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Die Kunst-Halle — 8.1903

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Kunstchronik
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Die A u n st - k) a l l e.

36^

Ur. 23

von 400 Nk.: Eduard Albrecht, Steglitz bei Berlin; zweiter
Preis von 200 Mk: Ernil Eauer und pugo Bendorfs, Berlin.
2. Statue von Matthäus Schlüier; eingegangen 22 Entwürfe,
erster Preis von 400 Mk.: Eduard Albrecht, Steglitz bei
Berlin; zweiter Preis von 200 Mk.: Einil Eauer und pugo
Bendorfs, Berlin. 3. Statue von Georg Arnold 6eise; ein-
gegangen ;4 Entwürfe, erster Preis von 400 Mk.: Eduard
Albrecht. Steglitz bei Berlin; zweiter Preis von 200 Mk.:
Emil Eauer und pugo Bendorfs, Berlin. 4. Statue von
Baumeister; eingegangen 22 Entwürfe, erster Preis von 400
Mark: Georges Morin, Berlin; zweiter Preis von 200 Mk.:
Pans Arnolds, Eharlottenburg. 5. Statue der Justitia;
eingegangen 35 Entwürfe, erster Preis von 400 Mk.: Pans
Arnoldt, Lharlottenburg; die pälfte des zweiten Preises
mit zoo Mk.: F. und W. Everding, Bremen, die pälste des
weiten Preises mit ;oo Mk.: Friedr. pecht, Dresden. 6. Zwei
peroldsfiguren; eingegangen 40 Entwürfe, je ein erster Preis
von 400 Mk.; Franz Drexler, München; je ein zweiter Preis
von 200 Mk.: Emil Eauer und pugo Bendorfs, Berlin.
* Venedig. Die Leitung der Internaüonalen Kunst-
ausstellung in Venedig hatte eincn Wettbewerb aus-
geschrieben für Entwürfe zu einer großen goldenen
Medaille, die hervorragenden Künstlern verliehen werden
soll. In dem Bericht der Preisrichter wird jetzt erklärt, daß
keiner der eingegangenen Entwürfe eines Preises würdig sei.
Ein neuer Wettbewerb wurde ausgeschrieben.
V

Aun§1- unö Rün§t1ervereine.
* München. Der Künstler-Unterstützungsverein
hat soeben seinen Jahresbericht für ;y02 erscheinen lassen.
Auch in diesem Jahre sind dem Verein ansehnliche Zu-
wendungen zugeflosfen. Er zählte am Iahresschluß 450 Mit-
glieder. Im Jahre ^902 hat der Verein ausbezahlt 506,20
Mark an Unterstützung an Vereinsmitglieder, 58;7,50 Mk. an
Relikten von Mitgliedern, 957 Mk. aus dein Dispositionsfonds
an Nicht - Mitglieder, ;; 450 Mk. an Pensionen und 80 Mk.
an eine Person aus dem Prinz-Regent Luitpold-Fonds; mithin
wurde für Vereinszwecke verausgabt die Gesammtsumme von
32 8;o,7O Mk. Der Vermögensbestand im Jahre ;HO2 wies
; ;46 ; 59,30 Mk. auf; das Vereinsvermögen ist seit zqo; um
;5 343,20 Mk. gestiegen.
V

Vom XunLimarkt.
* Berlin. Prof. A. Kampf's Gemälde auf der dies-
jährigen Ausstellung: „Die beiden Schwestern" ist für die
Gallerte Ravens angekauft worden. Die Nationalgallerie
hatte sich diese Erwerbung versagen müssen.
* Elberfeld. Das städtische Museum erwarb aus einem
der gestifteten Fonds das Gemälde „Frühstück in der Kajüte"
von Prof. p. v. Bartels.
*pusum. Auf der kürzlich geschlossenen Nordfriesischen
Kunstausstellung fanden folgende Verkäufe statt: R. v. pagn
verkaufte 5 Bilder, Pans v. Petersen 2, Jessen 2, Fräulein
Magnufsen 2 und Blechenberg 2 Bilder, Fräulein Lassen, Prey
und Broder Jansen je ; Bild. An Vasen und Gefäßen hat
Richter-Schleswig für 305 Mk., Mutz-Altona für 33 t Mk. und
Fräulein Saß-Glücksburg für ;20 Mk. abgesctzt Außerdem
vereinnahmte die Museumsweberei in Meldorf ;50 Mk., Fräu-
lein Greve in Meldorf 200 Mk., die Behrendorfer Weberei
;oo Mk., Frau Blechenberg-Bredstedt 90 Mk. und der Bild-
hauer I. Petersen (für einen Ofenschirm) 600 Mk Ferner
erhielten verschiedene Künstler Aufträge.
*Bonn. Die Thewalt'sche Kunstsammlung aus Köln
gelangt Ende Oktober im Antiquariat von Lempertz zur Ver-
steigerung. Katalog Gr. Fol. mit 3 t Tafeln P500 Abbgn) ist
erschienen.
^'London. lieber die mäßigen Verkäufe auf der letzten
Akademie-Ausstellung wird öffentlich Klage geführt.
Noch nicht der fünfte Theil der Werke (ca. Z300 Nummern)
ging fort, (vermuthlich aber waren es reelle, nicht fingirte Ver-

käufe, wie auf manchen deutschen Ausstellungen. D. Red.)
Den höchsten Preis erzielte ein Seestück Nopier pemy's, betitelt
„fügend" (25 830 Mk.). Dann folgte eine Landschaft von
Waterlow „Warkworth Eastle" ps 400 Mk.); Boughton's
„Wales", Szene aus „Lymbeline", (,6400 Mk.); Stanhope
Forbes' „Nomaden" Po 250 Mk.); La Thaugue's „Die Veilchen
der Provence" P2300 Mk.); David Murray's „Im Land
Lonstables" (t2 9t5 Mk.); peruginis „Glaube" (8200 Mk.);
Lharlton's „Roßbach" (;o 765 Mk.).
* München. Internationale Ausstellung der
„Sezession". Verkäufe iForts.): An den Prinz-Regenten das
wemperagemälde „Lin altes paus" von Ad. pölzel. An oie
Kgl. Pinakothek die Gelgemälde: „Lesendes Mädchen" von
F. von Uhde und „punde" von p. Zügel. Ferner die Oel-
gemälde: „Küchen-Interieur" von G. N. Achen; „Am Po"
(Tempera) von L. Dill; „Mondschein im Frühwinter" von
G. A. Fjaestad; „Feldarbeit" von p. Groeber; „Dorfstraße"
von A. pänisch; „Vorposten" von R. paug; „Der Blumen-
mann" und „Duett" von Ad. pengcler; „Lin Wunsch" von
p. poecker; „Jäger" (Tempera) von R. Riemerschmid; „Im
weißen Bademantel" von D. Robinson; „Mein Gegenüber"
von G. Sauter; „Vor dem Spiegel" von L. Spiro; „Stieglitz"
von Eh. Tooby; ferner das Pastell „Schweizer Iura" von
Th. Meyer-Basel und die Zeichnung „Iuftizxalast" von
Eh. Vetter.
V
Jückerrcliau.
* von William Morris, dein geistvollen Vertreter der
modernen angewandten Kunst in England, sind vor einiger
Zeit mehrere Vorträge in Druck erschienen, die in deutscher
Uebersetzung von M. Schwabe kürzlich unter dein Gesamint-
titel „Kunsthoffnungen und Kunstsorgen" von dem
rührigen Verlag Permann Seemann Nachfolger in
Leipzig herausgegeben sind. Der deutsche Leser wird nicht
vergessen dürfen, daß diese Vorträge im leichten plaudeiton
theils vor Laien, theils vor jüngeren Fachgenossen zu London
und Birmingham ursprünglich gehalten wurden und dazu be-
stimmt waren, die pörer nicht nur zu belehren, sondern auch
mit verschiedenen aktuellen Dingen angenehm zu unterhalten.
Der deutsche Verleger hat diesen 5 Aufsätzen, die sich über „Die
niederen Künste", „Die Kunst des Volkes", „Die Schönheit des
Lebens", „wie wir aus dein Bestehenden das Beste machen
können" und „Die Aussichten der Architektur in der Zivilisation"
ergehen, eine sehr vornehme Buchausstattung gegeben und
dazu Letterntypen gewählt, welche die Lektüre derartiger
ästhetisirender Plauderbetrachtungen etwas erschwert. Ich meine,
man sollte volksthümlich gehaltene Vorträge, welche Einfach-
heit, Natürlichkeit und Vernunft predigen, auch im schlichten
äußeren Gewände bringen, nicht in schwerfälligen gesuchten
Lettern, auch nicht auf imitirtem Büttenpapier drucken. Dem
ungeachtet hat der Verlag allen hiesigen Freunden der eng-
lischen volksthümlichen Kunstbestrebungcn, vor allem den Ver-
ehrern von William Morris, durch Perausgabe dieser Vor-
träge, die auch einzeln pro Band br. 2 Mk. zu kaufen sind,
ein u unzweifelhaft schönen Dienst erwiesen.
* Als Ludwig von Sybel's Weltgeschichte der
Kunst im Alterthum, die sich bescheiden ein „Grundiiß"
nennt, vor ;5 Jahren zum ersten Male erschien (Verlag von
N. G. Elwert, Marburg), da erweckte die neuartig historische
Darstellung eines schon oft behandelten Gegenstandes in allen ge-
bildeten Kreisen, denen die bildende Kunst nahe steht, e.n
ganz ungewöhnliches Interesse. Bei dem damals schon hohen
Stande der Forschung war es vielen sehr wichtig zu ersehen,
wie sich der gewaltige Stoff nach Epochen geordnet ausnehmen
würde und was von den nach einander kräftig hervortrctenden
alten Kulturvölkern im Rahmen eines bestimmten Zeit-
abschnittes geleistet wurde. „In solcher epochenweisen Zu-
sammenfassung," so heißt es bei v. S., „gestaltet sich die Welt-
geschichte zu einem großen Schauspiel, in welchem ein zahl-
reiches Personal über die Bühne geht und ein buntes, doch
immer geordnetes und übersichtliches Bild vor Augen sührt.
Im ersten Zeitraum treten die Völker einzeln auf, um bereits
im zweiten das Zusammen- und Gegenspiel zu eröffnen . . ."
Die II. Auflage des Werkes (t9O5) hatte es mit einem durch
Ausgrabungen und Forschungen sehr erweiterten Material zu
 
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