Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (6.1914)

BILDER AUS DER KOLLEKTION PREYER I/ft HAAG

„Der Schufter“ von David Teniers d. J. (Abb. 7) ift ein kleines Bildchen von vor-
züglicher Qualität. Die Geftalt des Mannes trifft man auf den Gemälden des Künftlers
nicht feiten. Meift wird fie im Vordergrund der Wirtshausfzenen angebracht, wo fie
faft ftets den Mittelpunkt der Darftellung bildet (Amfterdam, München). Wie in diefen
Bildern der von feinem Vater, David Teniers d. Ä. und Adr. Brouwer übernommene
bräunliche Ton vorherrfcht, fo bildet diefer auch auf dem Pregerfchen Frühbild das
Hauptkontingent. Für das Gewand des Mannes wählte der Maler ein feines Ocker,
das mit dem grünlich-braunen Hintergrund harmonifch zufammengeht. Die mit unend-
licher Liebe gezeichneten Gerätfchaften, die Flafchen und Vafen find in den dunklen
Gefamtton getaucht, aus dem fich nur die rote Farbe des Kruges im Vordergrund hervor-
hebt. Das Licht, das am Boden nur wenig fpielt, fteigt am hellen Kleide empor, um
feine Bekrönung in der weißen Cuchhaube zu finden, deren Reflexe rückwirkend auf
einigen lichten Stellen des Gefichtes zu beobachten find. Die Technik ift vollendet, die
Erhaltung vorzüglich. Das Bildchen ift mit dem vollen Namen: D. TENIERS. F. bezeichnet.

Äbb. 7. DAVID TENIERS d. J„ Der Schufter

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