abend" und „Föhrenhang gegen Abend, Luginsee-
Mecklenburg" (Gelgem.); Murdfietd „Bildniß-Interieur" (Gel--
gem.); Mac Ewen „Lisense, Lucie" (Gelgem.); G. Jahn „Alte
Frau" zweimal (Radirungeu); Sorolla y Bastida „Fischerfrau"
(Gelgemälde); A. Kampf „Lachender Philosoph" (Gelgemälde)
und „Der Tod" (Illustration); p. Licht „Die Stadt" (Illustration);
E. Seiler „Rekognoszirung vor der Schlacht von Roßbach"
(Gelgemälde); p. Schnee „Waldsee, Abend" «Aquarell); F. Ä.
Bridgmann „Küste von ^Algier" (Gelgemälde). — Der Kaiser
hat bei seinem Besuch der Kunstausstellung u. a. ein Bildwerk
von Fritz peinemann, die Bronzestatuette eines Fechters,
erworben.
Elberfeld. Für das Museum wurde ein Gemälde
von Pans von Bartels „Frühstück in der Kajüte" erworben.
* München. Jahres-Ausstellung im Glaspalast.
Angekauft für die Sammlungen des Bayerischen Staates: K.
Blos: Damenbildniß; A. Erdtelt: Damenbildniß; F. Gräßel:
„Enten im Wasser"; R. Gudden: „Ziaeunerstraße in Jimena";
p. Linde: „perde bei Mondschein"; G. Strützel: „Vorfrühling";
W. Thor: „Im Atelier".
* Wien. In der letzten Sitzung des Stadtrathes wurde
peus' Gigantentruxpe, „Die Befreiung der Guelle", käuflich
erworben. Die Gruppe, welche aus Granit ausgesührt ist und
in der Ausstellung des Künstlerbundes „Pagen" zu sehen war,
soll in einem öffentlichen Garten, wahrscheinlich im Stadtpark,
zur Aufstellung gelangen.
* Paris. Die zur Versteigerung gebrachten pomxejani-
schen Fresken von Bosco reale haben bei weitem nicht die
erhoffte Summe von ( 800 000 Frcs. ergeben, ein großer Theil
ist deshalb zurückgezogen worden. Das Louvre hat das
Fragment einer dionysischen Gottheit mit Faunskops und
Flügeln für (5 300 Frcs. erworben. — Von der Versteigerung
der Sammlung Iygomalas sind folgende Ergebnisse be-
merkenswerth: ein Frauenbild von Besnard 6300 Frcs.,
Daubigny: der Bach 2( (00, Fantm-Latour; Aurora 7700,
LH. Iaque: Frühling (8 050, von demselben: Schäferin und
perde (( 000, die Eichen 2^000, weidende Schafe (3 soo,
Iongkiud: der Kanal bei Dordrecht (0 000, winterlicher Kanal
«-( 500, Rotterdam (8 500, Monet: Va Väbacsts 28 500, zwei
Landschaften von Sisley (( (00 und (( 000, Ziem: der Große
Kanal in Venedig 58 000, der Dogenpalast (5 (00, van Marcke:
Rückkehr zum Gutshof 26 050. Gesammterlös -(92 ((0 Frcs.

Memircker.
Die Große Berliner Kunstausstellung. Eine
Flucht der Künstler in die Geffentlichkeit. So ist der
Titel einer Druckschrift (Verlag von Pans Stöcker, Berlin 8VU(8),
die im Auftrage einer Anzahl Berliner Künstler kürzlich er-
schien und die bekannten Vorwürfe gegen die Jury der Großen
Kunstausstellung, gegen die Zulassung der ausländischen Künstler
u. dgl. mehr wiederholt. Die perren sind sämmtlich Mitglieder
des Vereins Berliner Künstler und begehren als solche Jury-
freiheit. Für Ausnahmerechte können wir uns aber nicht er-
wärmen. Im klebrigen haben wir selbst, was die Broschüre
)org)am verschweigt, in den drei Anfangsheften dieses Jahr-
gangs )o ausführlich über die Reform der Jury und die
Einführung einer „Revisionsjury" —- ein Ausdruck, den
der Verfasser sich von uns offenbar ungeeignet hat — ver-
breitet, daß ein Eingehen auf die hier vorqebrachteu Be-
schwerden für uns nicht mehr erforderlich ist. "Das Publikum
aber kaun uur mit einem non licxnst antworten, so lange es
statt der Kunstwerke blos die guten Reden der Künstler be-
urtheilen soll.
* Wien. Zwölf au der Koukurrenz um das Kaisernu
Elisabeth-Denkmal betheiligt gewesene Künstler haben
einen hiesigen Advokaten mit der Einbringung einer Klage
gegen das Exekutiv - Komitä beauftragt. Diese Klage wird
auf Feststellung des erfolgten Vertragsbruches in zwei Punkten
lauten. Die Klageschrift wird ausführen, daß die Konkurrenz-
bedingnisse, die einen Vertrag zwischen Künstler und Komitö
darstellen und nur auf Grund deren die Letheiligung erfolgte,
ohne irgend welche Einschränkung die Verleihung von acht
Preisen an die besten eingereichten Entwürfe festsetzten, während
thatsächlich der erste Preis nicht zur Vertheilung gelangt ist.
Als weiterer Vertragsbruch wird die Vergebung der Ausführung
des Denkmals an einen anderen als einen der prämiirten
Künstler bezeichnet und zur Begründung ein Passus der Be-
diugnisse angeführt, der lautet: . . . „welcher der prämiirten
Entwürfe zur Ausführung gelangt, bleibt der Entscheidung
des Exekutiv - Komitös Vorbehalten". Außer der juridischen
Begründung wird die Klage auch eiuen Absatz enthalten, der
dagegen Stellung nimmt, als ob die Konkurrenz überhaupt
ein durchaus unküustlerisches Ergebniß geliefert hätte. — Eine
große Künstlerversammluug beabsichtigt gegen die inzwischen
veröffentlichte Erklärung des Exekutiv - Komites Stellung zu
nehmen.
V

Zücliersckau.
Ein gegangen bis Mai (903:
* Unsere Schüler reisen. Von Vr. Seb. Schwarz. (Mit
Schülerskizzen.) Verlag von Ioh. Kröger, Blankenese, (903.
Künstlerschriften. Alphabete in modernen Formen
für das moderne Kunstgewerbe. Serie I ((2 Alphabete) von
W. Lhlerding. pr. 2,50 Mk. Verlag von Gtto Maier,
Ravensburg.
* Georg pirth's Formen sch atz. 27. Ihrg. peste 2 —5
ü ( Mk. Verlag von G. Pirth, München.
* Dekorative Vorbilder. Line Sammlung von figür-
lichen Darstellungen rc. ((. Ihrg. peste 7—(2 ä ( Mk. Ver-
lag von Jul. poffmann, Stuttgart.
* Das Licht-Luftproblem von Perwarth Zander (2( S.).
Verlag von Giesecke & Devrient, (903.
* Schriften-Sammlung für Techniker aller Art. Von
Karl G. Maier. 30 Tafeln Alphabete, pr. (,50 Mk. Verlag
von Gtto Maier, Ravensburg.
Die Kunst unserer 'Zeit. XIV. Iahrg. Lfgn. 6—9
a 3 Mk. Franz panfstaengl Kunstverlag, München.
* Dekorationsmotive der Malerzeitung-Leipzig. Nr. (07
und (08. Verlag von Iüstel 6c Göttel, Leipzig (003.
* Korrektur, perr Kunstmaler E. M. Lilien theilte
uns mit, daß er (vgl. Nr. (3 der „K.-p.", S. 205) nicht der
künstlerische Redakteur der illustrirten hebräischen Monatsschrift
„pakeschet h" sei.
 
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