Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (4) — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.22120#0392
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No 92-104 (August 1824)
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- Einband
- [Vorbemerkung]
- Inhalt
-
No 1-13 (Januar 1824)
-
No 14-25 (Februar 1824)
-
No 26-39 (März 1824)
-
No 40-51 (April 1824)
-
No 52-65 (Mai 1824)
-
No 66-78 (Juni 1824)
-
No 79-91 (Juli 1824)
-
No 92-104 (August 1824)
-
No 105-117 (September 1824)
-
No 118-130 (Oktober 1824)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
. ⁷ V
2*
ᷓVS
Wa
Dig 2 2 2
f1¹4 43-
19 77
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nis 93. Mittwoch den 4. Auguſt 18.
1990
69 11³
1191 Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
* dem echten Chriſtenthum! — Friede und Segen den Hütten! —
Morgenſtrahlen. ö Der Nachtigallen Liebesſang,
——— Der Jubellerchen Liederklang;
12. Der Wächter. Die dritte Stimme nenn ich nicht,
ö Obſchon ſie wunderlieblich ſpricht,
Wer ſchleicht dort um die Ecken Viel reiner noch, als jene zwei.
In todter Winternacht, Fragſt du, Geliebte, wem ſie ſey?
Da der Verwüſtung Schrecken,
Kein Menſchenauge wacht.
Geht hier ein Geiſt in mitternaͤcht'ger Stunde 11. Der Thürmer.
Im ſchwarzen Mantel ſchaurig ſeine Runde. Da liegt die Welt im Schlaf und Traum,
An welche ſchwere Kette Den Blick gekehrt nach innen,
Iſt dieſer Geiſt gebannt, Der Mond, umwogt von Wolkenſchaum,
Daß er vom ſtillen Bette, Ruft mich zu ſtillem Sinnen; —
Ins Wetter auferſtand? ö Die weite goldne Himmelspracht,
Da im zerrißnen Himmel Sturme fliegen, Der Sterne Leuchten durch die Nacht,
Warum nicht mocht er ſtill im Schlummer liegen? Belohnen, daß mein Auge wacht,
Was ſchleichſt du an dem Stabe, Was koͤnnt' ich ſonſt gewinnen!
Was willſt, was ſucheſt du? —
Geh ein, zu deinem Grabe Da ſteh ich einſam und allein,
Hier oben ganz verlaſſen,
Geh müder Geiſt zur Ruh: Schein
Wer biſt du? Sprich! Von uns muß Einer weichen! — Uinv Welten mich umfaſen.
O Gott! ich traͤume, — ſeh mich ſelber ſchleichen. Ich ünde, wie die Zeit verweht,
Die mir fuͤr ewig ſtille ſteht. —
13. Drei Stimmen. Die Glocke toͤnt, die Stunde geht
Drei ſüße Stimmen lieb ich ſehr, Und meine Wangen blaſſen.
Nicht weiß ich ihres gleichen mehr:
2*
ᷓVS
Wa
Dig 2 2 2
f1¹4 43-
19 77
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nis 93. Mittwoch den 4. Auguſt 18.
1990
69 11³
1191 Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
* dem echten Chriſtenthum! — Friede und Segen den Hütten! —
Morgenſtrahlen. ö Der Nachtigallen Liebesſang,
——— Der Jubellerchen Liederklang;
12. Der Wächter. Die dritte Stimme nenn ich nicht,
ö Obſchon ſie wunderlieblich ſpricht,
Wer ſchleicht dort um die Ecken Viel reiner noch, als jene zwei.
In todter Winternacht, Fragſt du, Geliebte, wem ſie ſey?
Da der Verwüſtung Schrecken,
Kein Menſchenauge wacht.
Geht hier ein Geiſt in mitternaͤcht'ger Stunde 11. Der Thürmer.
Im ſchwarzen Mantel ſchaurig ſeine Runde. Da liegt die Welt im Schlaf und Traum,
An welche ſchwere Kette Den Blick gekehrt nach innen,
Iſt dieſer Geiſt gebannt, Der Mond, umwogt von Wolkenſchaum,
Daß er vom ſtillen Bette, Ruft mich zu ſtillem Sinnen; —
Ins Wetter auferſtand? ö Die weite goldne Himmelspracht,
Da im zerrißnen Himmel Sturme fliegen, Der Sterne Leuchten durch die Nacht,
Warum nicht mocht er ſtill im Schlummer liegen? Belohnen, daß mein Auge wacht,
Was ſchleichſt du an dem Stabe, Was koͤnnt' ich ſonſt gewinnen!
Was willſt, was ſucheſt du? —
Geh ein, zu deinem Grabe Da ſteh ich einſam und allein,
Hier oben ganz verlaſſen,
Geh müder Geiſt zur Ruh: Schein
Wer biſt du? Sprich! Von uns muß Einer weichen! — Uinv Welten mich umfaſen.
O Gott! ich traͤume, — ſeh mich ſelber ſchleichen. Ich ünde, wie die Zeit verweht,
Die mir fuͤr ewig ſtille ſteht. —
13. Drei Stimmen. Die Glocke toͤnt, die Stunde geht
Drei ſüße Stimmen lieb ich ſehr, Und meine Wangen blaſſen.
Nicht weiß ich ihres gleichen mehr: