Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (4) — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.22120#0500
DOI Kapitel:
No 118-130 (Oktober 1824)
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- Einband
- [Vorbemerkung]
- Inhalt
-
No 1-13 (Januar 1824)
-
No 14-25 (Februar 1824)
-
No 26-39 (März 1824)
-
No 40-51 (April 1824)
-
No 52-65 (Mai 1824)
-
No 66-78 (Juni 1824)
-
No 79-91 (Juli 1824)
-
No 92-104 (August 1824)
-
No 105-117 (September 1824)
-
No 118-130 (Oktober 1824)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nid 149. Montag den 4. Oktober 18N.
Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
dem echten Chriſtenthum! —
Friede und Segen den Hütten! —
Das Schwarzwäldermädchen
an
ihro Hoheit die Frau Markgraͤfin Leopold
bei ihrem Wiederausgange.
'S iſch es e Botſchaft kumme
In unſre Berri ni,
J haͤtt weiß was nit gnumme,
Wenn ſie nit wohr waͤr gſi.
E Prinz iſch es gebohre,
Jez biſch de wieder froh,
Heſch gmeint, er ſei verlore?
Gelt, er iſch wieder do?
Gli hs i d' Firtikleidle
Us miner Trueh rus thun,
J bin e Waͤldermeidle,
Un 's ander weiſch io ſchun.
Mer kuünne d' Wort nit ſtelle
So wie d' fürnehme Lit,
Was die im Herze woöͤlle,
Se ſage's mengmohl nit.
Mir, us de Berri, halte
In Sunn und Reie us,
Un Lieb un Treu — ſe walte
Bi uns vun Huß zu Huß.
Wenn friſche Blaͤtter ſprieße,
Die alte Wurzel blibt,
Der Bach wird lang no fließe,
Der unſer Muͤhlrad tribt.
Nit unſre Tanne numme,
Furt pflanzt ſi au die Treu,
De dörfſcht nu zu es kumme,
Se findſch ſe taͤgli neu.
Gern hatt i ebes brunge,
Mer hen halt nit viel ghan,
J bin au ſolli gſprunge,
D' Freud tribt ein wacker an:
Un was de bruchſt, des heſcht de,
Do ha i ebe denkt:
»S iſch allemol am Beſchte,
Wenn jeds ſi Herz dir ſchenkt.
X —2——— .— — — —ͤ——777 ——7——
Rechte Liebe.
Erzählung von Ludwis Halirſch.
(Fortſetzung.)
ö ö I. ö
— ertappte den Schleicher. Flüchtig erroͤthend wollte ſie
wieder vorwaͤrts, aber Dornfeld ließ ſie nicht mehr aus:
„Wo geht der Weg nach Leitenſee, mein ſchoͤnes Kind?⸗
Nid 149. Montag den 4. Oktober 18N.
Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
dem echten Chriſtenthum! —
Friede und Segen den Hütten! —
Das Schwarzwäldermädchen
an
ihro Hoheit die Frau Markgraͤfin Leopold
bei ihrem Wiederausgange.
'S iſch es e Botſchaft kumme
In unſre Berri ni,
J haͤtt weiß was nit gnumme,
Wenn ſie nit wohr waͤr gſi.
E Prinz iſch es gebohre,
Jez biſch de wieder froh,
Heſch gmeint, er ſei verlore?
Gelt, er iſch wieder do?
Gli hs i d' Firtikleidle
Us miner Trueh rus thun,
J bin e Waͤldermeidle,
Un 's ander weiſch io ſchun.
Mer kuünne d' Wort nit ſtelle
So wie d' fürnehme Lit,
Was die im Herze woöͤlle,
Se ſage's mengmohl nit.
Mir, us de Berri, halte
In Sunn und Reie us,
Un Lieb un Treu — ſe walte
Bi uns vun Huß zu Huß.
Wenn friſche Blaͤtter ſprieße,
Die alte Wurzel blibt,
Der Bach wird lang no fließe,
Der unſer Muͤhlrad tribt.
Nit unſre Tanne numme,
Furt pflanzt ſi au die Treu,
De dörfſcht nu zu es kumme,
Se findſch ſe taͤgli neu.
Gern hatt i ebes brunge,
Mer hen halt nit viel ghan,
J bin au ſolli gſprunge,
D' Freud tribt ein wacker an:
Un was de bruchſt, des heſcht de,
Do ha i ebe denkt:
»S iſch allemol am Beſchte,
Wenn jeds ſi Herz dir ſchenkt.
X —2——— .— — — —ͤ——777 ——7——
Rechte Liebe.
Erzählung von Ludwis Halirſch.
(Fortſetzung.)
ö ö I. ö
— ertappte den Schleicher. Flüchtig erroͤthend wollte ſie
wieder vorwaͤrts, aber Dornfeld ließ ſie nicht mehr aus:
„Wo geht der Weg nach Leitenſee, mein ſchoͤnes Kind?⸗