Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (4) — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.22120#0125
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No 26-39 (März 1824)
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- Einband
- [Vorbemerkung]
- Inhalt
-
No 1-13 (Januar 1824)
-
No 14-25 (Februar 1824)
-
No 26-39 (März 1824)
-
No 40-51 (April 1824)
-
No 52-65 (Mai 1824)
-
No 66-78 (Juni 1824)
-
No 79-91 (Juli 1824)
-
No 92-104 (August 1824)
-
No 105-117 (September 1824)
-
No 118-130 (Oktober 1824)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Rheiniſche Morgenzeitungfuͤr gebildete Leſer.
Nio 28. Sonnabend den 6 Maͤrz 184.
V
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Frſedrich Karl Freiherr von Er lach.
Der Mann am rechten Orte.
Weit entfernt von Weh' und ach
Lebt der Mann in ſeinem Fach,
Herrſcht darin gleich einem Koͤnig
Kümmert ſich um andres wenig
Und umfaßt, ſich ſtets bewußt,
All ſein Werk mit Lieb' und Luſt.
Froh macht er den Becher leer,
Hat genug und will nicht mehr.
Denn für das, was er erkohren
Fühlt er einzig ſich gebohren.
Dieſes Loos iſt, ſpricht er, mein!
Andres könnt' es nimmer ſeyn!
Fremde Buͤrden ſchleppt er nicht;
Was er träͤgt, iſt ſein Gewicht
Und es wird dahin getragen
Ohne Murren, ohne Zagen,
Itſt der Schulter, iſt dem Fuß
Leichtes Spiel und Wohlgenuß.
Nie wird Arbeit dem zur Laſt,
Der ſie wie die Braut umfaßt;
O dafür hat mit dem Leben
Ihm Natur Geſchick gegeben
Hat mit ihr ihn ſelbſt vermaͤhlt
Und der lieben zugezaͤhlt.
Gleich dem Bache fließt ſie fort,
Schnell zu Thaten wird das Wort.
Stuͤmper duͤͤrft ihr da nicht ſuchen,
Denen Jung' und Meiſter fluchen;
Schaut! zu einem Guß gelingt,
Was der Herrliche vollbringt. —
Und gab ihm der Gott Geſang
Iſt es freier Herzensklang;
Götterſaft der Rießlingtraube,
Nicht erpreßt mit ſchwerer Schraube
dDaß der Kamm, dem Thier beſtimmt,
n der trüben Bütte ſchwimmt.
tünde denn nur immer fort
Ieder Mann am rechten Ort!
„die Menſchheit waͤr' gerettet
Ilder Teufel angekettet,
Jeder Narr zurecht gebracht,
Alleß, alles wohl gemacht.
— — — ———— — 4— ꝗk. — ——¼
Wer Gott veſtraut, feſt auf ihn baut, wird nim-
mermehr zu Schanden.
(Fortſetzung.)
Dies iſt meiner Eltern Schlafgemach, gnaͤdiger Herr! fieng
Trudchen an, und Orczamy, der ſchon ſeinen Mantel ab-
Nio 28. Sonnabend den 6 Maͤrz 184.
V
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Frſedrich Karl Freiherr von Er lach.
Der Mann am rechten Orte.
Weit entfernt von Weh' und ach
Lebt der Mann in ſeinem Fach,
Herrſcht darin gleich einem Koͤnig
Kümmert ſich um andres wenig
Und umfaßt, ſich ſtets bewußt,
All ſein Werk mit Lieb' und Luſt.
Froh macht er den Becher leer,
Hat genug und will nicht mehr.
Denn für das, was er erkohren
Fühlt er einzig ſich gebohren.
Dieſes Loos iſt, ſpricht er, mein!
Andres könnt' es nimmer ſeyn!
Fremde Buͤrden ſchleppt er nicht;
Was er träͤgt, iſt ſein Gewicht
Und es wird dahin getragen
Ohne Murren, ohne Zagen,
Itſt der Schulter, iſt dem Fuß
Leichtes Spiel und Wohlgenuß.
Nie wird Arbeit dem zur Laſt,
Der ſie wie die Braut umfaßt;
O dafür hat mit dem Leben
Ihm Natur Geſchick gegeben
Hat mit ihr ihn ſelbſt vermaͤhlt
Und der lieben zugezaͤhlt.
Gleich dem Bache fließt ſie fort,
Schnell zu Thaten wird das Wort.
Stuͤmper duͤͤrft ihr da nicht ſuchen,
Denen Jung' und Meiſter fluchen;
Schaut! zu einem Guß gelingt,
Was der Herrliche vollbringt. —
Und gab ihm der Gott Geſang
Iſt es freier Herzensklang;
Götterſaft der Rießlingtraube,
Nicht erpreßt mit ſchwerer Schraube
dDaß der Kamm, dem Thier beſtimmt,
n der trüben Bütte ſchwimmt.
tünde denn nur immer fort
Ieder Mann am rechten Ort!
„die Menſchheit waͤr' gerettet
Ilder Teufel angekettet,
Jeder Narr zurecht gebracht,
Alleß, alles wohl gemacht.
— — — ———— — 4— ꝗk. — ——¼
Wer Gott veſtraut, feſt auf ihn baut, wird nim-
mermehr zu Schanden.
(Fortſetzung.)
Dies iſt meiner Eltern Schlafgemach, gnaͤdiger Herr! fieng
Trudchen an, und Orczamy, der ſchon ſeinen Mantel ab-