Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (4) — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.22120#0270
DOI Kapitel:
No 52-65 (Mai 1824)
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- Einband
- [Vorbemerkung]
- Inhalt
-
No 1-13 (Januar 1824)
-
No 14-25 (Februar 1824)
-
No 26-39 (März 1824)
-
No 40-51 (April 1824)
-
No 52-65 (Mai 1824)
-
No 66-78 (Juni 1824)
-
No 79-91 (Juli 1824)
-
No 92-104 (August 1824)
-
No 105-117 (September 1824)
-
No 118-130 (Oktober 1824)
-
No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
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2
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Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nio 63. Mittwoch den 3W. Mai 182.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Mythologiſche
(Sſch ku ß.)
VII.( Narkiſſos.
Warum weinſt du?
Holdſelig Gebilde!
Das mich anblickt
Mit Augen der Liebe,
Aus dieſer Quelle Silberwogen.
Warum weinſt du,
Weineſt mit mir ?
Fuͤhleſt du auch Schmerzen,
Du auch der Sehnſucht
Verzehrende Gluth? —
Warum weinſt du,
Was
Weinſt du für mich?
O dieſer Freude!
Und wie du mich anlachſt,
Mitempfindend des Herzens
Leiſeſte Regung!
mir holdlaͤchelnde
Traͤume verſprachen,
Was ich ſehnend in dem Spiel der Jugend,
Was ich ahnend, verlangend geſucht,
Find' ich bei dir!
Dichtt ungen.
O du fuͤr Schmerz und Freude,
Du fuͤr des Herzens
Geheimſte Gedanken
Gleichgeſtimmtes Weſen,
O wie lieb' ich dich!
Welch ein Nebel
Und
Wie
Umzieht mir das Auge? —
Daß ich dich nur ſehe,
Bezaubert in Liebe
Dich ſuche, nach dir verlange.
kannſt du auch lieben?
Ja, deine Blicke ſagen es,
Ja, du liebſt mich
Und ich nenne dich
Rein! Mein! —
du mir laͤchelſt;
Winkend hinab,
So wie ich dir winke! —
Rufſt du mir nicht?
Ja, deine Lippen beben,
Hauchen den warmen
Kuß mir entgegen. —
In deine Arme,
Koſt' es mein Leben, ö
An deinen Buſen muß ich ſinken
Goldbefluͤgelter Eros
Führ mich hinab. —
,
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Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nio 63. Mittwoch den 3W. Mai 182.
Verantwortlicher Redakteur und Herausgeber: Friedrich Karl Freiherr von Erlach.
Mythologiſche
(Sſch ku ß.)
VII.( Narkiſſos.
Warum weinſt du?
Holdſelig Gebilde!
Das mich anblickt
Mit Augen der Liebe,
Aus dieſer Quelle Silberwogen.
Warum weinſt du,
Weineſt mit mir ?
Fuͤhleſt du auch Schmerzen,
Du auch der Sehnſucht
Verzehrende Gluth? —
Warum weinſt du,
Was
Weinſt du für mich?
O dieſer Freude!
Und wie du mich anlachſt,
Mitempfindend des Herzens
Leiſeſte Regung!
mir holdlaͤchelnde
Traͤume verſprachen,
Was ich ſehnend in dem Spiel der Jugend,
Was ich ahnend, verlangend geſucht,
Find' ich bei dir!
Dichtt ungen.
O du fuͤr Schmerz und Freude,
Du fuͤr des Herzens
Geheimſte Gedanken
Gleichgeſtimmtes Weſen,
O wie lieb' ich dich!
Welch ein Nebel
Und
Wie
Umzieht mir das Auge? —
Daß ich dich nur ſehe,
Bezaubert in Liebe
Dich ſuche, nach dir verlange.
kannſt du auch lieben?
Ja, deine Blicke ſagen es,
Ja, du liebſt mich
Und ich nenne dich
Rein! Mein! —
du mir laͤchelſt;
Winkend hinab,
So wie ich dir winke! —
Rufſt du mir nicht?
Ja, deine Lippen beben,
Hauchen den warmen
Kuß mir entgegen. —
In deine Arme,
Koſt' es mein Leben, ö
An deinen Buſen muß ich ſinken
Goldbefluͤgelter Eros
Führ mich hinab. —