Charis: rhein. Morgenzeitung für gebildete Leser (4) — 1824
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https://doi.org/10.11588/diglit.22120#0480
DOI Kapitel:
No 105-117 (September 1824)
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- Einband
- [Vorbemerkung]
- Inhalt
-
No 1-13 (Januar 1824)
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No 14-25 (Februar 1824)
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No 26-39 (März 1824)
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No 40-51 (April 1824)
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No 52-65 (Mai 1824)
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No 66-78 (Juni 1824)
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No 79-91 (Juli 1824)
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No 92-104 (August 1824)
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No 105-117 (September 1824)
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No 118-130 (Oktober 1824)
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No 131-143 (November 1824)
-
No 144-157 (Dezember 1824)
- Einband
- Maßstab/Farbkeil
Rheiniſche Morgenzeitung fuͤr gebildete Leſer.
Nie 115. Sonnabend, den B. September 1844.
Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
dem echten Chriſtenthum! — Friede und Segen den Huͤtten! —
Liebes bund.
Seſtine.
Triton.
Gelehnt am Strand, hinblickend auf Gefilde
Im Sonnenglanz, hoͤr' ich die Waſſer rauſchen:
Dort ſchwimmt die blonde Nymphe, die ich liebe.
O komm' in meinen Arm, das wilde Feuer
Zu lindern, ſcheue nicht den Mann im gruͤnen
Schilfkranz, und folg' in bunte Muſchel-Hallen!
Undine.
Dein rauher Ton mag immerhin verhallen!
Ein gold'nes Woͤlkchen ſchwebt auf die Gefilde,
Und ihm entſchwebt in rein aͤther'ſchem Feuer
Ein Geiſt, mit Gold vermiſchen ſich die gruͤnen
Gewaͤſſer, die ein frohes Loblied rauſchen —
Ich fuͤhle dieſes edlen Geiſtes Liebe.
ö Sala m ander.
Du haſt erhoͤrt, o Schoͤnſte, meine Liebe!
Drum fahr' ich aus des Flammenreiches Hallen
Herab, daß Zaͤrtlichkeit dem raſchen Feuer
Im Bunde ſich verein', und die Gefilde
Dort wo die heil'gen Waͤlder ſie umgruͤnen,
Zwei Liebesquellen, warm und mild, durchrauſchen.
Gnom.
Dorther, wo dumpf verworrne Toͤne rauſchen,
Aus oͤder Kluft, erheb' ich mich zum Gruͤnen;
Waldmaͤdchen, Dir geſchieht's allein zu Liebe.
Den traͤgen Gnomen jagſt Du in das Feuer:
Flieh' nicht, wenn Deines Nachbars Tritte hallen!
Er wohnt im Berg, Du in des Bergs Gefilde.
Dryade.
Im Hirtenthal, im einſamen Gefilde,
Wohnt an verſchwieg'nen Baͤumen gern die Liebe:
Du, geh' dorthin, wo glimmt Dein durſt'ges Feuer!
In Straͤuchen hoͤr' ich muth'ge Tritte rauſchen,
Vom Jagdhorn Flur und Huͤgel wiederhallen:
Es lockt zur Silberquelle dort im Gruͤnen.
Faun.
Geh' in den Berg, o Zwerg! Vertraut im Gruͤnen
Sind Nymph' und Waldgott hier, wo Luſtgefilde
Der Voͤgel ſuͤße Melodie'n durchhallen.
Nie 115. Sonnabend, den B. September 1844.
Gehorſam den Regenten! — Achtung dem wahren Adel! — Allgemeinheit
dem echten Chriſtenthum! — Friede und Segen den Huͤtten! —
Liebes bund.
Seſtine.
Triton.
Gelehnt am Strand, hinblickend auf Gefilde
Im Sonnenglanz, hoͤr' ich die Waſſer rauſchen:
Dort ſchwimmt die blonde Nymphe, die ich liebe.
O komm' in meinen Arm, das wilde Feuer
Zu lindern, ſcheue nicht den Mann im gruͤnen
Schilfkranz, und folg' in bunte Muſchel-Hallen!
Undine.
Dein rauher Ton mag immerhin verhallen!
Ein gold'nes Woͤlkchen ſchwebt auf die Gefilde,
Und ihm entſchwebt in rein aͤther'ſchem Feuer
Ein Geiſt, mit Gold vermiſchen ſich die gruͤnen
Gewaͤſſer, die ein frohes Loblied rauſchen —
Ich fuͤhle dieſes edlen Geiſtes Liebe.
ö Sala m ander.
Du haſt erhoͤrt, o Schoͤnſte, meine Liebe!
Drum fahr' ich aus des Flammenreiches Hallen
Herab, daß Zaͤrtlichkeit dem raſchen Feuer
Im Bunde ſich verein', und die Gefilde
Dort wo die heil'gen Waͤlder ſie umgruͤnen,
Zwei Liebesquellen, warm und mild, durchrauſchen.
Gnom.
Dorther, wo dumpf verworrne Toͤne rauſchen,
Aus oͤder Kluft, erheb' ich mich zum Gruͤnen;
Waldmaͤdchen, Dir geſchieht's allein zu Liebe.
Den traͤgen Gnomen jagſt Du in das Feuer:
Flieh' nicht, wenn Deines Nachbars Tritte hallen!
Er wohnt im Berg, Du in des Bergs Gefilde.
Dryade.
Im Hirtenthal, im einſamen Gefilde,
Wohnt an verſchwieg'nen Baͤumen gern die Liebe:
Du, geh' dorthin, wo glimmt Dein durſt'ges Feuer!
In Straͤuchen hoͤr' ich muth'ge Tritte rauſchen,
Vom Jagdhorn Flur und Huͤgel wiederhallen:
Es lockt zur Silberquelle dort im Gruͤnen.
Faun.
Geh' in den Berg, o Zwerg! Vertraut im Gruͤnen
Sind Nymph' und Waldgott hier, wo Luſtgefilde
Der Voͤgel ſuͤße Melodie'n durchhallen.